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NCI Aktuell Archiv März 2011
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Dienstag 5.4.2011 16:00 Uhr:   Traditionelles NCI-Starkbiertreffen am Nockherberg
Reservierung unter "Service Nr. 35"
Hochstraße 77 - 81541 München, Tram 27, Ostfriedhof    google.maps   Anfahrt mit dem MVV
Donnerstag, 31.3.2011
Die Chefs belohnen sich selbst
Bei diesen Zahlen tränen einem Normalo die Augen, und mit Sozialneid hat das genauso wenig wie mit Leitungsgerechtigkeit zu tun:
Deutschlands Konzernchefs verdienten (oder bekamen zumindest) 2010 durchschnittlich 4,6 Millionen Euro, was einer durchschnittlichen Gehaltserhöhung gegenüber dem Vorjahr um 21% entspricht!
Volkswagen-Winterkorn führt das Feld mit 9,3 Mio Euro an (für ihn waren das 41% Gehaltserhöhung), gefolgt von Siemens-Löscher (8,9 Millionen = +27%), Deutsche-Bank-Ackermann, und Daimler-Zetsche (+105%); der Chef von Thysssen-Krupp genehmigte sich sogar 174% Erhöhung - nicht schlecht für den Anfang!
So ganz nachvollziehbar ist es ja nicht, wenn ein Chef gemeinsam mit seiner Belegschaft ein Geschäftsergebnis erzielt, das ihn dazu veranlasst sich eine erheblich höhere prozentuale Einkommenserhöhung zu genehmigen als seiner Belegschaft.
Aber auch die absoluten Zahlen sind schon bedenkenswert, auch wenn wir uns in den letzten Jahren schon dran gewöhnt haben:
Durchschnittlich 4,6 Millionen Euro für die Chefs - angenommen der Leistungsunterschied zwischen einem Top-Performer und einem Low-Performer läge bei maximal einem Faktor 100 (siehe unser Artikel "Ein nettes Einkommen" vom 3.12.2010), dann würde das für den schlechtest bezahlten Vollzeit-Arbeitnehmer ein Jahreseinkommen von 46.000.- Euro bedeuten, beziehungsweise 89.000.- Euro für den schlechtestbezahlten Siemens-Angestellten.
Würde - die Schieflage ist nicht mehr zu übersehen, und vor allem: Die Schere öffnet sich von Jahr zu Jahr immer weiter.
Die SZ vom 31.3. kommentiert dies mit der treffenden Überschrift "Das Versagen der Aufseher" - denn nur wo die Aufsichtsräte versagen, ist so etwas überhaupt möglich, und darf sich dann auch niemand über unverhältnismäßige Gehälter wundern. Wundern darf man sich aber nicht, wenn man bedenkt, wer in Aufsichtsräten sitzt: Überwiegend beglücken sich die Konzernchefs gegenseitig, Chef von A ist Aufsichtsrat bei B, Chef von B ist Aufsichtsrat von C, Chef von C ist Aufsichtsrat von A, man bleibt also unter sich und beaufsichtigt sich letztlich selber. Sehr angenehm, und das Ergebnis dann nicht mehr ganz so überraschend.
Und die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat unterliegen im Konfliktfall bei Abstimmungen grundsätzlich immer um 1 Stimme.
Man frägt sich da nur: Wozu brauchen wir dann solche teuren Aufsichtsräte überhaupt noch?
(bt)
Donnerstag, 31.3.2011
Siemens-Ausgliederung die n-te: Osram
Die Liste der Siemens-Ausgliederungen ist endlos, seit sich Siemens von seiner Tausendfüßler-Aufstellung und dem Consumer-Geschäft verabschiedet hat; nur mal die vielleicht größten Brocken, kleinere Ausgliederungen gab es ja noch zuhauf:
Und nun also noch der geplante Börsengang von Osram - man könnte flapsen: Der Letzte macht das Licht aus... Das Echo von Gewerkschaft, Betriebsrat und Beschäftigten ist dazu extrem durchmischt, von ungeteilter Zustimmung bis hin zu größter Skepsis und Existenzängsten. Existenzängsten nicht weil man heute schon etwas Bedrohliches wüsste, sondern einfach wegen der Erfahrung in der Vergangenheit: Ausgliedern (egal in welcher Form) bedeutet selten was Gutes, schon gar nicht für die langfristige Arbeitsplatzsicherheit.
Dass Löscher versprach, er plane keinen Stellenabbau für den Börsengang, bedeutet ja nicht zwingend, dass es auch danach keinen geben wird (wenn die Aktionäre kurzfristig hohe Renditen fordern); da ist es gut, dass gerade erst mit einer Vereinbarung zur Standort- und Beschäftigungssicherung vom September 2010 wenigstens betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen wurden.
Aus gutem Grund fordert auch die IG Metall das Einhalten des Versprechens ein, dass Siemens ausreichend Osram-Anteile behält, um weiter das Heft in der Hand zu halten - frägt sich nur für wie lange.
Auch dass der Verkaufserlös wohl zu 100% bei Siemens landet, ohne tlw. wieder in Osram investiert zu werden, klingt nicht gerade gut.
So sorgen sich insbesondere die Kollegen in Augsburg, Schwabmünchen und Regensburg um ihre Jobs:
Sie fürchten mittelfristig Arbeitsplatzverlagerungen u.a. ins malaysische Penang (ähnliche Erfahrungen gab's ja früher schon bei Infineon).
Drücken wir ihnen die Daumen, dass sich ihre Befürchtungen nicht bewahrheiten - oder wenigstens nicht gar zu schnell, denn der Kampf um den Job ist immer nur ein Kampf um gewonnene Zeit, und jeder Sieg ist nur ein Sieg auf Zeit. Bis zum nächsten mal.
(bt)
Mittwoch, 30.3.2011
Frauenquote: Das Glas ist halb-voll und halb-leer
Ist doch putzig wie unterschiedlich man ein und denselben Beschluss verpacken kann: Während der Focus positiv formuliert "DAX-Unternehmen verpflichten sich zu Frauenquote“, stellt die Tagesschau kritisch fest: "Regierung erzielt keine Einigung auf Frauenquote“.
Wer recht hat? Beide – die DAX-Konzerne haben lediglich zugestanden, sich im Laufe des Jahres irgendwelche Frauenquoten zu überlegen - jedoch mit der Option, dass jedes Unternehmen eine andere Quote festlegen kann.
Theoretisch also auch eine Frauenquote von 1 Prozent… Uiiii, welch ein Durchbruch aber auch!
(bt)
Dienstag, 29.3.2011
US-Sammelklagen gegen Benachteiligungen
Manche Unternehmer werden nicht müde, das hire-and-fire-freundliche Arbeitsrecht in den USA zu lobpreisen - wer gekündigt wird kann allenfalls finanziellen Ersatz einklagen, aber nicht seinen Arbeitsplatz (wie in Deutschland).
Wie kurzsichtig das ist und dass jede Medaille auch 2 Seiten hat, muss gerade Wal-Mart leidvoll erfahren, und zahlreiche andere US-Firmen drücken ihnen (im eigenen Interesse...) heimlich die Daumen, dass das nochmal gut gehen möge.
Was ist geschehen: Das amerikanische Verfassungsgericht muss über die Frage entscheiden, unter welchen Bedingungen nicht nur Einzel- sondern auch Sammelklagen gegen Unternehmen zulässig sind. Eine Frage, die sich in Deutschland gar nicht erst stellen würde (hier ist so etwas grundsätzlich nicht zulässig).
Es geht konkret um Klagen vermeintlich diskriminierter MitarbeiterInnen (zum Beispiel wenn diese der Meinung sind, dass sie nur wegen ihres Geschlechtes bei Beförderungen übergangen worden seien).
So eine Sammelklage ermöglicht es auch weniger betuchten Mitarbeitern, denen das für eine Einzelklage nötige Kleingeld fehlt, ihre Firma zu verklagen. Sollte die Klägerin sich gegen Wal-Mart durchsetzen, wird mit einer regelrechten Klageflut von Mammutprozessen gerechnet; um Kleingeld geht es dann nicht mehr, alleine schon bei Wal-Mart wird dann mit einer sechsstelligen Anzahl von Klägern und elfstelligen Entschädigungszahlungen gerechnet.
Das ist die Kehrseite des amerikanischen Arbeitsrechts: Ein Gekündigter kann dort vor Gericht zwar seinen Job nicht mehr (z.B. wegen unterbliebener Sozialauswahl) retten, aber mit einem guten Anwalt, etwas Glück und natürlich auch dem nötigen Durchhaltevermögen kann er dafür (z.B. wegen Altersdiskriminierung) Abfindungen erstreiten, von denen deutsche Arbeitnehmer wiederum nur träumen können. Da wird das halb-leere Glas plötzlich wieder halb-voll...
(bt)
Dienstag, 29.3.2011
Jeder Fünfte ausgebrannt
Laut Verdi sind mittlerweile schon satte 20% der deutschen Arbeitnehmer "vom Burn-out-Syndrom und anderen psychischen Krankheiten betroffen". Wobei das häufig gerade die Leistungsträger trifft, deren Ausfall dem Arbeitgeber dann besonders weh tut.
Das ist nicht verwunderlich: Burn-out hat etwas mit dauerhaften Stress zu tun, den sich die Betroffenen zwar nicht immer aber doch häufig selbst antun, vor lauter überhöhtem Selbstanspruch und Perfektionismus. Die übliche Tabuisierung dieses Themas (wer outet sich schon gerne als "Weichei") tut ihr Übriges. In Zeiten unsicherer Arbeitsplätze gesellt sich dem Arbeitsüberlastungs- und Terminstress dann auch noch der Angst-Stress hinzu, was in Zeiten der Finanzkrise vor allem im Bankensektor die Anzahl der Burnouts ansteigen lässt.
