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NCI Aktuell Archiv Mai 2011
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Dienstag, 31.5.2011
Tricksereien einer Pseudo-Gewerkschaft
Die "christlichen Gewerkschaften" sind ja schon hinlänglich dafür bekannt, ihre christliche Nächstenliebe mehr dem Arbeitgeber als ihren Arbeitnehmern zu widmen - nun kann sich aber nicht jeder einfach zur Gewerkschaft erklären und Tarifverhandlungen führen, ein paar Konditionen gibt's dann schon noch.
Heikel wird's aber, wenn sich so ein Verein zur Gewerkschaft erklärt, Tarifverhandlungen führt und viel zu niedrige Tarife aushandelt, und sich nachher herausstellt: Die haben gar nicht die Voraussetzungen für eine Gewerkschaft erfüllt, die ausgehandelten Tarifverträge sind mithin null und nichtig, und auf die Arbeitgeber kommen infolgedessen saftige Gehaltsnachforderungen zu!
Utopie? Mitnichten. Bei den "Christlichen Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalsserviceagenturen" liegt laut Berliner Arbeitsgericht (auf Grundlage einer BAG-Entscheidung) genau so ein Fall vor, weil der CGZP in den vergangenen Jahren die Mindestzahl an Gewerkschaftsmitgliedern fehlte, ab der sie überhaupt Tarifverträge hätten abschließen dürfen.
Die Folge: Nun können Zeitarbeiter einklagen, dass ihnen die Differenz zwischen ihrem Lohn und dem Lohn der jew. Stammbelegschaft für die Jahre 2008-2010 nachbezahlt wird.
Wem das noch nicht reicht, der möge sich genauer ansehen wie denn die CGZP ihre Mitgliederzahlen aufgehübscht hatte: Die Staatsanwaltschaft Dortmund ermittelt gegen den Chef einer Leiharbeitsfirma, weil er der CGZP illegal Miglieder "zugeführt" habe, indem er einfach seinen Arbeitnehmern ohne deren Wissen einen Beitrag für so eine "christliche" Gewerkschaft vom Lohn abzogen hat.
Mit den 10 Geboten scheint das aber doch irgendwie leicht inkompatibel zu sein...
SZ
(bt)
Freitag, 27.5.2011
Immer weniger Siemens: Jetzt macht auch noch der Siemens-Park dicht
Aber Hauptsache der Aktienkurs stimmt...
Nach 50 Jahren will sich Siemens "auf sozialpolitischem Gebiet neu aufstellen", und das heißt in dem Fall wohl: Der Siemens-Park in München, eine alte Siemens-Stiftung für seine Mitarbeiter, wird dichtgemacht; künftig werden hier also keine sportlichen Siemensianer mehr ihre Runden drehen, nur Hermann von Siemens dürfte sich noch ein wenig im Grab herumdrehen. (www.abendzeitung-muenchen.de)
Da diese neue "sozialpolitische Aufstellung" nicht gerade sozial erscheint, ist sie vielleicht eher politisch? Nix Genaues ist nicht zu erfahren, man weiß nicht so recht, worauf Siemens hinauswill und was aus dem Gelände dann werden soll - es soll irgendwelche Verhandlungen mit der Stadt München geben - im Zweifelsfall geht's wohl um Geld - davon hat Siemens derzeit ja auch nur recht wenig (www.manager-magazin.de), da muss man für solche Maßnahmen ja Verständnis haben, oder?
(bt)
Donnerstag, 26.5.2011
Libysche Siemens-Aktien
Ist Gaddafi ein Siemens-Großaktionär?
Wie Global Witness berichtet, hat die libysche Investmentholding LIA Siemens-Aktien für rund 480 Millionen Dollar gekauft. (www.sueddeutsche.de)
Man sieht sich ja vielleicht zum Rentner-Treff auf der nächsten Siemens-Aktionärshauptversammlung, bei Cola und Würstchen...
(bt)
Mittwoch, 25.5.2011
Fortgesetzter Angriff auf ältere Arbeitsuchende
Wer nach unserem Artikel "Konzept der Bundesarbeitsministerin: Einsparungen" geglaubt hat, das war's schon mit den neuen Grausamkeiten, sah sich getäuscht: Nun spricht sich auch noch der Chef der Bundesagentur für Arbeit für eine Abschaffung des verlängerten Arbeitslosengeldes für ältere Arbeitsuchende (ab 58 Jahren sind das 24 Monate) aus. (wirtschaft.t-online.de)
Begründet wird dies mit dem angeblich drohenden Fachkräftemangel: "...dass es keine Anreize geben darf, früher aus dem Erwerbsleben auszusteigen".
Da hat wohl jemand übersehen, dass die Arbeitgeberforderungen nach verstärkter Zuwanderung von Fachkräften aus Niedriglohn-Ausland nicht wegen tatsächlichen Fachkräftemangels, sondern zwecks Lohndumping gebetsmühlenartig wiederholt werden: Der primäre "Anreiz" früher aus dem Erwerbsleben auszusteigen besteht nicht in 24 Monaten Arbeitslosengeld, sondern einfach nur in der leider noch immer bestehenden Unmöglichkeit, mit 58 noch an einen Job in der angeblich unter Fachkräftemangel leidenden Industrie zu kommen.
Schon gar nicht in nur einem Jahr der Jobsuche.
Solange sich daran nichts ändert, würde sich nur die Zahl der Bürger, die vor Erreichen des Rentenalters zu HartzIV-Empfängern werden (was ihre Vermittelbarkeit auch nicht wirklich verbessert), deutlich erhöhen, ohne sonst irgend etwas an unserer Arbeitsmarktsituation zu verbessern. Und das ist nicht eine Situation des Fachkräftemangels, sondern des Jugendwahns.
Wie aber soll eine verkürzte Arbeitslosengeld-Bezugsdauer daran etwas ändern können?
(bt)
Dienstag, 24.5.2011
Cisco wegen chinesischer Firewall verklagt
Dieser Kelch geht anscheinend an keiner Firma vorbei, die auch nur entfernt etwas mit Telekommunikationstechnik zu tun hat:
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Law Foundation hat in Kalifornien im Namen von Anhängern der Falun-Gong-Bewegung Klage gegen Cisco eingereicht. Cisco soll demzufolge in Zusammenarbeit mit den chinesischen Sicherheitsbehörden ein Netzwerk zur Überwachung und Zensur (genannt "Goldenes Schild") geliefert haben, mit dessen Hilfe Falung-Gong-Mitglieder abgehört und in der Folge Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt wurden.
Cisco hingegen behauptet keine Produkte in irgendeiner Art angepasst zu haben, welche Zensur oder Repression erleichtern würde. (www.inside-it.ch)
(bt)
Sonntag, 22.5.2011
Konzept der Bundesarbeitsministerin: Einsparungen
Die neuesten Pläne zur Reform der Arbeitsmarktinstrumente enthalten einige Überraschungen, die insbesondere ältere Arbeitnehmer gleich doppelt treffen.
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, soll als eine der ersten Maßnahmen eine Kürzung des (Existenz-)Gründungszuschusses in Kraft treten. Einen Gründerzuschuss erhalten Arbeitslose, wenn sie sich selbständig machen – ein oft notgedrungen gewählter Weg für ältere Arbeitnehmer, die gekündigt werden und keine Stelle auf dem Arbeitsmarkt mehr bekommen. Diese Kürzung soll pro Jahr 1 Milliarde Euro Einsparung erbringen.
Eine weitere Neuerung ist der geplante Wegfall der so genannten Entgeltsicherung für ältere Arbeitnehmer. Mit der Entgeltsicherung sollten die über 50-jährigen Arbeitslosen animiert werden, auch Jobs mit geringerem Lohn anzunehmen. Ursprünglich sollte dieses Instrument, auch unter dem Begriff Kombilohn bekannt, dauerhaft als Fördermöglichkeit erhalten bleiben. Die aktuelle Regelung sieht dagegen vor, dass diese Förderung Ende 2011 ausläuft.
