NCI
NCI Aktuell Archiv November 2010
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Dienstag, 30.11.2010
Chinesen wählen Betriebsrat
Oh oh - so weit musste es ja wohl kommen - wenn jetzt sogar schon die militärisch-straff geführten ausbeutungsbereiten Chinesen sowas Subversives wie Betriebsräte einführen, ja pfui igitt aber auch, dann muss wohl das Ende der zivilisierten Welt schon ganz nahe sein.
Bei ZTE in Düsseldorf hat als erstem chinesischen Unternehmen in Deutschland die Belegschaft nun einen Betriebsrat gewählt. (www.rp-online.de)
Na wenn diese neue Mode mal nur nicht nach China zurückschwappt - was wird dann aus all den schönen Niedriglohn-Vorteilen eines klassischen Offshoring-Profiteurs? Heute Betriebsräte, morgen Lohnforderungen, übermorgen kürzere Arbeitszeiten, und dann - Menschenrechte womöglich noch? Und was, wenn sich die Chinesen hierzulande an dieser "europäischen Krankheit" (Mitbestimmung) infizieren und diesen gefährlichen Virus mit nach Hause einschleppen? An sowas sind schon ganze Imperien zugrundegegangen...
Trotzdem gratulieren wir den Kollegen natürlich zu diesem Schritt - aber vom subversiven NCI war das ja auch nicht anders zu erwarten.
(bt)
Dienstag, 30.11.2010
Langjähriger Telekom-Manager zu Gefängnisstrafe verurteilt
Ein 60-jähriger ex-Sicherheitschef der Deutschen Telekom wurde wegen Ausspähung von Aufsichtsräten und Journalisten zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. (www.abendblatt.de)
So hatte er sich seinen gleitenden Übergang in die Rente sicherlich nicht vorgestellt.
Das klare Signal hinter diesem Urteil des Landgerichts Bonn: Null Toleranz gegenüber Rechtsbrüchen solcher Art,
auch (und erst recht?) großen Konzernen gegenüber!
(bt)
Montag, 29.11.2010
Personalpolitik bei Siemens: Alte SW-Entwickler verkaufen und Neue einkaufen
Dass harte Personalpolitik, früher "hire and fire" genannt, neuerdings in "einkaufen und ausgliedern" umbenannt wurde, dürfte sich herumgesprochen haben; personalabbauende Arbeitgeber ärgern sich lieber über §613a BGB statt über §1 KschG.
Derzeit sind rund 100 langjährige ex-Siemens-Mitarbeiter, als Spätfolge ihrer Ausgliederung von Siemens zur SW-Firma Tieto Enator, akut von Betriebsschließung und Arbeitsplatzverlust bedroht; gleichzeitig geht Siemens aber bei anderen SW-Firmen erneut auf Einkaufstour: www.ftd.de
Mit 14 Mrd. Euro in der Kaffeekasse strebe Siemens im Softwaregeschäft (mit Schwerpunkt auf PLM-Software) sogar mehrere Zukäufe an.
Wir meinen: Erst sollte Siemens mal seine eigenen langjährigen (ex-) Mitarbeiter weiterbeschäftigen!
(bt)
Sonntag, 28.11.2010
Was hat die Schlichtung zu Stuttgart 21 gebracht?
Am Samstag war der letzte Verhandlungstag. Am Dienstag gibt es die Abschlusssitzung. Dann kommt der Schlichterspruch von Heiner Geisler. Ich persönlich erwarte keine konkreten Ergebnisse. Also außer Spesen nichts gewesen? Im Gegenteil für mich steht jetzt schon fest: Es war ein großartiger Anschauungsunterricht, wie direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung aussehen könnten und sollten!
Wer die Schlichtung live im Fernsehen beobachtet hat, wird vermutlich genauso begeistert sein wie ich. Wer es verpasst hat, kann sich die Zusammenschnitte hier anschauen. Die umfangreiche Dokumentation dort enthält nicht nur die Protokolle sondern auch die vorgestellten Materialien über die Planungsunterlagen, Gutachten, Kostenrechnungen etc.
Alleine die Veröffentlichung dieser Dokumente im Internet, wäre ein Riesenschritt in Richtung Transparenz und öffentlicher Kontrolle von Entscheidungsträgern. Aber die Schlichtung hat in meinen Augen viel mehr gezeigt. Und davon will ich erzählen.
Üblicherweise argumentieren die Machthaber (egal ob in der Politik, der Verwaltung oder im Betriebsrat): Was wir zu entscheiden haben ist so kompliziert, dass wir es dem „einfachen“ Bürger nicht zumuten können sich damit zu beschäftigen. In Wirklichkeit meinen sie: Wir wissen schon, was das Beste für euch ist, stört uns nicht in unseren Entscheidungen. Der zweite Grund ist profaner und lautet: Wir haben die Macht (oder vornehmer ausgedrückt die Verantwortung) und lassen uns nicht reinreden oder gar kontrollieren.
