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NCI Aktuell Archiv Januar bis März 2014
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März:
Freitag, 4.4.2014
Campus der Generationen – Eine Initiative für arbeitslose ältere ITK-Experten des Landes Brandenburg
Ein interessanter Artikel ("Das Generationen-Projekt") aus der SZ vom 1./2. Februar 2014 zum Thema arbeitslose ältere ITK-Fachkräfte.
Interessant aus zweierlei Gründen: einmal, dass die Existenz der Probleme älterer Fachkräfte am Arbeitsmarkt endlich mal nicht geleugnet werden - zum anderen, dass es Politiker gibt, die dagegen etwas tun. Beschrieben wird eine Initiative des Landes Brandenburg und der Universität Potsdam ("Campus der Generationen"), in der ältere Fachkräfte über gezielte Weiterbildung und mit Firmen organisierte Projektarbeit, wieder in Lohn und Brot gebracht werden sollen.
Für München und Bayern zur Nachahmung empfohlen!
(arbeitssuchende_aeltere_fachkraft)
Donnerstag, 13.3.2014
Verlängerung der Münchner NSN-beE um 4,5 Monate beschlossen
Für die zweijährige, Ende April endende Münchner NSN-Transfergesellschaft (beE) wurde eine Verlängerung für alle, die bis dahin noch keinen Job haben, beschlossen – dazu wird wie vereinbart das durch Frühaustritte gesparte Geld eingesetzt.
Positiv überraschend ist die Dauer der Verlängerung: Bis 15.9.2014!
Das gibt den betroffenen Kollegen eine echte Chance, doch noch zum Zug, sprich: An einen neuen Job zu kommen.
Wobei man freilich nicht vergessen darf: Je länger man auf Jobsuche ist, desto mauer die Chancen, wer’s in 2 Jahren nicht geschafft hat, sollte sich gut überlegen, was er in den nächsten Monaten anders machen muss, um dann doch noch einen Job zu ergattern (z.B. passen meine Gehaltsforderungen?).
Alle Details zur Verlängerung sind bitte dem offiziellen „Nachtrag zum Transfer- und Sozialtarifvertrag“ zu entnehmen; wichtig zu wissen ist u.a., dass es für die „Ruhendstellungen“ keine Verlängerung gibt, das endet Ende April; ferner wird Ende April die Zusammenarbeit mit Siemens-Placement (und damit deren Unterstützung) beendet; und schließlich gibt es für die betroffenen Kollegen nochmal eine kleine Abfindungserhöhung „zur Kompensation etwaiger Härten“.
(cnn)
Februar:
Donnerstag, 27.2.2014
Steuersparen beim Sozialplan
Ein Unglück kommt selten allein: Zuerst verliert man seinen Arbeitsplatz und dann zahlt man wegen der Progression auch noch hohe Steuern auf die Abfindung. Der Gesetzgeber hat hier ein Einsehen und gewährt bei einer Kumulation der Einkünfte die 1/5-Regelung bei der Besteuerung. Dadurch wird z.B. die Abfindung nicht mit dem vollen Steuersatz erfasst sondern mit einem ermäßigten. Was es individuell an Steuerermäßigung bringt, kann man z.B. hier ausrechnen.
Wenig bekannt ist, dass es diese Ermäßigung auch für weitere Geldleistungen im Zusammenhang mit dem Sozialplan gibt. Im Sozialplan werden mit dem Arbeitgeber sgn. „soziale Fürsorgeleistungen“ vereinbart, wie z.B. eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes (KUG) in einer Transfergesellschaft (TG) oder auch in einer beE (betriebsorganisatorisch eigenständige Einheit). Wichtig ist dabei, dass die Abfindung und die Aufstockung im gleichen Jahr gezahlt werden (sozialplan-eup.de). Wenn die Aufstockung auch in weiteren Jahren gezahlt wird, darf dieser Betrag dann nicht mehr als 50% der Abfindung betragen.