Offensichtlich glaubt man, dass die Einsparungen aufgrund der aktuellen Zahlen der Arbeitslosenstatistik im Kabinett leicht durchsetzbar sind und von den Bürgern ohne großen Missmut zur Kenntnis genommen werden.
(sh)
Samstag, 21.5.2011
Angst vor erneutem Platzen einer Internet-Blase
Schon das Platzen des letzten Internet-Hype, bei dem manche Firmen gegründet und teuer verkauft wurden, die außer einem ".com" im Firmennamen kaum Substanz zu bieten hatten, das war ja noch vor der letzten Finanzkrise, hat so manchen Sparer um seine Altersvorsorge gebracht. Der Weg dahin begann damit, dass Firmen aus dem Internet-Business weit über Wert gehandelt wurden - und genau das scheint sich auch jetzt schon wieder anzubahnen.
Aus den vergangenen Fehlern wenig gelernt!
Da war erst kürzlich der weit überteuerte Skype-Einkauf von Microsoft - und jetzt auch noch LinkedIn, was nicht viel mehr ist als eine Internetplattform für berufliche Kontakte:
Mit einem Handelswert von ztw. über 12 Milliarden USD bei andererseits einem Vorjahresgewinn von gerade mal 15 Millionen Dollar liegt für LinkedIn dzt. ein Faktor 600 bis 900 zwischen Gewinn und Börsenwert - eine herrliche Spielwiese für Spekulanten, aber auch der Stoff aus dem geplatzte Träume sind, das kann böse nach hinten losgehen, wie wir ja schon einmal erfahren haben.
Wenn sich die Anleger dermaßen in der Zahl der Nullen vor dem Komma vertun, wenn gleich mehrere Zehnerpotenzen zwischen gehandeltem und tatsächlichem Wert liegen, wird's langsam wieder explosiv!
boersenradar.t-online.de
(bt)
Freitag, 20.5.2011
Lügen haben kurze Beine
Nicht immer trifft es zu. Die Lügen des Herr von und zu Guttenberg oder der Frau Silvana Koch-Merin haben es auf etliche Jährchen gebracht. Die Renten- und Urlaubslüge unserer Kanzlerin Merkel hat dagegen nur auf 24 Std. geschafft. Die FTD hat die Fakten mit ihrer Aussage "Es geht auch darum, dass man in Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal nicht früher in Rente gehen kann als in Deutschland, sondern dass alle sich auch ein wenig gleich anstrengen - das ist wichtig" verglichen und folgendes Ergebnis bekommen:
Tatsächlicher Rentenbeginn Urlaubsanspruch
Deutschland 62,2 Jahre 20 – 30 Tage
Griechenland 61,5 Jahre 20 – 25 Tage
Und was lernen wir daraus? Auch Lügen will gelernt sein. Oder wie das Gescherr so die Herrin.
Oder war es ganz anders gemeint und die Merkel wollte uns nur sagen, dass wir Deutschen genauso faul sind wie die Griechen? Schließlich müssen wir motiviert werden die Schulden der Banken abzuarbeiten.
(IC)
Freitag, 20.5.2011
Von Peanuts und kleineren Milliardenbeträgen
Dass allzu viele Nullen vor dem Komma schon mal die Maßstäbe verschieben können, wissen wir spätestens seit dem legendären Begriff der "Peanuts" (Unwort des Jahres 1994, kreiert vom damaligen DB-Chef); nun sagt Joe Kaeser auch noch aus, Siemens habe keine große Lust auf Shopping, man sei lediglich vorbereitet auf Zukäufe "in kleinerem Milliardenumfang" (www.wirtschaftsblatt.at)
Nichts gegen die Strategie, primär auf organisches Wachstum zu setzen - aber wie kann man von "kleineren Milliardenbetrag" reden, seit wann sind (selbst für Siemens) Milliardenbeträge "kleiner"? (Es darf bezweifelt werden, dass umgekehrt Siemens sich mit NSN-Profiten in "größerem Cent-Umfang" zufriedengibt.)
Sind hier die Maßstäbe etwas verrutscht, gerade so wie 2003, als Heinrich von Pierer behauptete, in der Hofmannstraße gäbe es keine Massenentlassungen, weil man bei ein paar hundert Mitarbeitern doch wohl nicht von Massen sprechen könne?
Soso, Siemens will also kaum etwas einkaufen, nur höchstens was Kleines, im kleineren Milliardenbereich - warum nur muss ich gerade an meine Frau denken, wenn sie mir von einem "echten Schnäppchen" berichtet (schauder!)?
(bt)
Freitag, 20.5.2011
Ganswindt kommt nochmal mit blauem Auge davon
Der Schmiergeldprozess gegen Thomas Ganswindt wird überraschend eingestellt, allerdings nicht wegen erwiesener Unschuld sondern weil seine Schuld "geringer als ursprünglich angenommen" sei.
Allerdings muss er für dieses freundliche Entgegenkommen 175.000.- Euro an gemeinnützige Einrichtungen überweisen, umsonst gibt's nichts auf dieser Welt, auch nicht für Ganswindt. Die Gemeinnützigkeit der Zahlungsempfänger mag etwas das Gerüchle mildern, das womöglich davon ausgehen könnte, dass es ausgerechnet in einem Korruptionsprozess zu so einer "Einstellung gegen Bares" kommt:
Bei Korruption geht's ja letztlich darum, dass jemand glaubt mit Geld alles lösen zu können - und jetzt wird auch das Verfahren dazu mit Geld gelöst? Aber das ist eben der feine Unterschied zwischen legalen und illegalen Zahlungen.
Und so kommt das Landgericht also nun zur Ansicht, dass es "kein besonderes öffentliches Interesse" an einer Strafverfolgung mehr gebe. Naja, so wirklich Schlimmes (etwa eine Gefängnisstrafe) hatte Ganswindt wohl eh nicht zu erwarten, da von Anfang an der Vorwurf der Staatsanwaltschaft nicht auf aktive Bestechung, sondern "nur" auf bewusstes Wegschauen lautete.
Sobald er die Kohle überwiesen hat, wird also das Strafverfahren endgültig eingestellt, es bleibt bei dieser ausgehandelten Zahlung und natürlich den zwei ungemütlichen Wochen in U-Haft seinerzeit.
Oder auch nicht: Zum einen hatte der Richter vor Prozessbeginn einen Teil der Vorwürfe (zur Beihilfe durch Unterlassung) vom nun eingestellten Verfahren abgetrennt; wie damit weiter umzugehen ist, will die Kammer "erst nach Bezahlung der Geldauflage entscheiden". Auch kommen weiterhin zivilrechtliche Klagen (insbes. von Siemens) auf ihn zu, und da geht es um noch wesentlich mehr Geld.
www.ftd.de
(bt)
Donnerstag, 19.5.2011
Indien versus Germany update
Indiens Wirtschaft boomt wie in keinem anderen Land - Indiens Wirtschaftswachstum ist größer als das von China. Mit mehr als einer Milliarde Einwohnern ist Indien die größte Demokratie der Welt und hat sich in den Bereichen IT und Telefon-Dienstleistungen zu einer führenden Nation gemausert. Große Anteile haben auch die Automobil-, Textil- und die Pharmaindustrie – weil ausländische Unternehmen ihre Produktionsstätten nach Indien verlagert haben.
Aber auch die Entwicklung von Biotechnologie und alternativer Energie spielt in Indiens Wirtschaft eine große Rolle.
Doch der größte Vorteil vor allem für internationale Unternehmen ist wahrscheinlich der, dass Spezialisten mit fast perfekten Englischkenntnissen für einen Bruchteil des Gehaltes arbeiten, das sie in Europa oder den USA bekommen würden. Dies hat die Folge, dass immer mehr große Unternehmen ihren Standort nach Indien verlagern oder zumindest einen Teil ihres Unternehmens nach Indien outsourcen.