Dem Thema sind wir ja auch schon früher begegnet und wir haben uns damit in diversen Artikeln ("Arbeitssicherheit heute") und in einer NCI-on-Air-Sendung am 1.4.2009 ausführlich befasst. "Burn-out" bedeutet nicht einfach "nur" sich müde-und-ausgebrannt-fühlen: Da fackelt ein ganzes Feuerwerk wechselnder psychosomatischer Beschwerden, also auch ganz massiver körperlicher Einschränkungen ab, was z.B. mit schweren Kreislaufbeschwerden und andauernder Schwäche und Schlappheit anfängt, aber da noch lange nicht endet.
Wer es schafft dies zu überwinden, kann sich glücklich schätzen dafür nur anderthalb Jahre zu brauchen - Knoten die man über Jahre hinweg geknüpft hat entknotet man nicht eben mal schnell in ein paar Wochen mit ein paar Aspirin. Ohne konsequente Lebensumstellung geht das nicht - und da gilt für den Workaholic dasselbe wie für den Alcoholic: Besser vorher als nachher. Besser gar nicht erst so weit kommen lassen. Man tut sich damit keinen Gefallen, und letztlich auch der Firma nicht.
Also besser vorbeugen: Die schönen Sprüche von der "work life balance" sind eben nicht nur Gerede - jeder stößt mal an seine Grenzen, zu denen man ruhig auch stehen darf.
(bt)
Montag, 28.3.2011
Doppelmoral bei Internetzensur
Die internationale Presse beleuchtet kritisch, dass die USA einerseits die Internetzensur in anderen Staaten kritisieren, andererseits aber US-Firmen die dafür nötigen Tools liefern.
Ist doch prima, dass Moral sich so flexibel auf wirtschaftliche "Erfordernisse" einstellen lässt: Die Waffe liefern, sich aber beschweren wenn sie dann auch benutzt wird?
(bt)
Samstag, 26.3.2011
NSN: Verpflichtungserklärung zum Datenschutz
Wie schon berichtet (Vorratsverpflichtungserklärungsspeicherung) verlangt das Bayerisches Landesamt für Datenschutzaufsicht von allen Unternehmen eine schriftliche Verpflichtungserklärung ihrer Mitarbeiter zur Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes BDSG . Schon 2009 hat die NSN GmbH&CoKG eine schriftliche Aufforderung an alle Mitarbeiter verschickt. Diese Aktion wurde vor einer Woche wiederholt, um wirklich alle Unterschriften zu bekommen.
Damals hat der Betriebsrat in Mch M bemängelt, dass die mitversandten Schulungsunterlagen (nur im Intranet) nicht ausreichend waren. Die vor einer Woche angebotenen Unterlagen waren sehr umfangreich (in Summe mehrere hundert Seiten!), gaben aber kaum praktische Hinweise für die tägliche Arbeit. Z.B. fand sich keine Antwort auf die Frage, ob ein Mitarbeiter einem Kunden die Telefonnummer seines Arbeitskollegen nennen darf, und wenn ja unter welchen Umständen. Durch zahlreiche Nachfragen der Mitarbeiter gibt es jetzt eine zusätzliche FAQ Liste (nur im Intranet). Die Antworten dürften auch für diejenigen interessant sein, welche die Verpflichtungserklärung schon 2009 unterschrieben haben.
Das Verpflichtungsschreiben der Firma verlangt in einem Rundumschlag auch noch die Einhaltung des Fernmeldegeheimnisses (§88 TKG) und weitere Verpflichtungen (z.B. des Sozialgeheimnisses, §35 Sozialgesetzbuch Teil I). Dabei ist gar nicht ersichtlich, dass auch hier eine schriftliche Verpflichtung vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist.
Meine persönliche Empfehlung ist, nur das zu unterschreiben was man auch wirklich verstanden hat. Man könnte auch den vorgelegten Verpflichtungstext hierzu individuell modifizieren und dann erst unterschreiben.
Das Firmenschreiben enthält keine Hinweise auf mögliche arbeitsrechtliche Konsequenzen, wenn sich ein Mitarbeiter weigert die Unterschrift zu leisten. In der Vergangenheit hat eine hessische Firma einen Gabelstaplerfahrer von der Arbeit freigestellt (ohne Bezüge), weil er sich geweigert hat die Verpflichtungserklärung zu unterschreiben. Das Landesarbeitsgericht hat entschieden, dass die Bezüge nachgezahlt werden müssen.
(bj)
Freitag, 25.3.2011
Krankentagegeld für Mobbing-Opfer
Führt Mobbing zu Erkrankung und Arbeitsunfähigkeit, lassen sich daraus Ansprüche auf Krankentagegeld ableiten. Der BGH gab einem klagenden Projektleiter recht, der infolge von Mobbing am Arbeitsplatz an Depressionen erkankte; auch seine auftretenden Rückenbeschwerden dürften psysosomatisch gewesen sein. Sein Arzt stufte ihn als arbeitsunfähig ein, die Beschwerden seien auf Mobbing zurückzuführen. Seine Krankenversicherung verweigerte ihm in dieser Situation jedoch (nach einiger Zeit) das Krankentagegeld, weil der Kollege wieder arbeitsfähig sei und ja auch woanders arbeiten könnte; das sah der BGH anders: Entscheidend ist einfach nur, dass er krankheitsbedingt nicht an seinem Arbeitsplatz arbeiten kann, ein Arbeitsplatzwechsel aber könne von ihm nicht verlangt werden.
(bt)
Freitag, 25.3.2011
Radikaler Umbau bei Siemens
Siemens-Chef Löscher will den bisherigen drei Siemens-Sparten, die nach dem Ausgliederungskonzert der letzten Jahre noch übrig blieben, also Industrie, Energie und Medizintechnik, eine vierte Sparte hinzufügen: "Grüne Städte". Damit kombiniert er das neue Löscher-Lieblingsthema "Umwelt" mit dem schon von Vorgänger Kleinfeld adressierten Thema "Megacities". Kräftig gestutzt wird bei der Gelegenheit, wenig überraschend, vor allem die große Industriesparte.
Unmittelbarer Stellenabbau dürfte der Belegschaft deshalb wohl nicht drohen, und alleine die Aussicht neue Aufgaben übernehmen zu müssen wäre ja wohl noch keine so große Katastrophe - die Belegschaft befürchtet aber, dass infolgedessen Standortwechsel angeordnet werden könnten - da heißt es dann: Umziehen oder gehen.
Die neue Sparte soll dann erstmal auch Osram aufnehmen - aber nur bis zu deren Börsengang. Mit der Entscheidung, Osram nicht an einen Wettbewerber zu verkaufen sondern an die Börse zu bringen, will Siemens der Osram-Belegschaft einen größeren Personalabbau ersparen - was mit einer der Gründe sein dürfte, warum der NSN-Gesamtbetriebsrat auch für NSN einen Börsengang lieber sähe als einen direkten Investoreneinstieg.
(bt)
Donnerstag, 24.3.2011
Weitere Entlassungen bei Nokia
Wie ZDNet und Handy-Tests berichten, will Nokia ab April über den Abbau von noch mehr Stellen als im Oktober angekündigt (damals war von 1800 Stellen die Rede) verhandeln (es ist wohl davon auszugehen dass diese Verhandlungen ziemlich lange dauern werden), als Folge der neuen Partnerschaft mit Microsoft für Smartphone-Betriebssysteme. Vom Ausgang dieser Gespräche sollen (in welcher Weise auch immer) 16.000 Nokia-Mitarbeiter weltweit (mit einem gehörigen Schwerpunkt in Finnland) betroffen sein.
(bt)
Donnerstag, 24.3.2011
Entgeltgleichheit per Gesetz?
Wie die IG Metall berichtet, will die Gewerkschaft Entgeltgleichheit für Männlein und Weiblein und eine "geschlechtergerechte Arbeitsbewertung" per Gesetz durchsetzen; der Handlungsbedarf ist unbestritten, denn nur unverbindliche Absichtserklärungen ohne konkrete Konsequenzen reichen natürlich nicht. Nur: Ob Gesetze alleine daran etwas ändern können?
Vergleichen wir doch mal eine Klage auf Entgeltgleichheit mit einer Kündigungsschutzklage (damit kennen wir uns aus...): Es reicht nicht vor Gericht "statistisch" zu argumentieren ("es gibt viele freie Stellen" oder "es gibt viele jüngere ungekündigte Kollegen", was dann der Prozessgegner naturgemäß erstmal bestreiten wird), sondern man muss schon konkret für jeden Einzelfall Ross und Reiter beim Namen nennen. Wenn man (oder vielmehr frau) nun stattdessen auf Entgeltgleichheit klagt, wird ein Statement "Männer sind durchschnittlich besser bezahlt" kaum weiter helfen, denn der Prozessgegner wird deren Vergleichbarkeit mit der Klägerin in Abrede stellen, und dann beweist mal schön das Gegenteil... Eine andere Erfahrung aus Kündigungen lehrt uns: Die meisten Jobs gehen dadurch verloren, dass sich die Betroffenen gar nicht erst gegen die Trennung wehren, und schon gar nicht vor Gericht. Wo aber kein Kläger, da auch kein Richter. Es wäre um die Entgeltgleichheit schon besser bestellt, wenn die Benachteiligten mitunter etwas "wehrhafter" wären - das aber kann man/frau alleine durch noch ein paar Paragraphen mehr wohl kaum lösen. Dafür braucht es andere, unjuristische Maßnahmen: Vernetzung, Information, Mut zum sich-nicht-alles-gefallen-lassen.
Also nichts gegen ein paar Frauen-Rechte mehr - aber ruht Euch nicht alleine auf den Paragraphen aus, die allein werden noch nicht viel ändern! Was nutzen Rechte, die ich nicht einfordere? Ändern muss sich die Einstellung, und zwar nicht nur die Einstellung der Chefs.