Die Schlichtung hat aber gezeigt, dass es unter den „einfachen“ Bürger hervorragende Experten gibt, welche den Experten auf der Entscheidungsseite (Deutsche Bundesbahn, Politik, Verwaltung) ebenbürtig sind. In der Schlichtung wurden auf sehr hohem Fachniveau alle Details des (de facto schon beschlossenen) Projekts Stuttgart 21 diskutiert. Von den Gegnern wurde z.B. gezeigt, dass die geplante Bahninfrastruktur keine wesentlichen Verbesserungen für die Kapazität und die Qualität der Bahnverbindungen im Raum Stuttgart bringen wird. Die Gegner haben dabei nicht nur fundierte Kritik angebracht sondern auch das Alternativkonzept K21 (Kopfbahnhof 21) im Detail vorgestellt. Bei all den tief technischen Details hat Heiner Geisler immer geachtet, dass die Diskussionen nicht im Fachchinesisch geführt wurden, sondern anschaulich und verständlich für die Zuschauer.
Persönlich hat mich beeindruckt, wie kultiviert die Diskussionen geführt wurden, ohne Besserwisserei und Rechthaberei und schon gar nicht mit persönlichen Angriffen. Ohne Zweifel war es der Anwesenheit der breiten Öffentlichkeit geschuldet, aber auch dem gegenseitigen Respekt unter echten Experten. Was für ein wohltuender Unterschied z.B. zu den üblichen (und wie sich zeigt haltlosen) Beschimpfungen der Gegner von Stuttgart 21 als simple Nein-Sager.
Heiner Geisler hat zurecht wiederholt festgestellt, dass diese Diskussionen über das Projekts Stuttgart 21 vor dem Beschluss zur Realisierung hätte stattfinden müssen. Auch ich bin mir sicher, dass die Beteiligung von Experten aus der Bürgerschaft ein hervorragendes Projekt zustande gebracht hätte, welches am Ende von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung auch akzeptiert worden wäre.
Was können wir aus der Schlichtung lernen? Das wird uns Heiner Geisler in seinem Schlichterspruch bestimmt genau erklären. Mich hat sie in meiner Überzeugung bekräftig, dass mehr Demokratie und Bürgerbeteiligung auch bei schwierigen Sachthemen möglich und sinnvoll ist. Und das auf allen Ebenen, nicht nur in Parlamenten oder Gemeinden sondern auch in Betrieben (incl. Betriebsrat). Die Demokratie erschöpft sich nicht in der Stimmabgabe bei Wahlen. Auch nicht im Schimpfen auf „die Politik“. Die Demokratie lebt vom täglichen und ehrenamtlichen Engagement von Bürgern, welche ihre Freizeit opfern, um sich z.B. in schwierige Sachthemen einzuarbeiten. Damit sie dann die Entscheidungsträger beraten und kontrollieren können oder fundierte Alternativen der Allgemeinheit präsentieren. Unsere Demokratie steht und fällt mit dem Engagement von mündigen Bürgern. Und die Vorgänge um Stuttgart 21 haben mir gezeigt, dass es diese durchaus noch gibt.
(BRM)
Freitag, 26.11.2010
DB: Neues von Ackermann
Nein, der Schweizer macht sich noch nicht vom Acker - im Gegenteil!
Wie die FAZ berichtet, hat die Deutsche Bank 4 Milliarden Dollar in das Kasinohotel "Cosmopolitan" in Las Vegas investiert. Ob das wohl neuerdings zu den "Kernkompetenzen" der Deutschen Bank gehört? Ein NCI-Kollege meinte dazu trocken: "Jetzt verstehe ich, was die Merkel damit meinte, als sie die Liberalisierung der Finanzmärkte forderte!" Jaja, again what learned... Das Projekt soll sich in 15 Jahren rechnen - ob diese Rechnung wohl auch aufgeht?
Nachdem Ackermann nun alles mögliche sein mag aber sicherlich kein Leisetreter, kommt er gleich nochmal in die Schlagzeilen. Unter der Überschrift "Wie in einer schlechten Ehe" verheiratet die SZ ihn eben mal schnell mit unserer vorerwähnten Kanzlerin. Das Tagebuch der Ehe-Zerrüttung: Erst die das Merkel-Rettungspaket desavouierende Formulierung "ich würde mich schämen" (Staatshilfe in Anspruch zu nehmen), dann die Ablehnung des "Zukunftspreises" einer CDU-nahen Stiftung, dann die offenherzigen Plaudereien über eine von Fr.Merkel für ihn im Kanzleramt ausgerichtete Geburtstagsfeier, nun auch noch die vielleicht berechtigte aber grobe DB-Pressemitteilung über "öffentliche Mutmaßungen des Sprechers der Bundesregierung" (bzgl. Risiken in Irland), die man "in aller Form als falsch und rufschädigend" zurückweise...