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Lt. Einer Untersuchung, veröffentlicht im Asienkurier, beträgt die Fluktuationsrate dort zur Zeit im Kommunikationssektor über 30%.
Übertragen auf NSN würde das bedeuten, dass bei aktuell ca. 12.000 NSN-Mitarbeitern in Indien (Indien hat mit seiner NSN-Mitarbeiterzahl mittlerweile Deutschland überholt!) jährlich genau so viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, wie dzt. bei NSN in München beschäftigt sind - in Deutschland unvorstellbar.
Diese hohe Fluktuation wird aber eben durch die gleiche niedrige Bezahlung verursacht, derentwegen die Arbeit überhaupt erst nach Indien verlagert wurde, und führt dort natürlich auch zu einem erheblichen Kompetenzverlust, was wiederum die Konkurrenzfähigkeit des indischen Entwicklungsstandortes beeinträchtigt: Qualität hat ihren Preis, und das gilt auch in Indien!
Dass das Gehaltsniveau, das NSN in Indien bezahlt, auch für indische Maßstäbe nicht sehr hoch sein kann, lässt sich auch daran ablesen, dass laut Gesamtbetriebsrat (NSN-Intranet) bei NSN sogar 40% Fluktuation vorliegen, was nun laut GBR punktuell sogar schon dazu führt, dass wegen dieser Fluktuation nach Indien ausgelagerte Jobs wieder nach Deutschland zurückverlagert werden sollen!
(DoDo)
Donnerstag, 19.5.2011
Investoreneinstieg bei NSN für Siemens zweitprior
Laut Siemens-Finanzvorstand Kaeser setzt Siemens die höchste Priorität für NSN eindeutig auf Profitabilität und wachsende Marktanteile (und beides gleichzeitig, das ist ja die Kunst...) - dies sei "wichtiger als die Veräußerung eines Anteils an dem Netzwerkausrüster" - hört hört!
(bt)
Donnerstag, 19.5.2011
Auswertung der Fragebögen zur Rückkehr aus der Kurzarbeit am 01.04.2011 bei NSN München
Inzwischen ist die Rückgabefrist zur Fragebogenaktion abgelaufen. Von ca. 180 Rückkehrern aus der KUG100 am 01.04. 2011 wurden insgesamt 18! Fragebögen an uns ausgefüllt zurück gesendet.
Bei 3 Kollegen findet keine konkrete Weiterbeschäftigung statt, alle anderen werden lt. eigener Aussage korrekt weiterbeschäftigt, entweder auf dem alten Arbeitsplatz oder auf einem adäquaten Arbeitsplatz.
In der Regel war der Arbeitsplatz auch nach Umzug schnell wieder benutzbar (15 Rückmeldungen).
Es wurden 5 freiwillige Aufhebungsverträge angeboten und 5 Angebote zum Re-Employment ausgesprochen. Weitere Information hierzu liegen uns nicht vor, insbesondere nicht, wer das Aufhebungsgebot konkret angenommen hat.
Ein Einarbeitungsgespräch fand bei 10 MA statt, bei den anderen nicht, begründet durch die Nichtbeschäftigung (3 Rückmeldungen) oder aber auch durch den Einsatz komplett in der alten Rolle.
In Summe war die Rücksendungsquote ehr gering, aber mit 3 betroffenen Mitarbeitern, die lt. eigener Aussage weiterhin keine Arbeit haben, ist diesen Kollegen angeraten, das Gespräch mit dem Betriebsrat zu suchen, falls noch nicht passiert.
Der Betriebsrat hat intern eine eigene Abfrage gestartet, da hier weit über 100 Rücksendungen vorliegen, dauert diese Auswertung noch etwas länger.
Da die Kurzarbeit nun in NSN Mch vorüber ist, wird der Ausschuss zur Kurzarbeit in Kürze wohl aufgelöst werden, wenn alle Restaufgaben abgeschlossen sind.
Vielen Dank für Ihr Feedback!
(DoDo)
Mittwoch, 18.5.2011
Rente mit 69?
So lautet ein Vorschlag der "Wirtschaftsweisen" - woher der Begriff "Wirtschaft" stammt ist ja noch nachvollziehbar, was aber hat wohl so ein Vorschlag mit Weisheit zu tun?
Er klingt weniger weise als vielmehr akademisch, genauer gesagt weltfremd, ein Vorschlag aus dem Elfenbeinturm, der unsere Arbeitsmarktrealität schlicht ignoriert (nur um dafür auch alternative Lösungsansätze ignorieren zu können, die ohne eine gewisse Umverteilung nicht zu machen wären).
Ihre etwas suggestive Frage lautet: "Wollen die Deutschen länger arbeiten oder mehr Zuwanderer ins Land holen?" (www.derwesten.de) Dabei ist die Antwort so einfach: Sie wollen länger arbeiten, nämlich bis 65!
Bis jetzt ist das in der Regel ein Ding der Unmöglichkeit - schon mal mit z.B. 62 Jahren einen Job gesucht? (Oder auch nur mit 52?)
Diskussionen über ein höheres Rentenalter sind nur seriös, wenn sie das tatsächliche und nicht das theoretische Rentenalter behandeln, und das bestimmt nicht die Politik sondern unser noch immer vom Jugendwahn gehemmter Arbeitsmarkt. Wie kann man seriös über ein Rentenalter von 67 oder nunmehr gar 69 fabulieren, wenn man als Ottonormalarbeitnehmer schon froh sein kann, wenn man nicht schon mit 58 oder noch früher dauerhaft arbeitslos ist?! Auf das reale Rentenalter kommt es an, und wer das erhöhen will, kommt am Thema "Arbeitsmarkt für ältere Arbeitsuchende" nicht vorbei.
Also mal nicht den dritten vor dem ersten Schritt machen: Jetzt sehen wir doch erstmal zu, dass wir ein (reales) Rentenalter von 65 gebacken kriegen!
(bt)
Dienstag, 17.5.2011
NSN gibt seine Verkaufspläne noch nicht auf
Wie Capital berichtet, versuchen Siemens und Nokia noch immer, Anteile ihrer Telekommunikationstechnik-Tochter NSN an den Mann zu bringen, um so frisches Kapital in die Kassen zu spülen - mit Plan B wie "Börsengang" hat man sich demnach also doch noch nicht so ganz abgefunden.
In Frage kommen angeblich zwei US-Finanzinvestoren-Konsortien, eines aus der "Gores Group" (deren Interesse nicht ganz neu ist) und "Platinum Equity", sowie eines aus TPG (Texas Pacific Group) und KKR (Kohlberg Kravis Roberts). Ob aber auch tatsächlich etwas daraus wird, wird doch eher skeptisch gesehen.
Nebenbei ist auch von "weiterem Umstrukturierungsbedarf" die Rede - schluck! Gegen Umstrukturierungen im Wortsinne wäre ja noch wenig einzuwenden, aber erfahrungsgemäß ist das nur eine beschönigende Umschreibung für Stellenabbau - da dürfte also wohl noch etwas auf die NSN-Kollegen zurollen.
(bt)
Dienstag, 17.5.2011
Benimm-Regeln für die Arbeit
In letzter Zeit häuft sich Kritik an dem verordneten "Du" bei Nokia Siemens Networks ("you can say you to me"):
Die amerikanisch-legere Verwendung des Vornamens ist ja noch okay, aber wer "Du" zu mir sagen darf, hatte ich bisher (seit ich die Schulzeit hinter mir gelassen habe) immer noch selber bestimmen können... Manche mögen's eben, andere nicht (weil sie die respektvolle Distanz des "Sie" zu schätzen gelernt haben, das ungefragte "Du" empfinden sie als Mangel an Respekt, an Wertschätzung). Letztlich bleibt's eine Geschmacksfrage; es spricht daher ja überhaupt nichts dagegen, wenn sich Arbeitskollegen, Teamkollegen, Chef und Mitarbeiter duzen, solange sie das selber so wollen - ein als Firmenumgangssprache erklärtes "Du", mit offiziellen Rundmails z.B. der Personalabteilung an alle Mitarbeiter mit einem vertraulichen "Du", geht dann aber doch noch einen Schritt weiter. Zu weit?