A propos Frauenrechte und Einstellung: Wie die SZ vom 24.3.2011 berichtet, müssen Frauen, die sich für Jobs bei den Vereinten Nationen bewerben, grundsätzlich Bewerbungsfragen über ihre Menstruationszyklen und über ihre Verhütungs-Gewohnheiten beantworten! Nein, die bevorzugte "Stellung" wird nicht auch noch abgefragt - noch nicht. Was sagte doch kürzlich der UN-Generalsekretär: "UN Women wird die Bemühungen der UN verstärken, weltweit Geschlechtergerechtigkeit zu propagieren, gleiche Chancen zu gewährleisten und Diskriminierung zu bekämpfen". Ah ja, und so sieht das dann also in der Praxis aus... Übrigens: Die Europäische Datzenschutzrichtlinie erlaubt keine Bewerbungsfragen zum Sexualleben - man/frau sieht, wie viel das wert ist.
(cnn)
Mittwoch, 23.3.2011
Nokia verbessert seine Führungs-Frauenquote
Unter dem neuen Nokia-Chef steigt der Frauenanteil des Nokia-Vorstands Frauenanteil des Nokia-Vorstands auf 30% an - das wäre dann das Zehnfache des bisher in Deutschland Üblichen- und das ganz ohne Frauenquote, was zählt ist einfach nur die Leistung.
(cnn)
Dienstag, 22.3.2011
Spekulationen über Auswirkungen des Telekom-Deals mit AT&T auf Zulieferer
Spekulationen über Auswirkungen des Telekom-Deals mit AT&T auf Zulieferer Bloomberg mutmaßt Gewinnrückgänge für Netzwerkausrüster, auch für NSN, wenn die Deutsche Telekom ihre T-Mobile USA an AT&T verkauft. Bloomberg Das liege zum einen an einer Investitionszurückhaltung wie sie nach solchen Fusionen erst mal typisch ist, zum anderen auch daran dass die dadurch erstarkte AT&T noch besser ihre Einkaufspreise diktieren könne.
Mag sein - in den USA (das mag dann auch künftige Geschäfte der von NSN einzukaufenden Motorola-Sparte in den USA betreffen). Dafür hat aber die Deutsche Telekom dann auch wieder mehr Kleingeld für Investitionen in Europa in der Tasche, und da kommt dann (hoffentlich) auch wieder NSN als Anbieter innovativer Netzwerkausrüstung ins Spiel. Zudem sollte man seine Schäfchen erst zählen wenn sie im Trockenen sind: Ob es wirklich zu diesem Verkauf kommt ist noch gar nicht so sicher. Dieser würde dazu führen, dass sich nur zwei Netzbetreiber (AT&T und Verizon) 80% des US-Marktes teilen, die restlichen 20% (Sprint etc.) könnten darüber untergehen, und dann haben wir wirklich eine kartellrechtlich mehr als bedenkliche Situation in den USA. Die behördlichen Wettbewerbshüter werden also sehr sehr genau hinsehen, bevor sie diese Fusion genehmigen - wenn sie es überhaupt tun - und haben bereits angekündigt dabei "jedes einzelne Steinchen umzudrehen".
(bt)
Dienstag, 22.3.2011
Japan-Krise: Kein Lieferengpass für NSN
Im Gegensatz zu seiner Netzwerkausrüster-Konkurrenz (und auch seiner Handy-bauenden Halbmutter Nokia) sieht Nokia Siemens Networks für sich zumindest kurzfristig keinen Engpass bei der Belieferung mit Bauelementen für seine Fertigung - und trägt Vorsorge dafür, dass sich auch mittel- und langfristig daran nichts ändert. NSN verfügt über ausreichende Vorräte zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs, bezieht aber glücklicherweise auch sonst nur geringe Mengen an Komponenten aus Japan. it-times
(bt)
Montag, 21.3.2011
Japan-Aktion der Deutschen Telekom - Kostenlose Telefonate
Wie uns das Telekommunikationsfachblatt Telecom Handel wissen lässt, räumt die Telekom ihren Kunden rückwirkend vom 10.03 bis zum 09.04 kostenlose Festnetz- wie auch Mobilfunk- Telefonate, sowie Kurznachrichten zwischen Japan und dem Festland ein. Dabei werde jeder Ruf zunächst vergebührt und auf Antrag später gutgeschrieben.
Bleibt nur zu hoffen, dass durch diese - als nette Geste sicher gutgemeinte - Aktion die durch Kabelbruch infolge Erdbewegungen ohnehin schon deutlich schmalbandiger gewordene Anbindung der Insel nicht noch zudem überlastet wird.
(Vox Populi)
Montag, 21.3.2011
Rückzug der Deutschen Telekom aus US-Mobilfunknetzegeschäft
Die Deutsche Telekom zieht die Konsequenzen aus schlechten Geschäften in den USA, die allerdings teilweise hausgemacht waren (u.a. durch zu zögerliche Investitionen in ihren Netzausbau). Vor elf Jahren hatte Ron Sommer die amerikanische Mobilfunkfirma Voicestream für schlappe 51 Milliarden Dollar überteuert eingekauft, Nachfolger Obermann verkauft sie nun wieder (statt wie von Einigen erwartet mit Sprint zu fusionieren), an Konkurrent AT&T, für gerade mal noch 39 Milliarden Dollar; den Verlust von 12 Milliarden nimmt man für diesen Rückzug billigend in Kauf. 25 Milliarden gibt's bar auf die Kralle, 14 Milliarden in Form von AT&T-Aktien, was die Telekom zu deren größtem Minderheitsaktionär mit Sitz im Verwaltungsrat macht.
Bei den Amerikanern dürfte dieser Zusammenschluss zu Stellenabbau führen (mal wieder...): Zusammenlegung von Callcentern, Schließung von FIlialen, und so fort, das übliche Programm. Die Deutsche Telekom wiederum wird so wieder flüssig, kann zugleich Schulden abbauen und auch wieder in Neues investieren ("Ausbau der schnellen Netze in Europa und Entwicklung moderner Internetprodukte"), diesmal mit Fokus auf Europa. Auch wenn sie durch diese Schlankheitskur zur Nummer 2 der europäischen Netzbetreiber absteigt, hinter der spanischen Telefónica. Natürlich braucht so eine neue Strategie einen wohlklingenden neuen Namen - "Telco plus" wird das nun genannt - auch wenn es erstmal ein Minus bedeutet, ein Minus von einem Viertel des Telekom-Umsatzes und einem Fünftel des operativen Gewinns. Dafür aber eben wieder Bares in der Tasche - wenn die Telekom damit einkaufen gehen möchte: NSN hat seinen Laden geöffnet! Rund um die Uhr - call now!...
(bt)
Sonntag, 20.3.2011
Neueste SEN-beE nur noch mit 1 Jahr Laufzeit
Oh oh, das klingt nicht gut, soll das jetzt bei Siemens und seinen diversen Ausgliederungs-Ablegern Schule machen?
Die neueste beE bei Siemens Enterprise Networks hat nur noch 12 Monate Laufzeit (mit den beE-üblichen 85% Gehalt), und dies auch noch zu den per Gesetz verschärften Rahmenbedingungen für Beschäftigungsgesellschaften - für Letzteres zeichnet der Gesetzgeber verantwortlich, aber das eine Jahr beE (statt der üblichen 2; bei NSN in Mch-H konnte der Betriebsrat gar 3 Jahre durchsetzen) ist Siemens-seitige Knauserei. Loslaufen soll das eine Jahr ab 1.4.2011 (leider kein Aprilscherz).
Und: Es gibt bei dieser beE nur 70% der Abfindung, die es bei einem reinen Aufhebungsvertrag gäbe, wer die 100% will, muss die beE innerhalb von 1 Monat wieder verlassen.
(bt)
Sonntag, 20.3.2011
Erneut großer Personalumbau bei Siemens
Laut Spiegel soll die Servicesparte des "zu großen und unübersichtlichen" Siemens-Geschäftsbereichs "Industry Solutions" (IS), die ihre vorgegebenen Zielmargen nicht erreicht hat, komplett aufgelöst werden; 30.000 Siemens-Kollegen sind davon betroffen. Sie sollen allerdings nicht gefeuert werden, sondern innerhalb von IS in die Antriebs- oder Automatisierungssparte wechseln, um dort dann was zu tun?
Entwicklung, oder doch wieder Service, und falls Letzteres, für einen anderen Teilbereich, oder ist das wieder nur eine der berüchtigten Siemens-internen hin-und-her-schiebe-Umorganisationen bei der sich nur die Führungsstruktur ändert, oder ändert sich da doch inhaltlich mehr? Siemens wird seinen Industrie-Kunden ja wohl auch weiterhin einen Service bieten müssen, und die Formulierung, Siemens wolle damit "Marktpotentiale in Industriebranchen und im Servicegeschäft besser ausschöpfen", klingt dann doch nicht so ganz danach als würde sich Siemens vom IS-Service verabschieden, sondern allenfalls von einer Organisationsform (wozu auch immer das gut sein mag).
Nun, irgendwann werden wir wohl auch dieses erfahren.