Ein ehemaliger Betriebsratsvorsitzender hat sich die Mühe gemacht die komplizierten steuerlichen Aspekte im Zusammenhang mit einem Sozialplan übersichtlich und verständlich zusammenzustellen: sozialplan-eup.de Wichtig ist, dass sich der Betriebsrat schon im Vorfeld des Sozialplans über die steuerlichen Aspekte Gedanken macht, damit sie mit dem Arbeitgeber auch vereinbart werden können.
Hat der Betriebsrat es versäumt (oder nicht durchbekommen), dass die Transfergesellschaft die soziale Fürsorgeleistungen von sich aus korrekt (also ermäßigt) versteuert, muss es jeder Betroffene selber beim Finanzamt beantragen. Muster solcher Anträge gibt es z.B. im IT-Forum. Bei individuell komplizierten Steuerverhältnissen ist es ratsam einen Steuerberater zu beauftragen, welcher schon Erfahrungen mit den soziale Fürsorgeleistungen hat (und nicht nur windige Steuersparmodelle empfiehlt).
(INTR)
Mittwoch, 26.2.2014
Petition
Gesetzliche Krankenversicherung-Beiträge - Keine Entrichtung von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen auf Kapitalauszahlungen von Direktversicherungen
Mitzeichnungsfrist – 06.03.2014
Link zur Petition
Petition 48867
Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die Entrichtung von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen auf Kapitalauszahlungen von Direktversicherungen, wie sie durch das beschlossene GKV-Modernisierungsgesetzes ab 1. Januar 2004 eingeführt wurde, wieder außer Kraft gesetzt wird.
Begründung
Die ohne Vorwarnung und ohne Übergangsregelungen erfolgte Mehrbelastung vieler Rentnerinnen und Rentner durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz begegnet erheblichen verfassungsrechtlichen Bedenken.
Sie verstößt gegen das elementare Recht auf Vertrauensschutz. Das Gesetz schadet der Glaubwürdigkeit einer verlässlichen Politik und schafft eine Atmosphäre des Misstrauens. Bis 31. Dezember 2003 galt für Kapitalauszahlungen aus Direktversicherungen die Beitragsfreiheit. Ohne Übergangsregelung muss nunmehr verteilt auf zehn Jahre jeweils der volle Beitragssatz an die Kranken- und Pflegeversicherung entrichtet werden. Der Grundsatz des Vertrauensschutzes ist für Verträge, die vor dem 1.1.2004 abgeschlossen waren, völlig ignoriert. Die Mehrbelastung für die Rentnerinnen und Rentner, die im guten Glauben den Appellen der Politik gefolgt sind und die empfohlene betriebliche Altersvorsorge betrieben haben, entspricht fast 18 Prozent des Kapitals. Dieser große Anteil der Altersvorsorge wird einfach den Rentnerinnen und Rentnern weg genommen und den Krankenkassen übertragen. Zumindest für die vor dem 1.1.2004 abgeschlossenen Direktversicherungsverträge hätte der Bestandsschutz gewahrt bleiben müssen. Einschnitte dieses Ausmaßes sind nur akzeptabel, wenn den Betroffenen die Kürzungen so rechtzeitig bekannt sind, dass ihnen ausreichend Zeit bleibt, entsprechende Vorsorge zu treffen. Für die Versicherten waren die beschlossenen erheblichen Einschnitte nicht vorhersehbar. Sie hatten daher keine Möglichkeit, einen entsprechenden Einkommensausgleich für ihr Alter zu schaffen. Eine verantwortungsbewusste Gesetzgebung ist hier nicht erkennbar. Der Grundsatz des Vertrauensschutzes muss beachtet werden.
(bo)
Januar:
Freitag, 31.1.2014
Chinesen kaufen die Motorola-Handys
Das wer-kauft-wen-Karussell dreht sich munter weiter, und bei all den Nullen in den Kaufpreisen kann einem schon mal schwindlig werden.
Wir erinnern uns: 2010 hat NSN die Mobilfunknetz-Sparte von Motorola für schlappe 1,2 Milliarden Dollar eingekauft, während die Motorola-Handys und die Mobilfunk-Patente bei Motorola verblieben. (unser Artikel „Nokia Siemens Networks kauft wesentliche Teile der Mobilfunknetz-Infrastruktur von Motorola“ vom 19.7.2010). Der verbliebene Handy-Teil von Motorola ging wiederum vor knapp 3 Jahren für satte 12,5 Milliarden Dollar über die Ladentheke, Käufer war Google – und hatte nicht wirklich Freude an diesem Einkauf, der mehr und mehr Geld verbrannte.