Fr.Merkel hat wohl irgend wann (wenn auch überraschend spät) begriffen, dass sie Ackermann in Fragen des Gemeinwohls nicht mehr zu konsultieren braucht da er nur eigene Interessen vertrete - na so eine Überraschung aber auch!
Nun versteht auch Fr.Merkel die Wirtschaft als Machtkampf zwischen Politik und Märkten, und stellt endlich fest, dass es doch nicht sein könne, dass man "Risiken immer vergemeinschaften kann und nicht selber als Akteur auch ein Stück weit mittragen muss" - guten Morgen, liebe Angie!
Aber nicht für alle Sünden der Deutschen Bank ist Ackermann verantwortlich, wie der "Spiegel" 47/2010 (S.50-52) in seinem lästerlichen Artikel "Wir verlieren unser Gesicht" genüsslich aufdeckt. Der Spiegel: "Drei Jahrzehnte lang haben zwei der angesehensten Konzerne des Landes, Siemens und die Deutsche Bank, den Staat offenbar um dreistellige Millionensummen betrogen."
Schon 1960 seien "Flüsterverträge" zwischen Siemens und einer Deutsche-Bank-Tochter mit Zusätzen wie "Diese Aktennotiz soll getrennt von den normalen Akten aufbewahrt werden" aufgetaucht, und ausgiebig recherchiert der Spiegel die gemeinsamen Tricks mit der dubiosen Firma "Lincas GmbH", bei denen freilich nicht Ackermann sondern sein Vorgänger Hilmar Kopper seine Finger drin hatte.
Schon lange vor der Korruptionsaffäre gab es also gemeinsame Projekte, von denen nicht unbedingt jeder erfahren sollte, von umfangreichem "Steuerbetrug" spricht der Spiegel unverblümt, und zitiert ein Siemens-Papier aus dem Jahr 1993, in dem endlich die Erkenntnis durchscheint, dass hier Siemens nicht nur hohe finanzielle Verluste sondern auch ein herber Gesichtsverlust drohen könnten.
Und damit haben sie recht behalten, wie wir heute alle wissen. Ja, die Kooperation dieser beiden Giganten hat eine lange wenn auch nicht immer segensreiche Tradition, und die Verflechtung solcher Firmen über ihre Aufsichtsräte mag das auch nicht gerade besser machen.
(bt)
Freitag, 26.11.2010
Was vielen Deutschen nachts den Schlaf raubt: Job-Albträume
Diese Erkenntnis ist nicht so furchtbar überraschend, eine Umfrage des britischen Unternehmens Learndirect (bei 1000 Befragten) ergab, dass 57% unter Job-Albträumen litt, ein Viertel davon mindestens einmal pro Woche. Das bekannte deutsche Institut für Demoskopie Allensbach kam allerdings „nur“ auf 34% der Deutschen – immerhin jeder Dritte.
Überraschender vielmehr war das Ergebnis bzgl. der Gründe, also was ihnen denn nachts den Schlaf raubte. Da lag „gekündigt werden“ erst an siebter Stelle einer hierarchischen Reihenfolge, davor kamen noch einige pikante andere Gründe:
  1. Mit dem Chef diskutieren.
  2. Zu einem Meeting zu spät kommen.
  3. Eine/n Kollegin/Kollegen begehren.
  4. Eine überraschende Präsentation halten müssen.
  5. Nackt bei der Arbeit erscheinen.
  6. Totaler Datenverlust nach einem Computerabsturz.
  7. Gekündigt werden.
Es gibt offenbar noch andere Probleme als die Angst vor dem Jobverlust.
www.zeit.de
(sh)
Donnerstag, 25.11.2010
Rekord-Strafe für SAP
Siemens muss sich nicht mehr so alleine fühlen, auch andere bekommen kräftig auf die Finger:
Im "Datenklau-Prozess" wurde der deutsche Softwarehersteller SAP verurteilt, dem US-Rivalen Oracle wegen Urheberrechtsverletzung 1,3 Milliarden Dollar zu zahlen. Autsch!
Mitarbeiter der Software-Wartungsfirma TomorrowNow, einer SAP-Tochter (die SAP 2008 geschlossen hat) hatten über das Internet unrechtmäßig Updates bei Oracle heruntergeladen.