(bt)
Samstag, 19.3.2011
Vorratsverpflichtungserklärungsspeicherung
Das Bundesdatenschutzgesetz BDSG regelt unter anderem den Umgang mit personenbezogenen Daten. Dazu gehören nicht nur die persönlichen Daten, sondern alle Daten, welche einer Person zugeordnet werden können, z.B. auch die Angaben auf einer dienstlichen Visitenkarte. Das BDSG unterscheidet klar zwischen der Verarbeitung von personenbezogenen Daten und deren Nutzung, siehe dazu § 3 (4), (5) BDSG Weitere Begriffsbestimmungen:
Verarbeiten ist das Speichern, Verändern, Übermitteln, Sperren und Löschen personenbezogener Daten. Im Einzelnen ist, ungeachtet der dabei angewendeten Verfahren:
  1. Speichern: das Erfassen, Aufnehmen oder Aufbewahren personenbezogener Daten auf einem Datenträger zum Zwecke ihrer weiteren Verarbeitung oder Nutzung,
  2. Verändern: das inhaltliche Umgestalten gespeicherter personenbezogener Daten,
  3. Übermitteln: das Bekanntgeben gespeicherter oder durch Datenverarbeitung gewonnener personenbezogener Daten an einen Dritten in der Weise, dass
    a) die Daten an den Dritten weitergegeben werden oder
    b) der Dritte zur Einsicht oder zum Abruf bereitgehaltene Daten einsieht oder abruft,
  4. Sperren: das Kennzeichnen gespeicherter personenbezogener Daten, um ihre weitere Verarbeitung oder Nutzung einzuschränken,
  5. Löschen: das Unkenntlichmachen gespeicherter personenbezogener Daten.“
Nutzen ist jede Verwendung personenbezogener Daten, soweit es sich nicht um Verarbeitung handelt.“
Für Beschäftigte, welche personenbezogene Daten verarbeiten, schreibt § 5 BDSG Datengeheimnis eine Verpflichtungserklärung zum Datengeheimnis vor:
„Den bei der Datenverarbeitung beschäftigten Personen ist untersagt, personenbezogene Daten unbefugt zu erheben, zu verarbeiten oder zu nutzen (Datengeheimnis). Diese Personen sind, soweit sie bei nicht-öffentlichen Stellen beschäftigt werden, bei der Aufnahme ihrer Tätigkeit auf das Datengeheimnis zu verpflichten. Das Datengeheimnis besteht auch nach Beendigung ihrer Tätigkeit fort.“
Einige erstaunlich klar und verständlich formulierte Paragraphen auch für Nicht-Juristen. Sollte man meinen. Wie interpretieren aber die obigen Paragraphen z.B. die Beamten des Bayerisches Landesamt für Datenschutzaufsicht in der Regierung von Mittelfranken?
„Wer muss auf das Datengeheimnis verpflichtet werden?
... Der Kreis der auf das Datengeheimnis zu verpflichtenden Personen ist aufgrund der Bedeutung dieser Vorschrift weit auszulegen. Auch Auszubildende, Praktikanten, freie Mitarbeiter, das Reinigungspersonal und ehrenamtliche Helfer sind mit einzubeziehen...„
Die (Schein-) Begründung für diesen Rundumschlag liefert der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz:
"Zu verpflichten sind zwar in erster Linie die bei der Datenverarbeitung beschäftigten Personen, allerdings sollte die Unterzeichnung einer Verpflichtungserklärung von allen Mitarbeitern verlangt werden (unabhängig von der Art ihrer Beschäftigung), da sicherlich jeder Beschäftigter im Laufe seiner Tätigkeit irgendwann personenbezogene Daten erhebt, verarbeitet oder nutzt."
Anscheinend halten sich die Beamten für Hellseher, welche schon heute wissen was jeder einzelne Mitarbeiter irgendwann machen wird. Wie oben dargestellt sieht das BDSG die Verpflichtungserklärung erst im Falle der Aufnahme der Tätigkeit nach §3 (4) BDSG vor und nicht vorauseilend. Weiter wird empfohlen diese Verpflichtungserklärung schriftlich zu verlangen, obwohl es dem Gesetz nach nicht vorgeschrieben ist. Eine mündliche Verpflichtung wäre ausreichend.
Nach der Vorratsdatenspeicherung haben wir jetzt auch noch die Vorratsverpflichtungserklärungsspeicherung!
Da wiehert der Amtsschimmel und der Obrigkeitsstaat lässt grüßen. Die Verpflichtungserklärung gilt nach §5 BDSG (letzter Satz) für alle Ewigkeit! Was hat der Staat mit den auf Vorrat gesammelten Verpflichtungserklärungen aller Berufs- und ehrenamtlich-Tätigen vor?
(jb)
Samstag, 19.3.2011
NSN-ler ehrenamtlich in Japan
Ein Japaner, welcher selbst seit über 14 Jahren in Deutschland lebt und bei NSN in Ulm arbeitet hat sich einer Hilfsorganisation als japanischer Koordinator ehrenamtlich angeschlossen. Er konnte nicht tatenlos der Katastrophe in Japan zusehen, zumal seine Mutter und seine Schwester noch in Tokio leben. Laut Südwest Presse machte er sich mit einem Einsatzteam auf den Weg nach Tokio und überbrachte Medikamente und medizinisches Material, die für ca. 3.000 Patienten ausreichen. Mittlerweile ist er wieder wohlbehalten in Deutschland zurück.
(Buggy15)
Freitag, 18.3.2011
Weltverbrauchertag
Schon wieder ein internationaler Aktionstag: der Weltverbrauchertag war allerdings schon am 15. März und macht seit 1983 auf die Rechte der Verbraucher aufmerksam (www.vzbv.de). Interessant ist, dass der Weltverbrauchertag auf den früheren US-Präsidenten John F. Kennedy zurückgeht, der bereits am 15. März 1962 vor dem amerikanischen Kongress vier grundlegende Verbraucherrechte proklamierte:
  1. das Recht auf Sicherheit und sichere Produkte
  2. das Recht auf umfassende Information
  3. das Recht auf freie Wahl
  4. das Recht, gehört zu werden
Wie die Politiker diese Rechte schützen, muss jeder Verbraucher selbst beurteilen, und dass die Politiker diese Rechte schützen, muss jeder Verbraucher notfalls selbst einfordern.
Aber aufgepasst: die Politiker nutzen meist diese Aktionstage für schöne Reden, halten sich aber bei Entscheidungen in den relevanten Gremien „vornehm“ zurück. Laut foodwatch lieferte unsere Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) wieder einmal ein solches Beispiel: auf dem Weltverbrauchertag forderte sie noch mehr Transparenz bei Lebensmittel, doch bei den aktuellen Verhandlungen mit dem Europäischen Rat blockiert sie die Kennzeichnungspflicht für Klonprodukte.
(sh)
Freitag, 18.3.2011
NSN-Konkurrenten stellen sich wegen der Japan-Krise auf Lieferengpässe ein
Sowohl Ericsson als auch Alcatel-Lucent gehen von Produktionsausfällen wegen Problemen mit der Lieferung japanischer Bauelemente aus (www.nzz.ch).
Ähnliches war ja auch schon über die Handy-Fertigung von Nokia zu erfahren; bei Nokia Siemens Networks hingegen ist bisher noch nichts von Produktions-/Liefer-Engpässen zu hören.
(bt)
Donnerstag, 17.3.2011
Ingenieure und Ingenieursjobs verzweifelt gesucht
VDI & Co. erzählen so oft den gleichen Schmarren vom angeblichen Ingenieursmangel, dass man schon gar nicht mehr jedes mal dazu eine Replik schreiben will. Was die SZ aber am 16.3. dazu von sich gegeben hat, ist so provokativ formuliert, dass es einfach kommentiert werden muss.
Die SZ behauptet: "Dipl. Ing. verzweifelt gesucht".
Wir behaupten: Jobs für Dipl. Ing. verzweifelt gesucht.
Wie kommt das nur, dass beides nicht zusammenkommt und das eine Problem sich mit dem anderen löst? Könnte es womöglich an Dumpinglöhnen liegen, oder gar am deutschen Jugendwahn? Wird wirklich der Dipl.Ing. verzweifelt gesucht, oder nur der junge und billige Dipl.Ing.?
Während wir Erfahrungen mit jährlichen Vermittlungsquoten für ältere arbeitsuchende Ingenieure im deutlich einstelligen Prozentbereich haben, behaupten VDI und SZ kess: "... der chronische Fachkräftemangel in Deutschland beschert ihnen blendende Aussichten... ein Abschluss als Ingenieur ist derzeit nahezu eine Jobgarantie ... entsprechend schnell finden Absolventen heute einen Job ... vier von fünf angehenden Elektro-Ingenieuren benötigen weniger als zehn Bewerbungen um eingestellt zu werden."
Wie gesagt: Wir wären schon froh, wenn von den 50-jährigen arbeitsuchenden Ingenieuren nach 1 Jahr Jobsuche wenigstens mal jeder Zehnte einen Job gefunden hätte - realitätsferner geht's also wohl kaum mehr. Die "blendenden Aussichten" haben da wohl jemanden so geblendet, dass er die Realität nicht mehr sieht. Verblendet eben. Dass die Formel "wiederhole etwas nur oft genug und dann wird es auch geglaubt" aber nicht immer aufgeht, zeigen übrigens die kritischen Leserkommentare am Ende des SZ-Artikels.
A propos, wenn uns umgekehrt ein händeringend nach Ingenieuren suchender Arbeitgeber obige Zeilen nicht glauben sollte: Sie können sich gerne an uns wenden, wir verhelfen Ihnen gerne zu erfahrenen Ingenieuren aus diversen Beschäftigungs- und Transfergesellschaften, kurze E-Mail reicht!
(bt)
Mittwoch, 16.3.2011
Motorola-Deal: Kapituliert NSN vor den chinesischen Behörden?
Laut FTD "duckt" sich Nokia Siemens Networks angeblich vor den chinesischen Kartellbehörden, die mit andauernder Hinhaltetaktik die Zulassung des NSN-Einkaufs der Motorola-Mobilfunksparte blockieren. Die FTD meint erfahren zu haben, dass NSN bei dem Kauf nun auf die Sparte für den weltweit führenden Mobilfunkstandard GSM verzichten wolle, natürlich unter entsprechender Anpassung des Kaufpreises.
Da tun sich natürlich viele Fragen auf:
Kurz: Ist ein Motorola-Teil-Einkauf ohne GSM das dafür zu zahlende Geld überhaupt noch wert?
Schwer zu beantworten ohne den neuen Kaufpreis zu kennen, und über den wird ja jetzt wohl erst noch neu zu verhandeln sein.
Aber: Noch wissen wir nicht was an dieser Pressemeldung wirklich dran ist, ein NSN-Statement dazu liegt noch nicht vor.
(Lester Läster)
Mittwoch, 16.3.2011
CBRE-Rausschmiss von der Arbeit - oder wie es einem ohne Betriebsrat ergehen kann
Die von NSN zu CBRE übergegangenen Mitarbeiter mit NSN-Abfindung für ihre Dienstzeit bei NSN und CBRE-Neu-Arbeitsvertrag wurden in Berlin durch CBRE fristgerecht in 2011 gekündigt. Der Beitrag hierzu ist nur im NSN Intranet abrufbar.