Und nun kauft also die chinesische Firma Lenovo von Google die Motorola-Handy-Sparte, für gerade mal noch 2,9 Milliarden Dollar! (www.sueddeutsche.de)
Okay, die Patente bleiben größtenteils bei Google, und außerdem verkaufte Google zuvor schon mal das Motorola-Set-Top-Boxen-Geschäft für 2,3 Milliarden Dollar – trotzdem: Mit diesem Verkauf verliert Google viele Milliarden (um weiteren, noch größeren Verlusten zu entgehen)! Wem vor lauter Nullen in den Chefetagen und den Kaufpreisen der Überblick verloren gegangen ist: Das ist gerade so, als wenn ich heute eine Aktie für 1000 Euro kaufe, die in den folgenden 3 Jahren nur noch bergab geht und die ich schließlich als „Notbremse“ für nur noch 285.- Euro verkaufe – autsch!
Google will sich damit letztlich mehr auf die Entwicklung der Smartphone-Software Android als auf eigene Geräte konzentrieren, der Erkenntnis folgend, dass das Geschäft mit der Software einfach mehr bringt: Einmal programmiert, millionenfach verkauft, ohne hohe Kosten für Fabriken, Material und Logistik. Also genau der Schwenk vom Gerätehersteller zum Dienstleister, genau der Schwenk weg von der Hardware-Vermarktung (mit billiger bis kostenloser Software als Zugabe) hin zur Vermarktung von Software-Features (auf open platforms), der bei Siemens-COM und NSN so unendlich schwer gefallen ist.
Und Lenovo wiederum setzt damit konsequent seinen Weg fort, der schon damit begonnen wurde, dass sie das PC-Geschäft von IBM einkauften – und wenn nun zunehmend die Kunden statt dem PC ihre Smartphones als Computer verwenden, dann kauft man sich eben auch noch eine Smartphone-Company hinzu, in diesem Fall eben die Motorolas von Google, mit Blick insbesondere auf deren westliche Märkte, denn Lenovo war bisher doch vor allem in China und anderen Schwellenländern erfolgreich. Motorola war dabei noch nicht mal die erste Wahl: Zuvor hatte Lenovo auch schon mit Blackberry geliebäugelt, deren Übernahme jedoch an den kanadischen Behörden scheiterte – dann eben jetzt Motorola, so oder so, die Chinesen sind nicht aufzuhalten.
(bt)
Mittwoch, 29.1.2014
Neues aus dem Absagenarchiv: eine entlarvende Begründung
Heute erhielt ich meine hundert-und-x-te Absage auf eine Bewerbung. Bemerkenswert war dieses Mal ein Satz in der Absage-Mail: "Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir aufgrund der aktuellen Gesetzgebung keine ausführliche Absage senden."
Da war ich jetzt doch verwirrt. Was wollte mir der Absender mit diesem Text sagen? Also mal kurz in das AGG (Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz) geguckt, was da z.B. in §1 so drinnen steht: "Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen."
Aha! Wegen des Gesetzes kann man also keine begründete Absage senden. Das Gesetz verbietet aber nur eine Benachteiligung wegen Rasse, Ethnie, Geschlecht etc. In meinem Fall (männlich, bald 56) kann ich alle diese Punkte bis auf einen – Alter – ausschließen. Bleibt damit eigentlich nur eine Schlussfolgerung, es gibt eine Altersdiskriminierung im Arbeitsmarkt. Wer hätte das gedacht ;-)
(jobseeker_in_beE)
Freitag, 24.1.2014
Noch immer kein Land in Sicht für Nokia/NSN
Eigentlich nichts Neues: Schon im Mittelalter versuchten die Ärzte, ihre Patienten mit Aderlässen zu heilen, weitgehend unabhängig von der Krankheitsdiagnose – und wenn die Patienten dann immer schwächer und schwächer wurden und schließlich ganz den Löffel abgaben, dann war’s halt Gottes Wille.