SAP hatte bereits das Fehlverhalten der TomorrowNow-Mitarbeiter zugegeben; in dem Prozess ging es nur noch um die Schadenssumme. SAP argumentierte, der tatsächliche Schaden für Oracle sei deutlich niedriger gewesen als der von dem US-Konkurrenten genannte Wert der Service-Produkte, und bot 40 Millionen Dollar als Wiedergutmachung an, Oracle hingegen verlangte 1,7 Milliarden Dollar (dem das Urteil nun also sehr nahe kommt).
www.boersennews.de
(bt)
Donnerstag, 25.11.2010
Was wurde eigentlich aus ...
... dem ehemaligen jungdynamischen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld?
Durch Massenrauswurf in den USA "qualifizierte" er sich seinerzeit als Nachfolger für Heinrich von Pierer.
Unvergessen auch sein Auftritt vor Münchner Mitarbeitern, als er die telefonische Frage eines besorgten Mitarbeiters, ob er sich Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen müsse, beantwortete mit "Nein, müssen Sie nicht, zumal Sie Ihren Namen nicht genannt haben" - so war er halt.
In Deutschland wurden ihm dann aber das BenQ-Desaster, satt erhöhte Vorstandsbezüge bei gleichzeitigem Personalabbau, und natürlich die Siemens-Korruptionsaffäre zum Verhängnis.
In Amerika, bei der Firma Alcoa, gelang ihm aber ein fulminantes Comeback; ungeachtet seines mittlerweile ja nun doch nicht mehr ganz so jugendlichen Alters wird er sogar als "Comeback-Kid" gefeiert (www.ftd.de)
Naja...
Und nun believed er eben still in den American Dream, wie der Artikel schließt - wenn das mal kein böses Erwachen gibt?
(bt)
Montag, 22.11.2010
Kündigungen bei SIS
Siemens hat angekündigt, nun doch noch 190 Kollegen aus der Siemens-IT, die ihrer Ausgliederung nach §613a.6 BGB widersprochen haben, betriebsbedingt kündigen zu wollen. (www.maerkischeallgemeine.de)
Wie Siemens schon 2003 in der Münchner Hofmannstraße feststellen konnte, ist es aber leichter Mitarbeiter zu kündigen als sie auch loszuwerden, denn los ist man sie erst, wenn die Firma auch noch die zugehörigen Kündigungsschutzprozesse gewinnt. 2003 hat sie das bekanntlich nicht geschafft.
Und heute? 2003 gab es in Deutschland 1300 freie Siemens-Stellen, heute sind es sogar 3000. Angesichts von rund 3000 in Deutschland ausgeschriebenen freien Siemens-Stellen dürfte es aber Siemens nicht ganz leicht fallen, Kündigungsschutzprozesse zu gewinnen, denn nach §1.2 KSchG darf niemand entlassen werden, der stattdessen auch auf geeigneten freien Stellen in anderen Betrieben desselben Unternehmens weiterbeschäftigt werden könnte.
Droht Siemens also bei der SIS eine "zweite Hofmannstraße" (wo damals die Firma 163 Kündigungsschutzprozesse in Serie verlor)?
Nix dazugelernt?
(bt)
Montag, 22.11.2010
Ente gut, alles gut
... das gilt aber nur für den Chinesen, wenn die heißersehnte "Ente knusprig" entlich serviert wird, nicht unbedingt auch für Pressemeldungen.
Kürzlich berichteten wir über eine Pressemeldung, derzufolge Siemens nur 49% an NSN halte - wir fragten bei der Quelle CIO-News nach, und bekamen nun die Auskunft: "Unstrittig ist, dass Nokia Oyj und die Siemens AG jeweils 50 Prozent an NSN halten. Ein Anteilsverkauf wurde bisher weder bestätigt noch dementiert. Auch die Kollegen der dpa - von dort stammt der Artikel - konnten zum "49-prozentigen Anteil" nichts sagen. Daher haben wir uns entschlossen, den Artikel zu ändern: www.cio.de" Happy Ent' also - keine Aufregung, war alles nur ein falscher Fehler.
Aber nicht der Einzige seiner Art: Unter der Schlagzeile "Reunert exits NSN" www.itweb.co.za behauptet ein ITWeb "Senior Journalist" mutig, die Firma Reunert trenne sich nun von ihrer 40%-Beteiligung an Nokia Siemens Networks.
Schluck?! Nein, man muss und darf wirklich nicht alles glauben was in der Online-Presse steht. Aber zumindest kann man damit mal kurzzeitig die Leute erschrecken... Tatsächlich dreht es sich anscheinend nur um eine Beteiligung in Südafrika, und selbst dazu schreiben manche Internet-Quellen von NSN und manche (die meisten) von SEN als Mehrheitseigner; was davon nun wahr ist kann sich wohl jeder selbst aussuchen, aber darauf kommt es dann wohl auch schon nicht mehr an.