Bei CBRE in Berlin gibt es keinen Betriebsrat, damit keinen Kündigungswiderspruch und damit während eines möglichen Gerichtsverfahren keine Gehaltfortzahlung für die Zeit nach der Kündigungsfrist bis zum Prozessende, und, und, und...
In München hat sich NSN von einem Teil der Logistikmannschaft per Outsourcing zum 01.02. zugunsten CapGemini getrennt. Aufgrund des § 613a BGB und den damit weiter geltenden Betriebsvereinbarungen hat der Betriebsrat NSN Mch M aber nach dem 01.08.2011 keine Eingriffsrechte mehr, einen eigenen Betriebsrat gibt es bis jetzt bei CapGemini München nicht, die Betroffenen wären auf sich allein gestellt. Denn nur ein Betriebsrat kann die im BetrVG enthaltenen Rechte der Mitarbeiter wahrnehmen. Und um überhaupt einen Betriebsrat wählen zu können, bedarf es eines Wahlvorstandes nach § 16 BetrVG, in dem mindestens 3 Mitglieder enthalten sein müssen, plus einer möglichst gleichen Anzahl von Ersatzmitgliedern. Dieser Wahlvorstand organisiert und regelt sozusagen komplett die Betriebsratswahl. In der konstituierenden Sitzung des Betriebsrats erlischt dann die Kompetenz des Wahlvorstandes zugunsten des gewählten Betriebsrates. Der Wahlvorstand incl. der Ersatzmitglieder genießt einen Schutz vor ordentlichen Kündigungen mit einer Frist von 6 Monaten ab Beginn der konstituierenden BR-Sitzung.
Ohne Wahlvorstand gibt es keine Betriebsratswahl und damit keine Betriebsräte und damit nur eingeschränkte Mitarbeiterechte aus dem BetrVG.
Also, liebe KollegInnen von CapGemini in München: Unterstützt aktiv mit eurem Tun die Bestellung eines Wahlvorstandes. Freiwillige Meldungen nimmt der BR Mch M gerne entgegen!
(DoDo)
Dienstag, 15.3.2011
Den Gürtel enger schnallen ...
... muss DB-Chef und Siemens-Aufsichtsrat Ackermann: Nur noch schlappe 9 Millönchen verdient er jetzt, der Arme, und rutscht damit auf Platz 2 der DAX-Topverdiener ab, den er sich dann auch mit Siemens-Chef Löscher redlich teilt, ein Schweizer und ein Österreicher (der VDI sagt ja immer, wir brauchen mehr ausländische Fachkräfte) gemeinsam abgehängt von VW-Chef Winterkorn (www.spiegel.de).
Wenn's denn wahr ist - andere Quellen boerse.ard.de behaupten gar, er sei sogar auf Platz 4 abgerutscht, hinter Siemens-Löscher, Daimler-Zetsche und VW-Winterkorn; ARD sieht also Peter Löscher ganz vorne.
Das ist hart! Die bitteren Vorwürfe von der Familie, von der Frau! Die Schande, die Reputation! Und was werden die Nachbarn sagen! Und die Schweizer!
Aber die gute Neuigkeit: Dafür muss er jetzt auch weniger Steuern zahlen...
Hach, wie gerne hätten wir auch solche Probleme! Unsere schon lange nicht mehr leistungsgerechten Einkommensspannen ersparen uns das aber; danke!
Das Mitleid kennt dann keine Grenzen mehr, wenn man erfährt, dass sogar in seiner eigenen Bank ein in London lebender indischer DB-Investmentbanker mehr (nämlich 12 Milliönchen) "verdient" - wie gemein! Jaja, mitunter geht's wirklich ungerecht zu in unserer gnadenlosen Wirtschaftswelt.
(bt)
Dienstag, 15.3.2011
GSM-R: Ehemaliger NSN-Manager wird CTO bei der Konkurrenz
GSM-Railway erfüllt auf Basis von GSM die speziellen Anforderungen für die interne Kommunikation unter Eisenbahnern; die Zahl der konkurrierenden Anbieter in diesem Nischensegment ist übersichtlich, Huawei spielt hier noch keine große Rolle und das Rennen wird primär zwischen Nokia Siemens Networks und Kapsch (enthält auch ex-Nortel-Teile) ausgetragen.
Umso interessanter die Schlagzeile bei www.pressetext.at, dass ein ehemaliger NSN-Manager (Country Director in der Schweiz) nun zum CTO bei Kapsch CarrierCom ernannt wurde.
(bt)
Dienstag, 15.3.2011
Auswirkungen der Katastrophe in Japan auf Siemens
Dass Siemens nicht nur in "grüner" Energie sondern auch in Atomenergie engagiert ist (wenn auch mit abnehmender Begeisterung, aus Areva wäre Siemens schon seit einiger Zeit ausgestiegen wenn das nur so einfach wäre, siehe dazu derStandard.at), gibt Jahr für Jahr Anlass zu Vorwürfen atomkritisch eingestellter Aktionäre auf den Siemens-Hauptversammlungen.
Obwohl Siemens im Vergleich zur Konkurrenz noch vergleichsweise moderat von der Katastrophe in Japan betroffen war (Die Siemens-Aktie gab wohl aufgrund der breiten Aufstellung laut www.ftd.de nur 1,6% nach), hat man bei Siemens schnell reagiert und "relativiert" sein bisheriges Bekenntnis zur Kernkraft: Während noch vor kurzem von "zeitgemäßer Stromerzeugung" die Rede war, heißt es nun vorsichtig-zurückhaltend, die Geschehnisse in Japan würden "den gesellschaftlichen und politischen Willensbildungsprozess um den künftig anzustrebenden Energiemix national und international intensivieren".
Ja, so kann man's wohl auch ausdrücken.
(bt)
Dienstag, 15.3.2011
Nokia: Bauelemente-Engpass für die Handy-Fertigung infolge der Katastrophe in Japan befürchtet
Tatsächlich ist die Abhängigkeit Nokias von Japan wohl eher verhältnismäßig gering einzustufen, einen Lieferengpass muss es deswegen noch nicht geben - aber alleine schon die Befürchtung, es könnte doch so kommen, hat die Nokia-Aktie bereits unter Druck gesetzt (www.aktiencheck.de).
Es steht kaum zu erwarten, dass sich dieser Effekt nur auf Nokia beschränken wird.
(bt)
Dienstag, 15.3.2011
Was ist Restrisiko?
Laut Wikipedia ist „... Risiko das Produkt von Eintrittshäufigkeit bzw. Eintrittswahrscheinlichkeit und Ereignisschwere bzw. Schadensausmaß.“ Z.B. wenn die Wahrscheinlichkeit eines Autoschadens 1% ist und der Schaden dann 10.000 Euro wäre, so beträgt das Risiko 100 Euro.
Risiko ist ein Bestandteil unseres Lebens, weil wir nicht alles hundertprozentig kontrollieren oder vermeiden können. Daher ist es ratsam ein Risikomanagement zu betreiben. Für das Beispiel von oben wäre es einfach, eine Rückstellung für den Schaden zu bilden oder eine Autoversicherung zu zahlen.
Wenn weder die Eintrittswahrscheinlichkeit noch das Schadensausmaß genau bekannt sind, handelt es sich um Restrisiko. Nach dieser Definition weiß man also über das Restrisiko sehr wenig bis gar nichts. Aber laut AKW-Betreiber und so manchem Politiker sollen wir dieses Restrisiko hinnehmen! Eine seltsame Logik. Warum dürfen wir hier auf dieses Restrisiko nicht verzichten? Was ist mit alternativer Stromversorgung als Risikomanagement?
NB. Deutschland produziert seit 2002 mehr Strom als es selbst verbraucht.
(www.taz.de, www.wikipedia.de - Strombedarf, www.wikipedia.de - Stromerzeugung)
Gibt es auch bei demokratisch gewählten PolitikerInnen ein Restrisiko? Ich meine ja, spätestens seit dem berühmten Spruch Adenauers: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“. Spätestens bei der nächsten Wahl sollte also jeder sein persönliches Risikomanagement betreiben, um sich gegen den GAU (Größten Anzunehmenden Unsinn) eines Politikers oder einer Politikerin zu schützen.
(IC)
Samstag, 12.3.2011
Welttag gegen Internetzensur
Heute am 12. März 2011 findet zum dritten Mal der „Welttag gegen Internetzensur“ statt. Initiiert wurde dieser Tag von Reporter ohne Grenzen (ROG), um auf die weltweit zunehmende Internet-Zensur und die Repressionen gegen Internetnutzer aufmerksam zu machen. Die aktuellen Schlagzeilen sollten es uns verdeutlichen, wie wichtig die Meinungsfreiheit ist und wie schnell Diktaturen wie China, aber auch jüngst Nordafrika und der Nahe Osten zu dem Machtmittel Internetzensur greifen.
Gerade auch für uns – NCI - ist es selbstverständlich, dass wir das Medium Internet nutzen, um uns zu informieren, aufzuklären oder auch Missstände aufzuzeigen. Die Plagiatsenthüllungen bezüglich der Doktorarbeit von zu Guttenberg mit Hilfe vieler unbekannter Internet-Nutzer waren geradezu ein Paradebeispiel für die Internet-Freiheiten hierzulande.
Aber auch in Europa ist nicht immer alles bestens bestellt bzgl. der Internet-Freiheit. Zum Schutz der Medien- und Meinungsfreiheit veröffentlicht ROG deshalb jährlich den Bericht „Feinde des Internets“, in dem Maßnahmen der Internet-Überwachung und Repressionen gegen Blogger und Cyberdissidenten beschrieben werden. Die darin erwähnten „verdächtigten“ Länder überraschen den informierten Leser nicht wirklich, aber die Welt ist nicht nur schwarz/weiß: es gibt auch Länder, die „unter Beobachtung“ stehen – nach dem Motto „wehret den Anfängen“.