Was sagt eigentlich der "Duden" dazu? Nomen est Omen, der müsste es ja eigentlich wissen...
Auszug: "...von wirklich schlechten Manieren zeugt es allerdings, wenn ein Ranghöherer Rangniedrigere ungefragt duzt..." - oh oh!
Im Duden lernt man übrigens auch, wie die Kombination von "Sie" und der Ansprache mit dem Vornamen ("nein, Peter, Sie kriegen leider keine Gehaltserhöhung") heißt: Diese Umfangsform wird das "Hamburger Sie" genannt.
"Das ist ein eleganter Mittelweg für Kontakte, bei denen man sich einerseits nicht vertraut genug zum Duzen ist, andererseits das Siezen als zu distanziert empfunden wird... die gegenseitige Anrede mit dem Hamburger „Sie“ gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, vor allem in Unternehmen und Institutionen, die im internationalen Umfeld agieren. Das bewahrt Sie vor der Frage, ob das englische „you“ im Deutschen mit „Sie“ oder „Du“ zu übersetzen ist."
(bt)
Freitag, 13.5.2011
Munich wins together - eine Zeitreise
Man sieht mal wieder, dass man eigentlich nie zu schlecht denken kann - was manch einer vielleicht noch für schwarzen Humor hielt, wird nun Wirklichkeit: Die Einführung des „desk sharing“ bei NSN in München!
Eine Entscheidung wie man sie nur verstehen kann, wenn man begreift, dass man zwar die Ersparnis eines wegrationalisierten Schreibtisches in Euros ausdrücken kann, aber nicht den Mehraufwand infolge von Produktivitätsverlusten wegen suboptimaler Arbeitsverhältnisse.
Ich stelle mir da mal so meinen künftigen Arbeitstag vor:
08:30:
Ankunft im Parkhaus; ich finde keinen Parkplatz mehr, weil zwar noch zahlreiche Plätze in der Tiefgarage frei wären, ich aber nur eine Parkhaus-Berechtigung habe. Halbe Stunde Parkplatzsuche.
09:00:
Komme in „meinem“ Büro an – ein lautes Großraumbüro mit lauter unpersönlichen Ameisen-Arbeitsplätzen nach dem Funktionsprinzip „wer zuerst kommt“ – also schnell umgeschaut: Wo steht noch ein freier Schreibtisch? Oh oh!
Glücklicherweise gibt’s ja das neue Desk-Leitsystem: Über jedem Eingang gibt’s eine Anzeige mit Pfeil nach links, vorne, rechts, und eine Zahl: Links noch 2 freie Schreibtische, geradeaus keine mehr, rechts noch 3. Na also!
Schnell nach rechts gemoved – hmmm, die freien Schreibtische stehen in unmittelbarer Nachbarschaft von Huber (den kann ich nicht leiden), Schmidt (der telefoniert so laut) und Meier (der hat Achselschweiß und riecht aus dem Mund) – also schnell zurück, einen der freien Schreibtische links erwischen. Vielleicht mit freiem Blick auf eine hübsche Kollegin?
09:10:
Stelle gerade fest, dass die beiden Schreibtische mittlerweile auch schon belegt sind.
Also zurück zu den anderen drei – oh oh: Jetzt sind die auch noch weg, das war wohl keine so gute Idee! Und nun?
Wieso eigentlich zeigt das Display immer noch 2 freie Plätze an? Vielleicht liegt’s ja daran, dass zwei Kollegen sich so lässig hinter den Tisch geflegelt haben, dass sie vom automatischen Mitarbeiter-Erkennungssystem nicht wahrgenommen werden?
09:30:
Habe meine Zeit mit Kaffeetrinken und Ratschen vertrödelt und schaue nochmal nach: Vielleicht ein Tisch freigeworden?
Mein Chef meint hilfreich „fahren Sie doch nach Hause und machen Homeoffice - aber die Fahrzeit nicht als Arbeitszeit zählen, gell!“ Ich habe aber kein Homeoffice, ich will auch keines … Noch ein Spaziergang durch’s Gelände?
10:00:
Habe den Spaziergang über den nahen Friedhof ausgedehnt, dann aber abgebrochen, als mir morbide Gedanken kamen und ich schon anfing, auf den Grabsteinen die Namen von gewissen Entscheidungsträgern zu sehen, die in Wahrheit noch höchst lebendig und mit der Erfindung neuer kostenintensiver „Sparmaßnahmen“ beschäftigt sind.
Jetzt bin ich wieder zurück in der Firma - und siehe da: Nein, immer noch kein Tisch frei, aber ein Kollege rutscht immer unruhiger hin und her, oh oh, ich glaube der muss wohl mal für Königstiger, aber mindestens!
Na, das kann ich jetzt auch noch abwarten!
10:10:
Der Kerl hat’s länger ausgehalten als erwartet, aber jetzt ist er doch schnell und unauffällig um die Ecke verschwunden. Aber nicht unauffällig genug: Nix wie hin!
In Zeiten wie diesen sollte er halt besser auf seinen Schreibtisch aufpassen, das Leben ist hart!
Aaaach, das tut gut, endlich sitzen! Passt auch prima, in 20 Minuten habe ich eine Telefonkonferenz.
10:30:
Mein Laptop hat bis eben gebraucht mit dem Hochfahren, und jetzt laufen noch irgendwelche Prozesse im Hintergrund, die Kiste ist langsam ohne Ende – ich komme nicht an meine Mails! Sch…
10:40:
Endlich habe ich’s geschafft, mit 10 Minuten Verspätung bin ich drin in der Konferenz. Könntet Ihr mal bitte die Klappe halten ringsum, ich verstehe nichts! Schrecklich wie rücksichtslos die Menschheit doch sein kann, wieso müssen die alle genau zur gleichen Zeit wie ich telefonieren, und dann auch noch so laut?
10:50:
Immer diese Störungen! Da kommt doch tatsächlich so ein Typ und meint, dass hier sei sein Schreibtisch, er sei nur mal kurz weg gewesen – „kurz“? Tsstss… Nein, das ist mein Schreibtisch! Woran man das erkennen kann? Blödmann, daran dass ich jetzt hier sitze, oder!
11:00:
Was heißt hier „können Sie nicht auch leiser telefonieren“? Mann, ich habe eine wichtige Telefonkonferenz! Was, das haben alle hier, von morgens bis abends? Und das ist mein Problem weil – richtig, ist’s ja gar nicht! ICH habe dieses Desk Sharing schließlich nicht erfunden!
11:15:
Die Konferenz ist zu Ende. Viel habe ich wegen des Lärmpegels ja nicht verstanden, aber vielleicht war’s ja auch besser so, ich glaube, es ging um große Terminverzüge, das will ich sowieso lieber gar nicht hören. Prima das Timing: Der Magen knurrt eh schon!
Nur – oh oh – wenn ich jetzt in die Kantine gehe, und meinen Schreibtisch unbeaufsichtigt lasse?
Naja, man ist ja nicht auf den Kopf gefallen: Ich kippe schnell eine Tasse Kaffee über den Tisch, schmiere noch etwas Schokolade drüber, noch ein abgenagter Apfelkrutzen dazu – ein prima Reservierungssystem!
11:57 (und keine Sekunde später, und wenn doch, würde ich’s nie zugeben):
Bin wieder zurück am Schreibtisch, der kleine Trick mit der Sauerei hat prima geklappt!
Ich habe nicht viel gegessen – kann ich mir bei den gestiegenen Kantinenpreisen nicht mehr leisten, und wer viel isst, muss eh nur bald auf die Schüssel und seinen Tisch derweil unbewacht zurücklassen.
12:00:
Leise Musik ertönt aus verborgenen Lautsprechern. Sie wird lauter: Gute deutsche Marschmusik! Ufftata!