Es soll ja auch heutzutage noch Unternehmen geben, die ihre Rettung in solchen mittelalterlichen Heilmethoden suchen - das Problem ist nur: Ich kann beim personellen Aderlass leider nicht mehr Leute rausschmeißen als ich überhaupt beschäftige, und so ist die Strategie „wirtschaftliche Gesundung durch Reduzierung der Personalkosten“ auf Dauer natürlich keine Lösung, irgendwann ist der Patient ausgeblutet, und das war’s dann. Irgendwann muss man halt auch mal mit innovativen neuen Produkten neue Kunden gewinnen, um nicht nur Geld zu sparen sondern auch Geld zu verdienen – aber wer soll diese neuen Produkte entwickeln, wenn ich laufend meine besten (da teuersten) Leute rausschmeiße?
Das WallStreetJournal meldet folgerichtig „neue Zweifel an Nokias Zukunft“ (www.wsj.de) an: Es sieht dzt. nicht danach aus, dass Nokia nach Abstoßen seiner Handysparte an Microsoft und Konzentration auf das NSN-Geschäft nun schon das rettende feste Land in Sichtweite bekäme. In unserem Diskussionsforum freuen sich unter der Überschrift „Q4 und 2014-Ergebnis - NSN weiter im Sturzflug“ einige beE-Kollegen, dass sie rechtzeitig in die beE gegangen und ihre Abfindung genommen haben: Wer merkt, dass der Gaul, auf dem er reitet, demnächst tot zusammenbrechen könnte, sollte lieber rechtzeitig absteigen und sich einen Neuen einfangen.
Die Kollegen, die noch in ATZ oder vB sind oder sogar noch bei NSN arbeiten (auch wenn das immer weniger werden...), dürften sich hingegen Sorgen machen: Leider gibt’s das nicht, dass nur das „Top“-Management, dem der Schlamassel zu verdanken ist, und gewisse „Namenslistenunterzeichner“ ihren Job verlieren, wenn’s mit einer Firma bergab geht, leider trifft’s nicht nur die Häuptlinge sondern zuallererst die Indianer, die zudem auch nicht wie ihre Häuptlinge mit Millionenabfindungen in die Wüste geschickt werden.
Daher: Auch wenn’s bei NSN sicherlich ein paar Kollegen gibt, denen man nicht nur das Beste wünscht, es gibt dort noch viel mehr Kollegen, die sich nun wirklich nichts zuschulden kommen ließen und denen zuliebe wir NSN eine baldige Genesung wünschen! Was freilich voraussetzen würde, dass endlich mal ein „Arzt“ die richtige Medizin für Nokia/NSN findet, und eine gute Medizin kostet stets Geld – das aber vorhanden wäre, schließlich bezahlt Microsoft ja Milliarden für die Nokia-Handysparte! Womit wir wieder bei der Frage wären, wie und wofür genau diese Milliarden verwendet werden – das könnte für NSN mittelfristig über Leben und Tod entscheiden.
(cnn)
Samstag, 18.1.2014
Ein Austritt aus der IGM
Ein durch die IGM-Politik enttäuschter Kollege (langjähriger aktiver Unterstützer) hat uns gebeten seine Austrittsgründe zu veröffentlichen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Vielen Dank für Ihr obiges Schreiben als Reaktion auf meine Kündigung vom Oktober. Ich verstehe natürlich Ihren Versuch, mich von der Sinnhaftigkeit meines Verbleibes in der IGM zu überzeugen, ich werde Ihnen deshalb meine Austrittsmotive nicht vorenthalten:
Die Gründe für meinen Austritt sind, - nachdem der Skandal um den Siemens IGM Betriebsratsvorsitzenden Lothar Adler das Fass zum Überlaufen brachte:
...
Dass ich in 2002 in die IGM eintrat verdankt sich wesentlich der Tatsache, dass damals höchst integre, glaubwürdige, kämpferische und höchst kompetente Betriebsräte wie Heribert Fieber und Leo Mayer gegen Siemens aufstanden und durchhielten!