Und was lernen wir daraus? Wenn ich mal wieder Lust auf Ente habe, gehe ich lieber zum Chinesen als ins Internet...
(bt)
Freitag, 19.11.2010
Börsengang für Nokia Siemens Networks?
Der Siemens-Finanzvorstand erklärte gerade erst den Turnaround bei NSN für erreicht (bei NSN sieht man das tlw. noch etwas selbstkritischer, aber es freut Kinder natürlich zu hören dass ihre Eltern mit ihren Leistungen zufrieden sind...), und bringt nun wieder (wenn auch nur als mittelfristige Perspektive) einen Börsengang von NSN ins Gespräch. (www.ftd.de)
Allerdings nicht statt, sondern nach dem ersehnten Einstieg eines Finanzinvestors: Nach Einschätzung von Analysten wäre der Einstieg von Finanzinvestoren der erste Schritt hin zu einem späteren Börsengang von NSN.
(bt)
Freitag, 19.11.2010
Absicht – Zufall – Unvermögen?
In letzter Zeit häufen sich Situationen, die mir doch sehr merkwürdig vorkommen.
Die Betriebsleitung verkündet im Oktober, dass die Firma gedenkt, vom 22.12.10 – 7.1.11 den NSN-Betrieb MchM aus Kostengründen zu schließen.
Blankes Unverständnis darüber, dass erst so kurz vor Jahresende solche Pläne kommuniziert werden. Unabhängig von rechtlichen Themen werden hier persönliche Planungen der (angeblich hochgeschätzten) Mitarbeiter komplett ignoriert. Vor allem hat dies natürlich massiven Einfluss auf die Urlaubsplanung, nachdem während ¾ des Jahres keine Anzeichen auf Zwangsurlaub gegeben waren. Über den Stand eventueller Verhandlungen mit unserem hochverehrten Betriebsrat gibt es, wenn überhaupt welche stattfinden, nur Vermutungen.
Kurz darauf bekommen alle Mitarbeiter in Deutschland per Mail recht barsch die Aufforderung, doch gefälligst den kompletten Jahresurlaub bis 31.12. abzufeiern. Ansonsten werden disziplinarische Konsequenzen angedroht. Wie auch immer diese aussehen mögen. Die bisher gängige Praxis dürfte allen Lesern bekannt sein. In den Tagen/Wochen darauf kann man eine seltsames Rumgeeiere des Arbeitgebers und auch des BR zu diesem Thema erkennen, mit Abschwächung der Konsequenzen und wachsweichen Aussagen des BR.
Das neueste Meisterstück beginnt jetzt mit den angekündigten 3000+ Umzügen.
Ein nettes Beispiel gefällig? Vor ein paar Tagen erhielt ich (und meine Kollegen) eine Mail unseres zuständigen Umzugsbeauftragten mit dem sinngemäßen Inhalt, dass wir von den Umzügen nicht betroffen sind. So weit, so gut. Heute bekommen wir Besuch von einigen netten, unbekannten Kollegen, die sich freuen, demnächst unser (voll besetztes) Büro beziehen zu dürfen!!! Unser Linemanager weiß von nichts.
In den natürlich stattfindenden Diskussionsrunden innerhalb unserer Kollegenschaft (sogenannte produktive Arbeitszeit) tauchen neben Wut und Enttäuschung über die Merkwürdigkeiten des Managements natürlich auch Fragen nach dem Warum auf. Manche mögen Absicht unterstellen, was aber ob des Schlingerkurses eher unwahrscheinlich sein dürfte und ein klares Bekenntnis dafür wäre, wie wenig man den gemeinen Mitarbeiter schätzt. Manche unterstellen ob des Chaos’ solcher Vorgehensweisen auch Unfähigkeit. Dafür gibt es dann den netten Begriff des „Management by Zufall“.
Wie auch immer. Für mich ist es ein eindeutiges Zeichen von fehlender Achtung und fehlendem Respekt anderen Menschen gegenüber, die in unserem Kulturkreis durchaus auch schon mal vorhanden war. Aber vielleicht ist das der Preis, den wir für die Globalisierung der Weltwirtschaft zu zahlen haben. Der einzelne ist nichts mehr wert und nur noch ein Spielball irgendwelcher Managementspiele.
(EMTE für NSI2.0)
Donnerstag, 18.11.2010
Deutschland: Zahlmeister von Europa?