Und wer immer noch glaubt, dies betrifft unsere westlichen Demokratien überhaupt nicht, der kann sich eine super-interessante Weltkarte von ROG anschauen, die die aktuelle Pressefreiheit aller Länder der Welt widerspiegelt.
Offensichtlich gehören wir Deutsche zu den wenigen Privilegierten, die im Paradies leben (dürfen).
(sh)
Freitag, 11.3.2011
Altenquote für Unternehmen
Zum ersten Mal spricht ein (bedeutender) Politiker öffentlich das aus, was viele ältere Arbeitnehmer denken: es sei "volkswirtschaftlich betrachtet unverantwortlich, wenn viele Betriebe noch immer meinen, sie könnten sich den Luxus erlauben, erfahrene ältere Arbeitnehmer vorzeitig in Rente zu schicken." (www.spiegel.de)
Es ist zwar nicht Bundespräsident Christian Wulff, der dies fordert, sondern sein Namenskollege Otto Wulff, immerhin CDU-Bundesvorstandsmitglied und Vorsitzender der Senioren-Union.
Die Altenquote soll zwischen Betriebsleitung und Betriebsrat vereinbart werden, dies soll einen Mindestanteil von älteren Beschäftigten sicherstellen. Eine Zuwanderung aufgrund des demografischen Wandels lehnt er ab.
(sh)
Freitag, 11.3.2011
Feilschen bei SEN: Befristeter Tausch von Ausgliederung gegen Tariferhöhung
Bei Siemens Enterprise wurde ausgehandelt, dass das beabsichtigte Outsourcing des Field- und Remote-Services (mit 372 betroffenen Service-Kollegen) nun doch nicht stattfindet - vorerst, d.h. nicht vor dem 1.4.2012, aufgeschoben bedeutet nicht zwangsläufig auch aufgehoben.
Im Gegenzug wurde eine Verschiebung der bevorstehenden Tariferhöhung um 2,7% um ein halbes Jahr auf den 1.10.2011 eingeräumt. (dialog.igmetall.de)
Letztlich wird also nur eine zeitliche Verschiebung gegen die andere eingetauscht - bis April 2012 soll allerdings ein "bundesweit einheitlicher Tarifvertrag bei SEN" ausgehandelt werden, hier dürfte sich der Deal "tausche Gehaltsverzicht gegen Ausgliederungsverzicht" fortsetzen.
(bt)
Donnerstag, 10.3.2011
Gerichtsurteil: Lotto-Verbot für HartzIV-Empfänger
Derzeit scheint ein Ideen-Wettbewerb zu laufen, mit welchen Verboten man langzeitarbeitslose ALGII-Empfänger am besten schikanieren kann.
Nach dem Fernsehverbot (NCI-Artikel vom 25.2.2011 "Fernsehverbot für HartzIV-Empfänger") untersagt nun ein Gericht auch noch den Verkauf von Lotterielosen (erstmal nur für "Sportwetten") an HartzIV-Empfänger. (wirtschaft.t-online.de)
Hintergrund: Ein Konkurrent hatte Westlotto im Zusammenhang mit Sportwetten verklagt - das daraufhin ausgesprochene Verbot beziehe sich zumindest "vorläufig" nur auf Sportwetten und noch nicht auf "normale" Lotto-Tippscheine; es sei aber nicht ausgeschlossen, dass irgendwann auch eine einstweilige Verfügung auf Lotto-Spiele beantragt werde.
Noch ein Stück Entmündigung mehr - und ein Stück Hoffnung (wenn auch irrationale Hoffnung) weniger für die Hoffnungslosen. Ist ja okay wenn man "Menschen mit geringen Einkünften wie Hartz-IV-Empfänger" vor Glücksspielen schützen will - ein solches Los bedeutet aber nicht nur eine reichlich geringe Aussicht auf Gewinn, sondern hat doch auch einen gewissen psychologischen Wert. Das kleine Stückchen Rest-Hoffnung (und sei's auch noch so klein), dass ja vielleicht doch nochmal alles besser werden kann.
Und sei's auch nur ein schöner Traum: Muss man das jetzt auch noch nehmen?
(bt)
Donnerstag, 10.3.2011
Verhandlungen zum Investoreneinstieg: Wie sieht's die NSN-Belegschaft?
Die IG Metall hat in einer Online-Umfrage zur Zukunft von NSN die deutsche NSN-Belegschaft befragt: Welche Option haltet Ihr für die beste?
Das bisherige Zwischenergebnis lässt darauf schließen, dass die Belegschaft, bei aller Loyalität, ihrer Firma für die Verhandlungen mit Kaufinteressenten doch nicht allzu fest die Daumen drückt, hier zeichnet sich ein deutlicher Interessenkonflikt ab. Nokia und Siemens wären vielleicht NSN gerne los, aber umgekehrt trägt die NSN-Belegschaft diese Trennungswünsche nicht mit. Wie bei einer Ehescheidung, wenn einseitig der eine sich gerne vom anderen trennen würde, der aber nicht; trotzdem wird es wohl früher oder später dazu kommen, frägt sich nur wann, in welcher Weise, und um welchen Preis.
Der IGM-Umfrage zufolge favorisieren bisher 51.5% einen Börsengang (ohne vorherigen Investoreneinstieg), und befinden sich damit im schönsten Einklang mit ihrem Gesamtbetriebsrat.
Nur rund 4.5% hingegen befürworten einen direkten Investoreneinstieg, wie derzeit verhandelt.
Und der Rest? Träumt davon, dass alles bleibt wie's ist, mit den 50%-Beteiligungen von Nokia und Siemens - was freilich nicht wir in der Hand haben, das bestimmen die beiden NSN-Mütter, und dies ohne uns vorher um unsere Erlaubnis zu fragen.
Welchen Unterschied macht es aber, ob Investoreneinstieg oder Börsengang?
Es könnte letztlich darauf hinauslaufen, dass nur die Reihenfolge sich umdreht. Dass beides kommt, entweder erst der Investoreneinstieg (und dann später trotzdem noch ein Börsengang hinterher), oder doch erst der Börsengang, und dann (über die Börse) der Einstieg von Investoren. Kein wirklich großer Unterschied, auf den ersten Blick.
Warum ziehen die Kollegen dann so klar einen Börsengang vor?
Das mag auch mit der Positionierung von IG Metall und GBR zu diesem Thema zu tun haben; hinzu kommt aber der Zeitgewinn (ein Investoreneinstieg wäre demnächst fällig, der Börsengang hingegen nicht mehr in diesem Jahr), und die Angst vor dem Einstieg eines einzelnen dann tonangebenden Großinvestors wie der Gores-Group (statt vieler kleinerer Investoren nach einem Börsengang, mit Dominanz von Nokia und Siemens), die Angst vor einem brachialen Stellenabbau und einer Zerschlagung mit einem munteren hin-und-her von "Einkaufen und Ausgliedern" im Nachgang eines Großinvestoreneinstiegs, und wohl auch einfach der Wunsch, die finanzstarke Halbmutti Siemens nicht zu schnell aus ihrer Mitverantwortung für uns zu entlassen.
Es ist die Angst vor einer Verschlechterung unserer Arbeitsplatzsicherheit, die die Kollegen umtreibt.
Ob aber der Unterschied der beiden Szenarien in dieser Hinsicht wirklich so deutlich ausfällt?
Oder sieht man nur heute die Gefahren eines unmittelbar bevorstehenden Investoreneinstiegs etwas deutlicher als die genauso vorhandenen Gefahren eines Börsengangs, weil der noch ein wenig weiter in der Zukunft liegt?
Egal, wir können über unsere Befindlichkeiten abstimmen was wir wollen, es wird die NSN-Entscheidung sicher nicht beeinflussen!
Die chinesischen Stolpersteine für den Motorola-Deal dürften da auf die Verhandlungen schon wesentlich mehr Einfluss haben (da kaufpreisrelevant).
A propos Huawei: Theoetisch gäbe es (dann freilich ohne Kaufpreis...) auch noch die Möglichkeit, dass Nokia und Siemens sich einfach dadurch aus der Verantwortung stehlen, dass sie NSN deren Belegschaft übertragen! Die Chinesen haben's vorgemacht, und nicht nur diese, sowas kam zwar selten aber doch einige male schon vor, und hat sich in aller Regel als perfektes Instrument zur Selbstausbeutung entpuppt - der Belegschaft ging's danach definitiv nicht besser!
Für NSN aber dürfte dieses Szenarie eh nicht wirklich zur Debatte stehen.
(bt)
Donnerstag, 10.3.2011
NSN Bruchsal: 100. Internationaler Frauentag
Am 8. März war in diesem Jahr der 100. Internationale Frauentag , welcher bei Nokia Siemens Networks in Bruchsal von den Gewerkschaften mit einem Frauencafe gefeiert wurde. Hier kritisierte die Vorsitzende des IG-Metall Frauenausschusses, Margit Kritzer, die unveränderte Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt.
Im Schnitt beträgt der Verdienst der Frauen gegenüber Männern 23 Prozent weniger. Schon bei den Berufsanfängerinnen sieht frau, dass ihre männlichen Kollegen mehr verdienen. Durchschittlich 18,7 Prozent weniger erhalten Frauen mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung. Diese Prozentzahlen zeigen die deutliche Benachteiligung der Frauen beim Verdienst.
www.landfunker.de
(Buggy15)
Mittwoch, 9.3.2011
NSN's Motorola-Einkauf weiter verzögert
So sehr sich Nokia Siemens Networks auch bemühte, musste NSN nun doch einräumen, dass es im ersten Quartal 2011 wohl nichts mehr wird mit dem Motorola-Einkauf; aufgeschoben ist nicht aufgehoben, letztlich sind das nur Verzögerungs-Spielchen, aber unerfreulich allemal. (www.it-times.de)
Hintergrund ist, dass das Anti-Monopol-Büro des „Chinese Ministry of Commerce“ keine sonderliche Eile an den Tag legt, NSN (also einem Konkurrenten der chinesischen Huawei und ZTE) den Weg zu diesem Einkauf und damit auch zu den Motorola-Märkten freizumachen; im Gegenteil, die chinesische Regulierungsbehörde hat nun bekanntgeben, ihre Prüfungen nochmals auf eine weitere, dritte Phase auszudehnen.