Ein Betriebsrat wie gegenwärtig in der Martinstraße ist dagegen nicht mal mehr ein Schatten dessen, was die Siemensianer damals in Mch H an gewerkschaftlichen Vorbildern erleben durften.
(Die Redaktion)
Donnerstag, 16.1.2014
Kauft Unify das Enterprise-Geschäft von Alcatel-Lucent?
Seit der Pleite des kanadischen NSN/SEN-Konkurrenten Nortel lässt es niemand mehr auf eine weitere Insolvenz ankommen, das Heil gesucht wird stattdessen im Hin- und Her-Verkaufen, Ausgliederungen, Zusammenschlüssen zu Joint Ventures, Abstoßen um sich auf den Rest zu konzentrieren.
Aus dem Siemens-Firmenkundengeschäft wurde mit Unify (vormals SEN) ein Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und der Gores Group, aus dem sich Siemens noch nicht ganz zurückgezogen hat (anders als bei den Ausgliederungen NSN, Gigaset, und der pleitegegangenen Handysparte BenQ). Aus Alcatel und Lucent wurde Alcatel-Lucent. Aus dem Public-Switching-Teil von Siemens und Nokia wurde erst Nokia Siemens Networks (und dann war da ja auch noch der Motorola-Einkauf…), dann verkaufte Siemens seine Hälfte an Nokia und NSN benannte sich in Nokia Solutions and Networks um (der Optik-Teil wurde als Coriant verselbständigt). Dann verkaufte Nokia seinen Löwenanteil, die Handysparte, an Microsoft.
Ericsson wiederum verscherbelte seinen Anteil am Handygeschäft an Sony. Kurzum: Alle versuchen sich auf’s mobile „Public Switching“ zu konzentrieren, nötigenfalls auch noch mit Fusionen zu stärken, um wenigstens dort noch überleben zu können, trotz ruinösem Preiswettbewerb – der mit dem Platzen der Internetblase begann und mit dem Auftritt der Billig-Chinesen (ZTE und vor allem Huawei) auch nicht leichter wurde.
Und nun will also Alcatel-Lucent dasselbe tun: Sich von seinem Enterprise-Teil trennen um sich besser auf den Rest konzentrieren zu können (flankiert von einem Personalabbau weiterer 15.000 Stellen). (www.manager-magazin.de)
Und tatsächlich scheint derzeit der Top-Favorit für einen potentiellen Käufer die Siemens-Ausgliederung Unify zu sein - einerseits etwas überraschend angesichts des Siemens-Totalrückzugs aus dem NSN-Geschäft, andererseits auch wieder nicht, da bei Unify ja nun doch nicht Siemens sondern Gores mit seinen 51% das Sagen hat; und Gores dürfte primär am Zugang zu den Absatzmärkten von Alcatel-Lucent interessiert sein.
Der mutmaßliche Kaufpreis hält sich mit 250 Mio Euro übrigens noch in vergleichbar übersichtlichen Grenzen – ist halt alles relativ.
(bt)
Montag, 13.1.2014
Exportierte Korruption
Der ehemalige Siemens-Chef Kleinfeld hat sich wohl in Sachen Siemens-Korruptionsskandal noch am wenigsten die Finger verbrannt, verglichen mit den anderen SAG-Chefs der letzten Jahre – wobei er aber auch nicht allzu lange diese Spitzenposition innehatte. Trotzdem holt auch ihn nun das Thema „Korruption“ ein - in seiner neuen Firma Alcoa, im Aluminiumgeschäft also. Da wurden anscheinend stattliche Bestechungsgelder an ausländische Regierungsmitglieder gezahlt, insbesondere an Mitglieder der Königsfamilie von Bahrain - und ähnlich wie bei den deutschen Korruptionsprozessen, so hat man sich auch in den USA lieber gütlich geeinigt als es auf ein Urteil ankommen zu lassen: Alcoa zahlt „freiwillig“ 384 Millionen Dollar an Justizministerium und SEC, und damit ist die Sache vom Tisch.
(cnn)
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