… also Kollegen und Freunde, zu diesen erstaunlich offen, korrekt beschriebenen Zuständen aus der Welt - - fällt mir nur ein: 25%, - ich meine die ackermannschen 25% EbIT der DB! Ich habe mir in den letzten Jahren angewöhnt, immer zu versuchen, die Profiteure hinter solchen, beschriebenen Sachverhalten, Zuständen, Gegebenheiten auszumachen. Als Europa- und €-Gegner von Anfang an habe ich die beschriebenen Nachteile in Konsequenz für die allgemeine Bevölkerung vorausgesehen/-gesagt. – Nicht weil ich so klug bin, sondern weil ich mich in der Welt umgeschaut- und Schlußfolgerungen gezogen habe. Die Geschichte vermittelt hier Einsichten: ‚Integration’ meint hier: gleiche Lebensbedingungen, Infrastruktur, Wirtschaftsleistung, etc. …
Und da glaubt man noch vor solch einem Erfahrungshintergrund an eine ‚wirtschaftliche Integration‘ auf Europaebene mit den gegebenen, wesentlich gravierenderer Divergenzen als auf nationaler Ebene ! Eine Integration alleine mittels solch simpler Mittel wie gemeinsamer Währung und grenzüberschreitenden freien Märkten: Adam Smith’s ‚unsichtbare Hand‘ sollte die Integration leisten, so glaubte die Intelligenz in der brüsseler Bürokratie. – Das habe ich den Entscheidern nie abgenommen; die Integration im obigen Sinne, so fürchtete ich, war nie das Ziel. Was aber dann? Nun, genau das was wir jetzt haben: Ein grenzüberschreitender gemeinsamer ‚freier‘ Wirtschaftsraum zur freien Verfügung für die Wirtschaft, allen voran der multinationalen Konzerne und Banken, liberalisiert, dereguliert, privatisiert mit zurückgedrängtem Einfluß der Staaten. Es ging einzig und alleine darum, einen offenen Aktionsraum für die grenzenlose Kapitalverwertung zu schaffen; - der Bürger, seine Interessen hierbei? -> nur Treibstoff und Schmiermasse für die Verwertungsmaschine …
Wie dieser Umverteilungsmechanismus nun funktioniert? - hier ein höchst aktuelles Beispiel:
Die Ungleichgewichte innerhalb des €-Raumes treiben nun – wie das Wassergefälle das Mühlrad – ein gigantisches Umverteilungsrad an, - und zwar von unten nach oben.
  1. die überwältigende Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft (Exportweltmeister) spornt die Exporte nach Griechenland an
  2. korrespondierend entsteht ein gigantisches Handelsbilanzdefizit zwischen den beiden Ländern zugunsten Dt’lds (+5,8%); Gr’ld (-8,8%). (mit Dt’lds Bevölkerung als Koch und Kellner, - habe nie verstanden, wie freudig wir unseren Buckel krumm arbeiten für ausländisches Papiergeld zugunsten des Konsums in anderen Ländern)
  3. der Schuldendienst Griechenlands erreicht eine kritische Größe (53,5% der Steuereinnahmen)
  4. Gr’ld hat keine geldpolitischen Instrumente mehr zur Verfügung (Abwertung, Devisenregulierung, etc. -> klar ist €-geknebelt) um dem wirkungsvoll zu begegnen
  5. Gr’ld erhält schlechtes rating
  6. Gr‘ld muß sich zu immer höheren Zinsen am int. Finanzmarkt refinanzieren (zuletzt ca. 13% für gr. Staatsanleihen)
  7. Ackermann holt sich Mrd. € von der Zentralbank (ist ja gerade im Hochhaus gegenüber) zu derzeit 1% Zinsen
  8. Ackermann kauft sich mit 13% rentierliche gr. Staatsanleihen, die er gleichzeitig als Sicherheit für den Zentralbankkredit bietet
  9. Preisfrage: wieviel Profit macht unser schweizer Gastarbeiter ??? Richtig, wer hätte das gedacht: 1200% bezogen auf die Kosten. Mit solch einem business case sind 25% EbIT kein Hexenwerk, oder ?!
  10. Aber – wird der Kaufmann vielleicht einwenden – er muß das gewaltige Risiko tragen ! Denkste:
  11. An dieser Stelle rennt er zu Merkel, wirft seine ganze Autorität ins lobbyistische Gewicht und bittet sie das Risiko mittels dt’r Staatsgarantien an Gr’ld zu übernehmen.
  12. Der volkswirtschaftlich ungebildete, staunende Zuschauer wird sich vielleicht fragen (schon gemerkelt?), warum man dem gr. Staat nicht gleich den Zugang zu 1%-gen Zentralbankkrediten zugesteht, warum der verteuernde Umweg über die privaten Banken ? wo ist denn da der Wertschöpfungsbeitrag der Finanzindustrie bitte schön ???; - ein Schelm, der hier Böses denkt, - wie?!