Eine warme Stimme ermuntert die Belegschaft zum Bewegungsprogramm „Fit im Büro“, man ist ja um unsere Gesundheit besorgt, gell! Also jetzt mal alle aufstehen und auf Kommando ein paar Lockerungsübungen. Und ich habe gerade so gut gesessen!
12:10:
Jetzt wird mir langsam klar, was mit „Munich wins“ gemeint ist, was genau es da zu gewinnen gibt: Einen Schreibtisch!
Die freundliche Stimme (sie muss wohl jemandem aus meinem engeren Freundeskreis gehören, auch wenn ich sie nicht erkenne, denn sie sagt „Du“ zu mir) jubiliert in aufgesetzt wirkender Gute-Laune-Modulation: „Jetzt spielen wir alle die Reise nach Jerusalem“! Hei, da fühle ich mich doch gleich schon um 40 Jahre jünger…
Also aufgestanden und brav zur Marschmusik im Kreis rumgegangen, wir machen ja jeden Scheiß mit.
Upps – Musik zu Ende – ein unauffälliger Ellbow Smash, und schon sitze ich an einem neuen Tisch, während ein anderer Kollege mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegt und sich die Rippen hält, ich weiß auch nicht warum – tja, das Leben ist hart, das wusste schon Darwin!
Nochmal Glück gehabt für heute: Pro Tag wird immer nur 1 Schreibtisch abgebaut, morgen erst heißt es wieder: Neues Spiel, neues Glück, neuer Schreibtisch.
Und als ersten Preis für den, der dann keinen mehr hat, gibt’s einen schönen Aufhebungsvertrag! Mit einer Abfindung in Höhe von immerhin zwei Prozent einer Vorstands-Abfindung, wow! Brutto…
12:55:
Nutze die letzten 5 Minuten vor der nächsten Telefonkonferenz für’s Intranet-Surfen, und was lese ich da: Ein Verbesserungsvorschlag wurde angenommen, künftig Schreibtische auch dadurch zu teilen, dass sich zwei an einen Tisch setzen, diagonal gegenüber – als Vorschlagsprämie gab’s ein schönes Headset mit besonders geräuschdämmenden Ohrmuscheln.
Oh oh, und wenn ich aber alleine sitzen will? Quatsch, das ist doch nun wirklich leicht zu lösen!
Dann lassen wir eben das eh schon nervige Duschen am Morgen mal ausfallen, mit der richtigen Körperausdünstung wird sich eh keiner neben mich setzen wollen. Knofi soll auch helfen, gegen Vampire und gegen lästige Schreibtisch-Teiler. Oder Bohneneintopf, und Zwiebelkuchen mit neuem Wein…
14:30:
Die Telefonkonferenz ist zu Ende – worum es ging? Keine Ahnung, ich überlege gerade noch, ob ich wegen des Umgebungsgeräuschpegels nichts verstanden habe, oder nur weil ich die Aussprache der indischen Kollegen nicht verstanden habe. Es klang nach „wir halten unsere Termine nicht, aber es hat keinerlei Auswirkungen“ – naja, das passt ja eigentlich immer!
Und jetzt? Idee: Ich schreibe auch einen Verbesserungsvorschlag, so einen schönen Kopfhörer will ich auch haben! Wie wäre das: Wir führen das „Chef-Sharing“ ein! Wer braucht schon rund-um-die-Uhr einen eigenen Chef nur für sich alleine? Wie machen wir das dann: Darf ich dann morgens beim Einstempeln mir einen freien Tages-Chef aussuchen, oder sucht sich der Chef seine Tages-Mitarbeiter aus?
Hmmm, mein Chef guckt so komisch zu mir rüber: Kann der Kerl jetzt etwa auch schon Gedanken lesen?
Schnell mal so tun als würde ich was arbeiten…
15:00:
Autsch, das tut weh! Ich habe mir den Kopf am Schreibtisch aufgeschlagen und merke erst jetzt, dass ich all das nur geträumt habe!
Und nehme mir fest vor: Nie wieder Büroschlaf!
15:30:
Ich lese auf der Betriebsratsseite – was lese ich da - um Himmels willen, träume ich denn noch immer? – Hiiiilfe!
Kann mich mal bitte jemand aufwecken?!
(Lester Läster)
Freitag, 13.5.2011
NSN Deutschland: Aus Reemployment wird oneLM
Flurparolen zufolge soll sukzessive ab 1.6.2011 (mit 18 Monaten Laufzeit) ein Initiativprogramm "one LM" aufgelegt werden, um damit rund 200 NSN-Kollegen wieder an vernünftige neue Arbeitsaufgaben bei NSN in Deutschland zu bringen. Die Schieflage, dass manche Abteilungen in Arbeit ertrinken während einige Kollegen zu wenig bis gar keine Arbeit mehr haben, soll so bereinigt werden (mit Restrukturierung hat das erfreulicherweise nichts zu tun). Dafür wird je Organisationseinheit ein oLM = "One Line Manager" eingesetzt, der dann auch zum disziplinarischen Vorgesetzten der betroffenen Kollegen wird (während der bisherige Vorgesetzte weiterhin Fachvorgesetzter bleibt, die Abteilungszugehörigkeit ändert sich nicht).
Das hat ein wenig etwas vom bisherigen "Reemployment" und auch ein wenig vom früheren "Project Assignment", denn auch hier wird wohl u.a. mit Projekteinsätzen gearbeitet, mit der Hoffnung auf einen Klebeeffekt insbes. bei Einsätzen von mehr als einem halben Jahr. Der oLM unterstützt die Betroffenen dabei u.a. mit der abteilungsübergreifenden Identifikation neuer Einsatzmöglichkeiten. Die Betroffenen können zwar nicht ihrer Zuordnung zu diesem Programm und ihrem oLM, dafür aber nötigenfalls ihrer neuen Aufgabe widersprechen: Ohne das Einverständnis des Mitarbeiters soll nichts erzwungen werden.
(cnn)
Mittwoch, 11.5.2011
Infineon und Qimonda: Raus und rein
Das hat schon was: Erst gliederte die damals noch klamme Infineon Qimonda aus und ließ es pleite gehen, heute hat Infineon wieder volle Kassen und kauft die Gebäude und Fabriken von Qimonda in Dresden aus deren Insolvenzmasse auf, um dort "Kapazitätsengpässe zu beseitigen und neue Technologien zu entwickeln" - die ehemaligen Infineon/Qimonda-Mitarbeiter haben davon aber nichts mehr.
(bt)
Mittwoch, 11.5.2011
E-Mails nicht vom Gericht anerkannt
E-Mails genießen noch immer eine Zwitterstellung irgendwo zwischen Brief und Telefonat - wer etwa per E-Mail seinen Vorgesetzten beleidigt, kann dafür schon mal gekündigt werden, wer hingegen deutsche Behörden in amtlicher Angelegenheit anmailt, kann sich nicht auf diese Mails berufen.
So hat das bayrische Landessozialgericht gerade erst wieder die Klage eines Hartz-IV-Empfängers abgeschmettert, weil dessen Einspruch gegen Leistungs-Rückzahlungsforderungen nur per E-Mail einging: E-Mails "genügen nicht den gesetzlichen Formerfordernissen des Verfahrensrechts".
(bt)
Mittwoch, 11.5.2011
Microsoft kauft Skype
Selten war eine Schlagzeile so schnell überholt wie unsere von gestern über einen "möglichen" Kauf von Skype durch Microsoft - heute schon Realität geworden. Zu einem Preis, der schon mal Ohrensausen auslösen kann - das erinnert an den Dot-Com-Hype und die geplatzte Internetblase früherer Jahre: Ob sich Microsoft damit einen Gefallen getan hat?
Skype ja, aber zu diesem Preis? (www.sueddeutsche.de)
Interessanterweise ist aber nach dieser Neuigkeit der Microsoft-Kurs nicht abgeschmiert, sondern hat sogar noch leicht zugelegt.