Ein Schelm wer sich Böses dabei denkt - Huawei ist wegen Sicherheitsbedenken in der westlichen Welt auch nicht überall mit offenen Armen empfangen worden, so mag manch einer auf die Idee kommen, dass es womöglich weniger um kartellrechtliche Bedenken geht sondern darum etwas zurückzuzahlen? Wie auch immer: Einen neuen Prognosetermin für den Abschluss dieses Deals wagt NSN jetzt erstmal lieber nicht mehr - was sicherlich eine gute Idee ist, denn NSN selber hat es ja nicht in der Hand, wie viele "Phasen" und wie viel Zeit die chinesische Kartellbehörde sich (und den chinesischen NSN-Konkurrenten?) noch gönnt.
(bt)
Mittwoch, 9.3.2011
Parkplatz-Situation bei NSN in Mch-M
Es ist noch nicht lange her, da war die allseits beliebte MchM-Parkgarage überbelegt, derweil man im weniger populären (da mit ein paar hundert Metern Fußmarsch durch die frische Luft verbundenen) Parkhaus in der St. Martinstraße selbst um elf Uhr noch ohne große Sucherei locker einen freien Parkplatz fand.
Der Wunsch, an dieser Belegungs-Schieflage etwas zu ändern, ist nachvollziehbar - weniger aber die Art und Weise wie und mit welchem Resultat dies geschehen ist. Die Parkplatz-Berechtigungen wurden neu nach Bürohäusern und deren Parkplatznähe aufgeteilt, mit dem Ergebnis, dass sich an der Situation nichts geändert hat - außer dass man in obiger Aussage Parkhaus und Parkgarage austauschen kann: Das Parkhaus ist jetzt überfüllt (was in Verbindung mit der hier noch immer nicht zuverlässig funktionierenden Schranken-Kennzeichenerkennung zu langen Rückstaus führt), während jetzt dafür die Parkgarage leer steht, selbst um elf Uhr noch. Da hat wohl jemand des Guten etwas zu viel getan.
Da die Personalabteilung und diverse ranghöhere Manager (infolge der Lage ihrer Bürogebäude) Parkberechtigungen für die bequem gelegene und nun auch noch angenehm leere Parkgarage haben, poppt natürlich gleich das Gelästere auf, die Parkgarage sei in eine Luxusgarage für Personalabteilung und Management verwandelt worden, derweil das Fußvolk sich um die nun raren Parkplätze im Parkhaus prügeln muss.
Aber lassen wir die Polemik mal beiseite: Die Aufteilung der Parkberechtigungen auf Parkgarage und Parkhaus bedarf offensichtlich einer Nachkorrektur, mit ein paar mehr Berechtigungen für die Garage und ein paar weniger für's Parkhaus, das sollte eigentlich kein Hexenwerk sein.
Und wenn dann vielleicht auch mal das Parkhaus-Schrankensystem zum Funktionieren gebracht würde, wär's sicherlich auch kein Schade.
(bt)
Mittwoch, 9.3.2011
Neueinstellungen mit Ergänzungstarifvertrag bei NSN in München?
Die Schlagzeile beinhaltet genau genommen gleich zwei interesssante Neuigkeiten:
Erstens (und das ist natürlich etwas Positives) die Tatsache, dass wir jetzt keine Leute mehr rauswerfen, sondern im Gegenteil sogar welche einstellen! Klingt ermutigend und nach einem Schritt in die richtige Richtung.
Immer vorausgesetzt natürlich, dass es sich dabei nicht um Jobs handelt, die auch Kollegen übertragen werden könnten, die dzt. oder demnächst (z.B. nach Rückkehr aus der Kurzarbeit) ohne aktuelle Arbeitsaufgabe sind.
Zweitens aber auch, dass anscheinend eine lohndrückende Zwei-Klassen-Gesellschaft eingeführt werden soll, da die Neuen nur zu einem deutlich ungünstigeren Ergänzungstarifvertrag eingestellt werden sollen - oh oh, wehret den Anfängen!
Das hat sich wohl auch der zuständige MchM-Betriebsrat gedacht, und dankenswerterweise unter Verweis auf unseren Flächentarif dieses Ansinnen abgelehnt. Da man sich aber anscheinend darüber nicht gütlich einigen kann, wird nun wohl vor Gericht über die tiefere Bedeutung des §101 BetrVG (Zwangsgeld) weiterdiskutiert...
Eigentlich schade, dass wir es anscheinend nicht fertigbringen sowas (mit so klarer Rechtslage) auch unter uns zu regeln, oder?
Musste es wirklich schon wieder so weit kommen?
(bt)
Dienstag, 8.3.2011
Microsoft zahlt Nokia 1 Milliarde Dollar für Smartphone-Kooperation
Interessante neue Details rund um's wer-kooperiert-mit-wem-und-um-welchen-Preis:
Laut Bloomberg und Business Week will Microsoft über 1 Milliarde USD an Nokia zahlen, damit Nokia Smartphones mit Windows-Betriebssystem (Phone 7) entwickelt. Und zwar mit Vorkasse! Dass die Zahlungen tlw. schon vor dem Verkauf dieser neuen Geräte vorfinanziert werden, ist wohl ein Gradmesser für den Druck, unter dem Microsoft mit seinen bisher nur wenigen Prozent Marktanteil mit seinem Smartphone-Betriebssystem steht.
Im Gegenzug bezahlt Nokia nachher für jedes verkaufte Smartphone, auf dem Windows Phone 7 läuft, Lizenzgebühren an Microsoft (in noch nicht bekanntgegebener Höhe; wie kritisch solche preistreibenden Lizenzgebühren werden können hat seinerzeit ja auch schon BenQ erfahren müssen), was aber durch Einsparungen bei der eigenen FuE kompensiert werden soll; im Klartext dürfte das wohl Stellenabbau bei Nokia bedeuten: Die Belegschaft bezahlt die Kooperation mit ihren Jobs. Im Westen nichts Neues.
Der Zweck der Übung ist natürlich ein win-win-Deal, beide profitieren von der Partnerschaft und sind auf deren Erfolg sehr angewiesen: Nokia hat mangels konkurrenzfähigem Betriebssystem immer mehr Anteile am Smartphone-Markt an die Konkurrenz verloren, und Microsoft verlor den Anschluss an Apple und Google; wobei die Tatsache, dass Windows Phone 7 nur einen geringen Marktanteil aufzuweisen hat (ist ja auch erst wenige Monate alt), die Anleger kritisch stimmt ("Blinder und Lahmer verbünden sich"), was man direkt am Börsenkurs der Beiden ablesen kann.
Aber auch finanziell sollen beide Unternehmen von diesem Deal profitieren: Nokia bekommt ein Startkapital gestellt, und Microsoft verdient dafür langfristig.
(bt)
Montag, 7.3.2011
SEN-beE
Bei Siemens Enterprise Networks sollen die Probleme mal wieder, höchst kreativ, per Stellenabbau gelöst werden - Überraschung!
Laut mit dem GBR verhandelten Sozialplan sollen ca. 370 Mitarbeiter abgebaut werden, sie sollen bereits zum 1.4.2011 in die beE.
Ob die Firma auch betriebsbedingt kündigt (falls nicht genügend Kollegen den Weg in die beE finden) ließ man noch offen - ebenfalls keine große Überraschung, auf diese "motivierende" Drohung im Hintergrund verzichtet man ja doch eher ungern...
(Siehe auch unser Artikel "Siemens Enterprise: Umbruch oder Einbruch?")
(cnn)
Freitag, 4.3.2011
NSN-Urlaube sollen bis Ende März festgelegt werden
In einer Rundmail der Geschäftsleitung wurden die deutschen NSN-Mitarbeiter aufgefordert, bis Ende März bereits ihren kompletten Jahresurlaub festzulegen (einzuplanen und freizugeben; wer schon mal versucht hat einen bereits freigegebenen Urlaubseintrag im ZEOS wieder zurückzunehmen, der weiß was das bedeutet...).
Dabei ist aber zu beachten, dass hier ausdrücklich nur von einer "Bitte" die Rede ist, und von "...soweit möglich"!
Dagegen lässt sich wenig sagen - außer dass es mal wieder befremdlich ist, dass zwischen dem EMail-Datum (4.März) und dem gesetzten Termin (Ende März) gerade mal 27 Tage liegen - also genau das gleiche Problem wie 2010 schon, nur halt jetzt viel früher im Jahr:
Erst 4 Wochen vorher wird man darüber informiert, dass man gefälligst seine Urlaubsplanung in den nächsten 4 Wochen abzuschließen hat.
Wenn aber die Firma unsere Urlaubsplanung schon Ende März wissen will, wieso wird die Belegschaft dann über diesen Wunsch nicht schon z.B. Anfang Januar informiert (wenn es denn so eilig ist)?
Diesen Zeitdruck hätte man uns leicht ersparen können.
(bt)
Freitag, 4.3.2011
Immer noch Korruption bei der Auftragsvergabe in der Telekommunikationsbranche
Dass in der Telekommunikationsbranche noch immer ordentlich geschmiert wird (während sich Siemens und seine Töchter wie SEN und NSN aus gegebenem Anlass solche Freiheiten nicht mehr nehmen), zeigt ein aktuelles Beispiel des NSN-Konkurrenten Huawei in Afrika; in einem Artikel (www.tagesanzeiger.ch), in dem eigentlich primär über hohe Verluste der Chinesen infolge der Libyen-Krise berichtet wird, steht so ganz nebenbei im letzten Absatz, dass Huawei laut einer von Wikileaks veröffentlichten Depesche der US-Botschaft in Kenya die leider noch immer typisch-afrikanische Korruption ausgenutzt und so ohne Ausschreibung einen Vertrag mit Kenyas staatlichem Telefonunternehmen erlangt habe. Jetzt hoffen wir mal, dass sich die Weltöffentlichkeit darüber genauso aufregt wie seinerzeit über Siemens - oder gelten für China andere Gesetze?