  13. Der gelacktmeierte hier ist letzten Endes jedenfalls der deutsche Michel, - gleich dreimal gestraft: 1. durch Lohnverzicht und Sozialabbau um die dt. Exportmaschine geschmiert zu halten 2. durch die Staatsgarantien an Gr’ld, die im Schadensfall aus seinem Steuerbeitrag zu finanzieren wären und 3. durch die damit ansteigende dt. Staatsverschuldung mit dem gleichen Effekt wie 2.
  14. Die Leistung Ackermanns hierbei ??? -> exzellente Lobbyarbeit Kapitalerträge. Und wieviel % Steuern zahlst Du auf Dein aus Arbeit resultierendes Einkommen? Zugabe von Steinbrück/Merkel ? -> Vorzugssteuer von pauschal 25% auf Zugabe, noch früher, von Schröder/Eichel ? Unternehmenssteuerreform zugunsten der Konzerne
Fazit: das Ganze geriert sich als Programm zur Selbstbereicherung der int. Finanzoligarchie! Die Staaten werden ausgesaugt, Gewinne privatisiert, Risiken sozialisiert. - Und, was passiert mit dieser, in den letzten 10 Jahren – nicht nur in der Finanzindustrie – hierdurch generierten Gewinnexplosion bei den u.a. 30 DAX Konzernen? Na, diese Gewinne werden z.T. als leistungslose Dividenden an die (arbeitslosen) Millionäre am Starnberger See ausgeschüttet, - der Staat dagegen: systematisch verarmt, entblößt, entmachtet, ausgehöhlt, entdemokratisiert, entsolidarisiert; Merkels Empfehlung an die Bürger? -> „… mehr Eigenverantwortung wagen!“ Gerechtigkeit wird durch „Chancengleichheit“ ersetzt … Und, der dt. Michel und Lieschen Müller, der Bürger? Na klar doch -> die beschäftigen sich wie in diesem Jahr: erst Lena, dann WM, jetzt Vettel …
Als Schluß-bon-mot vielleicht noch ein Zitat von Abraham Lincoln (-nicht Karl Marx!):
"Die Kräfte des Geldes beuten die Nation in Zeiten des Friedens aus und verschwören sich in Zeiten der Not gegen sie. Sie sind despotischer als eine Monarchie, anmaßender als eine Autokratie, selbstsüchtiger als eine Bürokratie. Ich erwarte schon für die nahe Zukunft eine Krise, die mich beunruhigt und um die Sicherheit meines Landes fürchten läßt. Gesellschaften haben sich inthronisiert, eine Ära der Korruption wird folgen, und die Finanzleute des Landes werden alles tun, diesen Zustand zu verlängern, indem sie die Voreingenommenheit der Menschen zu ihrem Vorteil nutzen, bis der Wohlstand sich in wenigen Händen angesammelt hat und die Republik zerstört ist."
Mit Grüßen an das arme Dt’ld
(PJ)
Donnerstag, 18.11.2010
Retten die deutschen Rentner mit der 67er-Rente den Euro?
„Europa wird sich am Ende für eine Transferunion entscheiden“, sagt Justin Knight, Stratege bei der Schweizer Großbank UBS in London. „Durchlavieren geht nicht mehr.“ Die Deutschen würden letztlich einer Fiskalgemeinschaft wohl zustimmen. Die Alternative sei ein Auseinanderbrechen der Eurozone, und das sei der deutschen Regierung vor dem historischen Kontext nicht mehrheitsfähig.“
Erst Griechenland, dann Irland und nun bald wohl auch Spanien. Mindestens 3 Länder der EU schwächeln fiskalpolitisch vor sich hin und sind anscheinend auf den Rettungsfond der EU in Höhe von 750 Mrd. Euro angewiesen.
Deutschland mit seinem Exportüberschuss ist damit prädestiniert, diese Länder via Transferzahlungen zu sichern.
Die Moral von der Geschichte? – Arbeiten bis zum Ende! Denn das Geld, was Deutschland in die EU überweist, fehlt an anderer Stelle. Und wo? Z.B. bei der Rente! Also, wir arbeiten bis 67+, um die EU zu retten! Toll! Freies Reisen in der EU gefällt mir, freies Zahlen eher weniger. So habe ich mir die EU nicht vorgestellt!
Quelle: www.welt.de
(DoDo –NSI2.0)
Mittwoch, 17.11.2010
NSN: Gewinner des Umweltpreises 2010
Insgesamt zehn Unternehmen haben am 15. November in Frankfurt den "CSR Mobilitätspreis" für die umweltbewusste Organisation ihrer Geschäftsreisen erhalten, darunter auch NSN als Gewinner.