Und was hat das alles mit NSN zu tun? Direkt nichts, aber mit NSN-Halbmutter Nokia, die ja gerade erst einen Deal mit Microsoft zum Einsatz eines Microsoft-Betriebssystems auf Nokia-Smartphones eingegangen ist. Denn Microsoft will die Skype-Telefonie nun nicht nur in seine Spielekonsole Xbox, in Multifunktionsfernseher und in das E-Mail-Programm Outlook, sondern auch in "Windows Phone 7" integrieren und hofft so sein schwächelndes Mobilfunkgeschäft zu stärken - davon würde dann wohl auch Nokia profitieren, Windows-basierte Nokia-Smartphones würden mit Skypefunktion natürlich attraktiver werden (wenn auch in erster Linie für die Endverbraucher, nicht für die Netzbetreiber).
Ob allerdings auch das Konzept aufgeht, mit Onlinewerbung von der großen Skype-Kundenbasis profitieren zu können, bleibt fraglich: Das hat auch Skype alleine schon vergeblich versucht.
(bt)
Dienstag, 10.5.2011
Geht Skype an Microsoft?
Laut DMM soll Microsoft, kurz nach seiner Kooperation mit Nokia, nun auch noch ein sehr ernsthafter Kaufinteressent für die hochverschuldete (dzt. in Finanzinvestorenhand befindliche) Firma Skype sein, die mit kostenloser Internettelefonie den etablierten Netzbetreibern so manche graue Haare gekostet hat.
Tja, kostenlos ist halt doch schon sehr sehr billig... Der Einkauf von Skype hingegen wird nicht mehr ganz kostenlos sein: Es ist die Rede von stattlichen 8,5 Milliarden Dollar.
(bt)
Montag, 9.5.2011
Heimliche Geldtransfers?
Wie in der Wochenend-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung im Wirtschaftsteil auf Seite 26 unter dem Titel "Heimliche Geldtransfers" und bei www.n-tv.de zu lesen ist, soll auch Aldi Nord in das "Sponsoring" der AUB verwickelt (gewesen) sein. Nach Angaben der SZ zahlt(e) Aldi-Nord-Chef Hartmuth Wiesemann 50.000 Euro, weil der Handelskonzern jahrelang eine dubiose Organisation sponsorte.
Die Staatsanwaltschaft in Essen ermittelte nach einer Strafanzeige der Gewerkschaft Verdi, ob Wiesemann und dessen Kollegen gegen das Betriebsverfassungsgesetz verstoßen haben. Unter Zahlung von 50.000 Euro von Wiesemann bzw. des Konzerns stellte die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren ein. Verdi hatte die Führungsspitze des Konzerns angezeigt, weil der jahrelang heimlich die "Betriebsräte-Organisation" AUB gesponsort hatte.
Wir erinnern uns:
Die AUB ist jene "Arbeitnehmer"-Vereinigung, die von Siemens mit rund 50 Millionen Euro finanziert wurde. Sie sollte ein "Gegengewicht" zur IG-Metall im Siemens Konzern sein.
Der ehemalige Chef der AUB, Wilhelm Schelsky wurde inzwischen rechtskräftig verurteilt und ist aus der AUB "verstoßen" worden.
Die AUB fiel auch durch persönliche Attacken gegen IG-Metall BR'e während der Restrukturierung 2002/2003 am Siemens Standort Hofmannstraße auf. Weiterhin war sie mitverantwortlich für Versetzungen von München nach Greifswald, denen der damalige Greifswalder AUB-Betriebsratsvorsitzende K.B. zustimmte. Und ein letztes Beispiel ist die Zustimmung einer AUB Betriebsrätin als Mitglied der Arbeitnehmervertretung im Aufsichtsrat von Siemens zum Carve Out von COM, dem heutigen Siemens Anteil von NSN.
(bfg)
Montag, 9.5.2011
Presse bewertet NSN-Motorola-Deal positiv
Zum Beispiel liest man unter einem österreichischen Link über den NSN-Konkurrenten Alcatel, dieser habe zwar seine Verluste verringern können, Alcatel-Lucent mache aber nun zunehmend die Tatsache zu schaffen, dass NSN "fast die ganze Netzwerksparte von Motorola übernommen hat und somit exzellent aufgestellt ist".
(bt)
Montag, 9.5.2011
NSN-Betriebsräte für Börsengang
Oder genauer gesagt: Gegen den Einstieg eines Finanzinvestors...
Wie die IG Metall berichtet, haben sich auf einer NSN-Betriebsrätetagung die NSN-Betriebsräte ihrem GBR-Vorsitzenden mit einer Resolution angeschlossen, in der auch sie einen Börsengang klar einem Finanzinvestoreneinstieg vorziehen, da dieser für die Belegschaft vergleichsweise weniger bedrohlich sei.
Was natürlich nichts daran ändert, dass letztlich die NSN-Eigentümer Siemens und Nokia (und eventuelle Kaufinteressenten) solche Entscheidungen treffen, Mitbestimmungsrechte hat der Betriebsrat bei solchen Entscheidungen nicht.
(bt)
Montag, 9.5.2011
Wie UNILEVER lernte, den Chinesischen Markt zu lieben
Preiserhöhungen sind bei uns an der Tagesordnung. Insbesondere Oligopole tun sich hier hervor und sind nicht mal durch die Kartellbehörde zu stoppen, z.B. bei Benzin oder Strom. Dieser Macht beugt sich die ganze Welt. Wirklich die ganze?
Unilever, der Hersteller von allerlei Wasch- und Putzmittel hat vor kurzem eine Preiserhöhung für seine Produkte in China geplant. Dieser Schuss ist aber nach hinten losgegangen. Die Chinesische Entwicklungs- und Reformkommission verhängte gegen den Konzern eine Strafe von ca. 215.000 Euro, weil er "die Marktordnung schwer gestört" habe. (www.ftd.de)
Die Reaktion von UNILEVER zeugt von großer Einsicht und Marktanpassung: "Als Unternehmen mit einem langfristigen Bekenntnis zu China haben wir Verständnis für die lokalen Bedingungen". Die Preiserhöhung wurde verschoben und die Strafe akzeptiert.
Nach Immanuel Kant ist Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit. Was die Notwendigkeit ist, haben die Chinesen UNILEVER gerade gezeigt.
Und was sagt der Volksmund dazu? Schadensfreude ist die schönste Freude!
(IC)
Freitag, 6.5.2011
Zuwanderung reicht nicht
So das Fazit einer neuen McKinsey-Studie: Der deutsche Fachkräftemangel lasse sich nicht durch Zuwanderung aus dem Ausland beheben; nur durch eine zusätzliche Rekrutierung von weiblichen und älteren Arbeitnehmern lasse sich die Lücke verkleinern. Mag ja stimmen, aber man/frau beachte doch auch noch mal das Kleingedruckte zwischen den Zeilen, die Formulierung und den Geist, den sie atmet: Da ist nicht etwa die Rede davon, dass der Fachkräftemangel sich nicht alleine mit älteren und weiblichen Arbeitnehmern decken lässt und man daher zusätzlich auch eine verstärkte Zuwanderung aus dem Ausland brauche, sondern umgekehrt: Leider reicht die Zuwanderung nicht aus, da wird man wohl hier und da auch noch auf Frauen, oder womöglich gar (igitt!) ältere deutsche arbeitsuchende Fachkräfte zurückgreifen müssen.
Erste Priorität also auf billigen Zuwanderern aus Niedriglohn-Ausland, den Rest stocken wir dann halt noch mit ein paar Frauen und Alten auf - entlarvend!
Und eine deutliche Bestätigung: Je mehr Niedriglohn-Zuwanderung, desto weniger Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit bei uns.
(bt)
Freitag, 6.5.2011
Kohle für Siemens
Für Siemens sprudeln derzeit viele Geldquellen:
Der Ausstieg aus dem Atomgeschäft beschert durch das Geschäft mit erneuerbaren Energien einen Extra-Gewinn von 1,5 Milliarden Euro und der Börsengang von Osram soll sagenhafte 3 Milliarden einbringen (www.b4bschwaben.de).