Interessant übrigens auch, was bei der Gelegenheit über den after-sales-service von Huawei berichtet wird: www.cio.com.au
(bt)
Freitag, 4.3.2011
Übernehmen Chinesen Alcatel-Lucent?
So schnell wie sich das Gerüchte-Karussell um Übernahmen in der Netzwerkausrüster-Branche dreht, können wir gar nicht mehr schreiben - während wir noch munter über den Einstieg eines Finanzinvestors bei NSN und/oder einen Börsengang spekulieren, kommt schon das nächste Gerücht daher:
Nun soll der angeschlagene NSN-Konkurrent Alcatel-Lucent angeblich in China Kaufinteressenten gefunden haben; was freilich dem Börsenkurs von Alcatel-Lucent erstmal zu einem ungeahnten Höhenflug verhalf.
Der Name der angeblich an diesem Einkauf interessierten chinesischen Firma ist allerdings noch nicht durchgesickert. (www.aktiencheck.de, www.faz.net)
Wenn womöglich das die Art und Weise sein sollte, wie aus fünf überlebenden Konkurrenten dieser Branche vier werden - dass einer der chinesischen Wettbewerber das französisch-amerikanische JointVenture schluckt und so dessen Marktzugang erbt - das könnte schon heiß werden. Andererseits: Eine französisch-amerikanisch-chinesische Kooperation dürfte auch keine kleine kulturelle Herausforderung werden.
Wenn das Gerücht denn überhaupt wahr ist...
(bt)
Donnerstag, 3.3.2011
OSRAM-Börsengang?
Wie sich die Bilder gleichen - sind halt alles Töchter der selben Mutti, das liegt wohl in den Siemens-Genen - man könnte 1:1 "OSRAM" durch "NSN" ersetzen bei dieser Schlagzeile (dialog.igmetall.de):
Laut FTD erwägt Siemens einen Börsengang für OSRAM, nachdem sich Verkaufs-Optionen mangels Kandidaten zerschlagen haben. Für NSN freilich laufen noch Verkaufs-Verhandlungen - während der NSN-Gesamtbetriebsrat auch für NSN einen Börsengang vorziehen würde. ("NSN-GBR unterstützt Börsengang")
Macht also OSRAM vor, was wir mit NSN nachmachen?
(bt)
Donnerstag, 3.3.2011
NSN erobert Weltmarktanteile zurück
Nokia Siemens Networks ist im vierten Quartal nicht mehr nur in absoluten Zahlen (was vielleicht noch mit einer sich erholenden Branche zu erklären wäre) gewachsen, sondern nun auch in Prozent Mobilfunk-Weltmarktanteil, was letztlich wohl bedeutet, dass NSN auf diversen Geschäftsfeldern auch Weltmarktanteile von Huawei zurückerobert hat:
NSN und Ericsson haben zugelegt, Huawei und Alcatel-Lucent zahlen die Zeche.
NSN hat mit dem besten Quartal seit 2007 seinen Weltmarktanteil um 1.5% auf 21.4% erhöht und so auch seine Marktposition als #2 auf 3.5% Abstand gegenüber Huawei ausgebaut.
Erst das macht den „Turnaround“ nun wirklich rund. Na also, prima, geht doch!
(bt)
Donnerstag, 3.3.2011
Rajeevs NSN Town Hall Meeting am 2.3. in München
„Wachstum forcieren, Werte generieren und neue Kraft entwickeln – NSN auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss der Trendwende“, so lautete das Thema. Wahnsinnig Überraschendes hat die NSN-Truppe dabei aber nicht erfahren:
Zur Bedeutung der deutschen NSN-Standorte meinte Rajeev, Deutschland sei sehr erfolgreich mit seiner Kundenbasis gewesen – das typische Kriterium einer klassischen Landesgesellschaft…
Wenn wir mehr sein wollen, werden wir wohl noch einiges tun müssen, um unsere Daseinsberechtigung (was können wir, was andere nicht können?) zu unterstreichen.
Letztlich wird es in unserer Branche nur 3 Überlebende geben – Alcatel-Lucent und ZTE zählt man eher nicht dazu, und wer dann übrig bleibt, ist nicht mehr schwer zu erraten. Ach ja, und 2015 ist NSN dann die Nummer 1!
Es folgten höchst überraschende Statements, mit denen ja niemand nie nicht gerechnet hätte, der Sorte „wir waren gut aber jetzt müssen wir noch besser werden“:
Nach dem tollen 4.Quartal müssen wir jetzt auch noch ein gutes erstes Quartal schaffen (ach?), „we are back, but it’s not enough to be back, NSN must rock“, und immer gut: „Let the turnaround happen“. Na denn, dann machen wir das mal!
(cnn)
Donnerstag, 3.3.2011
IT-Branche jammert über angebliche 16.500 fehlende Fachkräfte
Wie das Handelsblatt berichtet, beschwert sich die IT-Branche mal wieder über fehlende IT-Fachkräfte.
"Na dann..." kommentierte der Kollege, der uns diesen Link schickte, trocken - unsere Realität erleben wir anders.
Zum Beispiel die Siemens-IT-Kollegen, die gerade Änderungskündigungen um die Ohren kriegen, und die sich vergeblich bewerbenden beE-Kollegen.
Während der VDI droht, jedes 5. Unternehmen denke aufgrund des Fachkräftemangels über die Verlagerung von Bereichen ins Ausland nach, relativiert das DIW die Klage etwas: Es werde "laut geklagt, wenn nicht sofort der 100-prozentig passende Kandidat auf dem Arbeitsmarkt zu finden sei".
Die Wahrheit mag sein, dass jedes 5. Unternehmen über Verlagerungen ins Ausland nachdenkt, weil es hierzulande zu wenige billige Fachkräfte gibt - an der Passgenauigkeit alleine kann es nicht liegen, denn auch nach einer Verlagerung ins Ausland ist eine gewisse Einarbeitung erforderlich, die man genauso gut auch deutschen Bewerbern zukommen lassen könnte. Wenn man wollte.
Entlarvend auch die Formulierung "problematisch ist, dass die von den Universitäten und Fachhochschulen nachrückenden Absolventen nicht ausreichen, um den Bedarf in der wachsenden Branche zu decken“: Entlarvend deshalb, weil dabei großzügig verschwiegen wird, dass man den Bedarf mit älteren händeringend arbeitsuchenden IT-Fachkräften decken könnte. Wenn man wollte...
(bt)
Mittwoch, 2.3.2011
Guttenberg und die Macht des Internet
Zugegeben, ein Zusammenhang zwischen Guttenberg und unserem NCI ist nicht leicht herzustellen, und doch gibt es ihn: Erstens schreiben auch wir ab (wenngleich mit ordentlicher Quellen-Nennung...), und zweitens spekuliert die Presse mittlerweile darüber, dass Guttenberg nicht zuletzt über die Macht des Internet gestolpert sei. (www.suite101.de)
Zum einen weil erst das Internet-basierte "Crowdsourcing" das Enttarnen des Plagiats ermöglicht (oder zumindest doch erheblich erleichtert) habe, zum anderen weil das Internet als Läster-Plattform Wirkung gezeigt habe: Die üblichen Rücktrittsforderungen der Opposition tun nicht so weh wie der rege Austausch von Guttenberg-Witzen im Internet ("Lächerlichkeit tötet sicherer als jede Waffe" sagen dazu die Franzosen).
Ein F.J.Strauß hätte vielleicht noch über sich selber lachen (und sich mit Sekundenkleber an seinem Stuhl festkleben) können, aber so locker ist eben nicht jeder.
Das aber kennen wir NCI'ler auch schon: Oft genug wurde uns mit rechtlichen Schritten gedroht, wenn wir mal wieder jemanden in der Internet-Öffentlichkeit demaskiert haben, und unvergessen auch der Ausspruch eines Siemens-Anwalts bei den Münchner Kündigungsschutzprozessen 2003, der sich bitter beklagte, dass er vor Gericht kein einziges Wort mehr sagen könne, ohne dass wir dieses nachher im Internet zitieren und kommentieren ...
(Dr. plag. BT)
Dienstag, 1.3.2011
Zweierlei Maß bei der Geltendmachung von ERA-Nachzahlungen
Konkurrenzvergleiche motivieren bekanntlich zur Leistungssteigerung, und so schadet es sicherlich auch nicht, ab und zu auch mal die Arbeit der Betriebsräte der verschiedenen NSN-Standorte zu vergleichen: Wer hat seinen Job besser gemacht?
Nein, wir wollen damit niemanden nieder-machen, schließlich geht es bei jedem Wettbewerb primär nicht um die Verlierer sondern um den Gewinner.
Was nun das Thema ERA-Nachzahlungen angeht, muss man ehrlich zugeben: The Oscar goes to - Berlin!
Am 24.2.2011 informierten wir kurzfristig über die am 28.2.2011 ablaufende Frist für's Geltendmachen von ERA-Nachzahlungsforderungen ("Eil-Hinweis: Fristablauf 28.2.2011 für Geltendmachung von ERA-Nachzahlungen").
Auf der Homepage des Berliner NSN-Betriebsrats kann man dazu nun lesen (wenn auch nur im NSN-internen Intranet zugreifbar), dass der Berliner Betriebsrat durchsetzen konnte, dass jetzt doch die Ansprüche ALLER Mitarbeiter (also auch derer, die keine entsprechenden Briefe abgegeben haben) geprüft werden.
In München scheint dies leider nicht geschehen zu sein - diesmal hat eindeutig Berlin das "Benchmark gesetzt". Nachahmenswert!
(bt)
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