Womit die "Welt" gleich die Frage verbindet: Was macht man mit so viel Kohle? Shoppen gehen natürlich, wie üblich wenn die Kohle in der Tasche brennt - nur: Was genau darf's diesmal sein?
Da hätten wir einen heißen Tipp: Wenn Siemens als viertes Geschäftsfeld die Infrastruktur (für Großstädte) wieder-entdeckt, wie wäre es dann mit einer führenden Firma auf dem Infrastruktursektor, dem Telekommunikationsnetze-Ausrüster Nokia Siemens Networks? :)
(bt)
Freitag, 6.5.2011
Bewährungsstrafe fürs Simlock-Knacken
Autsch, das hat gesessen: Ein Tüftler, der gewerbsmäßig Handy-Simlocks entsperrt hat, wurde dafür zu 7 Monaten Haft verurteilt - wenn auch zur Bewährung. (www.silicon.de)
Es hilft halt nichts: Wem die Bindung seines Smartphones an einen besonders teuren Netzbetreiber nicht passt, der muss sich wohl doch für ein Konkurrenzmodell ohne solchen Simlock (und vielleicht auch ohne unerwünschte Ortung...) entscheiden.
(bt)
Freitag, 6.5.2011
Nokia baut noch mehr Jobs ab
Bisher hieß es, Nokia lagere (im Zusammenhang mit der Umstellung von Symbian auf ein Handy-Betriebssystem von Microsoft) 3.000 Jobs an Accenture aus und baue 4.000 weitere Jobs ab (siehe NCI-Artikel "Stellenstreichung und Auslagerung: Kahlschlag bei Nokia" vom 28.4.) - diese Zahl 4.000 wurde nun auf 6.000 erhöht! (www.diepresse.com)
Schlechte Neuigkeiten nicht nur für die Nokia-Kollegen, sondern auch für den sehr von Nokia abhängigen finnischen Arbeitsmarkt - und dabei sind die Analysten (die bekanntlich immer alles besser wissen) keinesfalls davon überzeugt, dass die Entscheidung für Microsoft die richtige war!
(bt)
Donnerstag, 5.5.2011
NSN Mch M: Seid Ihr alle da?
Dieser Tage klopfen mehrmals täglich freundliche junge Leute an die Münchner NSN-Büros, um mit einem kurzen Blick festzustellen an welchen Schreibtischen tatsächlich jemand sitzt. Anscheinend ein Studentenjob, im Rahmen der angekündigten „Mobilitätsanalyse“ zur Standortoptimierung (schon lange nicht mehr umgezogen…) noch bis Ende nächster Woche sollen die Büros so vier mal täglich auf ihren Belegungsstatus hin geprüft werden: Alle da?
Fragt sich nur, welche Rückschlüsse und Konsequenzen wohl daraus gezogen werden, wenn mal jemand gerade nicht am Platz ist? Auf Besprechung, am Kopierer, in der Teeküche, oder auf dem Topf...
Irgendwie erinnert mich das an einen Altersheim-Witz von Otto:
Kasperle besucht das Altersheim, und fragt die Senioren: Seid Ihr alle da? Allseits begeistertes „Jaaaaa!“ – Kasperle wiegt bedenklich sein Haupt und meint: „Aber nicht mehr lange!“
Hoffen wir mal, dass da niemand die St. Martinstraße mit einem Altersheim verwechselt hat!
Aber Spaß beiseite: Wohin soll das Ganze führen? Wer an welchem Schreibtisch sitzt, weiß die Firma ja wohl hoffentlich auch schon ohne solche Ortsbegehungen, für eine einfache Raumbelegungs-Optimierung braucht’s das also nicht wirklich. Wenn hingegen mehrere Wochen lang vier mal täglich gecheckt wird, um welche Uhrzeit jeweils welcher Schreibtisch verwaist ist, wozu kann das dann gut sein? Sollte es womöglich darum gehen, ein „Schreibtisch-Sharing“ einzuführen? Wenn heute Kollege A nur um 9:00 Uhr und um 11:00 am Schreibtisch sitzt, Kollege B nur um 9:00 und um 13:00, und Kollege C nur um 11:00 und 13:00 (nicht aber um 15:00), soll dann Kollege D seinen Schreibtisch kostensparend abgeben und von Schreibtisch zu Schreibtisch hoppeln, von Tisch C über Tisch B zu Tisch A? Kostensparkonzept "für 100 Mitarbeiter reichen auch 80 Schreibtische"?
Soll hier womöglich das völlig gescheiterte "Space"-Versuchskonzept der Boschetsriederstraße (mit täglichem Reservieren eines freien Schreibtischs) wiederholt werden, oder wenn nein, welchem verborgenen tieferen Sinn und Zweck sollen dann diese Kontrollen wohl dienen?
(bt)
Donnerstag, 5.5.2011
You can say you to me
Der/diejenige NSN-ler, der/die seinen/ihren “payslip online” – „Intranetbasierte online Gehaltsabrechnung“ für den Monat April gelesen, dem/der wird sicherlich diese Formulierung aufgefallen sein:
Mitteilungen:
Mitteilung über Einkommensänderung: Im Zuge der Umsetzung unserer Entgelt-Regelungen für tarifliche Mitarbeiter wird Dein Monatsgehalt ab 01.04.2011 auf x.xxx,- € (Vollzeit) erhöht.
Allerdings ist die DU-Form für eine offizielle Bescheinigung zur Vorlage bei Behörden, Ämtern, Banken, Gerichten ziemlich ungeeignet!
Es macht im deutschsprachigen Kulturraum zumindest einen sehr unprofessionellen Eindruck - es macht deutlich, dass es entweder an dem Wissen um eine professionelle Anrede mangelt, die einen gewissen Respekt vor der Person des anderen widerspiegeln sollte oder kann auch als Zurücksetzung / Beleidigung (mis-)verstanden werden, zumal wir persönlich mit HR in der Regel kein intimes Verhältnis pflegen. Auffallend ist, dass der englische Text keine derartige persönliche Anrede enthält - also professionell gestaltet ist.
Im Deutschen ist der Kulturverlust in der verfehlten Imitation des Englischen einfach nur peinlich – ore i am heavy on the woodway? – by the way: I make me now, nothing me, nothing you, out of the dust.
(DoDo)
Mittwoch, 4.5.2011
Siemens schwimmt im Geld
Siemens hat nicht nur wegen des Areva-Verkaufs, sondern auch infolge großer Nachfrage nach Windrädern seine Gewinnprognosen von 5,5 auf 7,5 Milliarden Euro angehoben - mal eine Luftnummer im positiven Sinn. (www.spiegel.de, www.reuters.com)
Dünner hingegen wird die Luft bei der anderen NSN-Halbmutti Nokia aus; Zitat über die Nokia-Hauptversammlung: "Nokias neuer Chef...reagiert auf die drängenden Fragen der Aktionäre nur mit luftigen Versprechungen". (www.ftd.de)
(bt)
Mittwoch, 4.5.2011
Neue Siemens-Sparte geht nach München
Gute Neuigkeiten für die Münchner Siemens-Mitarbeiter (schlechte aber natürlich auch für die Verlierer dieser Entscheidung): Die neue Siemens-Sparte für "Infrastruktur und Städte" (die aber etwas unlogisch das Infrastrukturgebiet der Telekommunikationstechik nicht mit umfasst, dieses wurde ja zu NSN und SEN ausgegliedert) soll ihren Hauptsitz in München haben (siehe auch NCI-Artikel vom 20.04.2011).
München hat sich somit erfolgreich gegen London, Berlin und andere Konkurrenten durchgesetzt, was vielen Münchner Siemens-Kollegen nicht nur die Angst vor drohendem Arbeitsplatzverlust, sondern auch vor drohendem Zwangs-Umzug in andere Städte nehmen dürfte. Rund 81.000 Siemensianer, die bisher andere Aufgaben bei Siemens hatten, sollen ab 1.Oktober in dieser neuen Sparte arbeiten. Allerdings bedeutet diese Entscheidung nicht zwangsläufig schon, dass auch die Jobs alle in München sein werden; Zentralfunktionen wie Finanzen und Personalabteilung schon, aber z.B. die Produktion genauso wie der Vertrieb bleibt wohl über diverse Standorte verteilt. Im Detail ist da noch viel Klärungsbedarf.
(cnn)
Dienstag, 3.5.2011
Tieto feuert seinen CEO
Der finnische IT-Dienstleister Tieto (früher Tieto Enator) hat wegen "schlechter finanzieller und operationeller Entwicklung" seinen CEO mit sofortiger Wirkung entlassen. (www.inside-channels.ch
Das Mitleid der Tieto-Mitarbeiter (etwa der von Siemens zu Tieto ausgegliederten Kollegen in München), die auch in Kürze ihren Arbeitsplatz verlieren sollen, dürfte sich in Grenzen halten - die Abfindungen des von der Schertlinstraßenschließung betroffenen Tieto-Fußvolks dürften sich von der ihres CEO mehr als nur geringfügig unterscheiden.
(bt)
Dienstag, 3.5.2011
Kein verbilligtes Essen für Rentner in NSN-Kantinen
Anlässlich aktueller Anfragen: Anders als früher bei Siemens, haben bei NSN die Rentner keinen Anspruch auf verbilligtes Essen (per NSN-Rentnerausweis) mehr!
Rentner essen also unbezuschusst zum vollen Preis wie Externe, nicht wie aktive NSN-Mitarbeiter.
(bt)
Dienstag, 3.5.2011
Das gibt's auch: Betriebsrat wird Aufsichtsratsvorsitzender
...wenn auch zugegebenermaßen eher selten ...
Bei der Biomarktkette Basic leitet ein Betriebsrat, der zugleich arbeitnehmerseitiges Aufsichtsratsmitglied ist, den Aufsichtsrat.
Ob sowas generell gut ist, sei dahingestellt, mir würden spontan so einige Betriebsräte einfallen, die ich ehrlich gesagt lieber nicht als Aufsichtsratsvorsitzenden hätte, aber andererseits wird der AR-Vorsitzende bei Abstimmungs-Pattsituationen schnell zum entscheidenden Zünglein an der Waage - genau der Grund, warum so eine Konstellation leider Seltenheitswert hat, denn nur so kann ein Aufsichtsrat wirklich zu einer wirkungsvollen Interessenvertretung auch der Arbeitnehmer werden.
(bt)
Montag, 2.5.2011
Wohlfühlbüros bei NSN Mch M ?
Innerhalb von 2 Tagen gab es per elektronischer Post zwei Mitteilungen an die NSN-MitarbeiterInnen in Mch M. In beiden E-Mails geht es um die Arbeitsplätze bzw. um die Büros.
Bei der ersten E-Mail handelt es sich darum, dass wir uns an unserem Arbeitsplatz und im Arbeitsumfeld wohlfühlen. Deshalb wird im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsanalyse eine Umfrage gestartet, die die Arbeitsplätze analysiert. Mit dieser Befragung sollen Missstände aufgespürt und Verbesserungsmaßnahmen ergriffen werden. Die Gefährdungen physischer und aber auch psychischer Natur sollen reduziert bzw. nach Möglichkeit ganz abgeschafft werden.
Bei der zweiten E-Mail dreht es sich um eine nochmalige Flächenverdichtung. Zum Jahresanfang wurden ja alle „Münchner“ Standorte in der St.-Martin-Straße zusammengefasst. In der zweiten Jahreshälfte sollen nun 5 Gebäude gänzlich frei gemacht und die MitarbeiterInnen in restlichen Gebäuden am Standort untergebracht werden. Aus meiner Sicht kommt es dann dazu, dass die MitarbeiterInnen vermehrt verdichtet in den Büros sitzen und die in einer Betriebsvereinbarung geregelte Mindestfläche, welche von 10 qm pro Arbeitsplatz vorsieht, unterschritten wird.
Jetzt steht natürlich ein großes Fragezeichen in meinem Gesicht. Was nun? Zuerst sollen wir uns im Büro wohlfühlen und dann werden wir zusammen gepfercht wie so Hühner in einer Legebatterie. Vielleicht habe ich ja einen falschen Gedankengang und es wird ganz anders gemeint, als ich es auffasse. Das „enge“ Zusammensitzen sollte vielleicht auch den Kuscheleffekt erhöhen und damit auch das Wohlfühlen am Arbeitsplatz. Man wird sehen!
(Buggy15)
Montag, 2.5.2011
Zur Erinnerung: NCI-Umfrage zur Weiterbeschäftigungs-Situation der NSN-Kurzarbeitsrückkehrer läuft noch bis 11.5.2011
Zum 1.4.2011 sind die letzten 190 NSN-Kollegen aus ihrer Kurzarbeit zurückgekehrt; damit steht nun also zum zweiten mal (nach dem 1.10.2010) die Nagelprobe an, und wir müssen die zu Beginn der Kurzarbeit versprochene vertragsgemäße Weiterbeschäftigung nach Rückkehr aus der Kurzarbeit einfordern. Dazu bitten wir die aktuell betroffenen 190 Rückkehrer um Rücksendung des Fragebogens.
Bitte dazu das Word-Dokument 2011-04--KA-Fragebogen.doc anklicken, die letzte Spalte ausfüllen und das Word-Dokument als Mail-Attachment bis spätestens 11.5.2011 an info@nci-br.de abschicken.
Vertrauliche/anonyme Behandlung ist natürlich gewährleistet.
(bt)
Sonntag, 1.5.2011
1. Mai – „Tag der Arbeit“
Der 1. Mai ist in Deutschland einer der beiden politischen Feiertage, alle anderen sind christlichen Ursprungs. (Die katholische Kirche - Papst Pius XII. - hat den 1. Mai als Gedenktag der Arbeiter mit Patron Josef erst erklärt, nachdem die Nationalsozialisten den 1. Mai als gesetzlichen Feiertag eingeführt hatten.) Den Nationalsozialisten gebührt allerdings kein nachträgliches Lob für diese Tat im Jahre 1933, der „Nationale Feiertag“ wurde für deren Zwecke instrumentalisiert, die Gewerkschaften wurden bereits einen Tag später am 2. Mai 1933 verboten.
Heute wird dieser Feiertag im Allgemeinen als Tag der Arbeit oder als Tag der Arbeiterbewegung verstanden, verbunden mit dem „Kampf“ der Arbeiterschaft für mehr Rechte.
Im Jahre 2011 bekommt der 1. Mai aus aktuellem Anlass Bedeutung für die „Arbeiter“.
Arbeitsmarktpolitisch gibt es zwei Entscheidungen, die am 1. Mai relevant werden:
  1. Die uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit für 8 weitere EU-Länder:
    Ab diesem Zeitpunkt können Staatsangehörige aus den achte EU-Länder Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn ohne Arbeitsgenehmigung uneingeschränkt eine Arbeit innerhalb der EU aufnehmen. Eine Verpflichtung zu einer Arbeitsgenehmigung besteht weiterhin für Bürger aus Bulgarien und Rumänien.
    (Siehe auch NCI-Artikel "EU-Arbeitsmarktöffnung zum 1.Mai").
  2. Allgemeinverbindlicher Mindestlohn für Leiharbeit in Deutschland:
    Der Bundestag hat einen Mindestlohn für die ca. 900.000 Leiharbeiter beschlossen. Das Gesetz tritt am 1. Mai in Kraft und soll den heimischen Arbeitsmarkt vor „Lohndumping“ schützen. Das terminliche Zusammentreffen mit der neuen EU-Freizügigkeit ist kein Zufall.
Ob sich mit diesen Änderungen die Chancen oder eher die Risiken für Deutschland erhöhen, wird wie erwartet kontrovers diskutiert und kommentiert (www.spiegel.de).
(sh)
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