Ausgezeichnet wurden jeweils drei Gewinner in den Kategorien kleine, mittlere und große Unternehmen. Zudem gab es einen Sonderpreis für persönliches Engagement.
Gewinner bei den Großunternehmen ist Nokia Siemens Networks aus München. Der TK-Dienstleister hat ein ganzes Bündel an Maßnahmen ergriffen, um seine rund 30.000 jährlichen Dienstreisen ökologischer zu gestalten. Unter anderem wurden Reisen durch Videokonferenzen ersetzt und durch eine neue Fuhrparkrichtlinie 1,75 Millionen Liter Kraftstoff gespart (www.itespresso.de).
Die Gewinner
Auch an einer Elektroauto-Initiative ist der Konzern beteiligt und unterstützt diese auch.(www.newfleet.de)
(EK)
Mittwoch, 17.11.2010
Info- Runde am 25.11. zu Rechten bei Ausgliederung: Nicht nur für Logistiker
Weil wir danach gefragt wurden: Selbstverständlich dürfen auch gerne die Betroffenen der Greenlight-Ausgliederung zu unserer NCI-Veranstaltung am 25.11. kommen!
(Auch wenn der Abend auf CapGemini fokussiert ist; aber die Rechte bei und nach Ausgliederungen sind ja für alle die gleichen.)
Übrigens noch der Hinweis: Der Veranstaltungsort liegt zwar nahe bei Mch-M, aber dafür sieht's mit Parkplätzen eher mau aus, also wenn möglich lieber ohne Auto kommen. (U2, Tram 15, 25 Silberhornstr., zu Fuß von Mch-M 1,7 km)
(bt)
Mittwoch, 17.11.2010
Bei Tieto in München gehen die Lichter aus
Als Kollegen der EWSD-Entwicklung von Siemens zu Tieto Enator statt NSN ausgegliedert wurden, glaubten die meisten noch daran, dass man dort zwar mittelfristig mit Gehaltseinbußen rechnen muss, dafür aber seinen Arbeitsplatz retten kann. Leider hat sich nur die erste Hälfte bewahrheitet, und für die Betroffenen (in tlw. sehr problematischem Alter, zu jung für die Rente und trotz angeblichen Fachkräftemangels zu alt für den deutschen Arbeitsmarkt) der super-GAU.
Die Rechnung "über die Jahre nachlassende Beauftragungen durch NSN kompensieren wir durch Akquirierung anderer Kunden" scheint wohl doch nicht aufgegangen zu sein.
Details wissen wir noch nicht, auch liegen uns bisher nur grobe Zahlen vor, die nachfolgenden Zeilen sind daher erstmal noch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, bis wir Genaueres erfahren.
Informationen der Tieto-Kollegen zufolge sollen jedenfalls von den rund 200 Münchner Tieto-Kollegen rund 50 Hardwareentwickler per Ausgliederung in eine Tochter-GmbH, und ca. 50 Software-Entwickler per Umzug nach Berlin in Sicherheit gebracht werden (inwieweit für Umzugs-Unwillige eine Ringtauschoption zur Verfügung steht entzieht sich noch unseren Kenntnissen), bevor über den übrigen etwa 100 Software-Entwicklern der Sargdeckel zuklappt (wann und wie und zu welchen Konditionen genau wissen wir auch noch nicht; bei den Fristen ist sicherlich zu beachten, dass die meisten Kollegen dort freiwillige Gehaltseinbußen gegen einen Kündigungsausschluss bis Juni 2011 eingetauscht hatten) .
Keine Insolvenz also wie bei BenQ, "nur" eine Schließung (= Personalabbau ohne Sozialauswahl) - also ein "BenQ light"?
Daran sollte Siemens eigentlich nicht interessiert sein. Wir würden uns daher wünschen, dass zumindest denjenigen betroffenen Tieto-Kollegen (überwiegend langjährige ehemalige Siemens-Kollegen), die auch mobil sind, Siemens-Stellen angeboten werden (derer es derzeit ja rund 3000 geben soll, wenn auch überwiegend nicht in München), nötigenfalls mit einer mehrmonatigen Umschulung.
Das würde sich zugleich positiv auf künftige Siemens- und NSN- Ausgliederungen (und die Quote der Widersprüche dagegen) auswirken, denn diese auch für uns überraschende Tieto-Katastrophe entwickelt sicherlich auch eine entmutigende Strahlwirkung auf Betroffene künftiger Ausgliederungen (wie z.B. aktuell die von der NSN-Logistik zu CapGemini, auch wenn CapGemini natürlich nichts dafür kann, was Tieto anstellt).
PS: Wer auf der Suche nach aktuellen Informationen im Internet in Google-News nach "Tieto" sucht, bekommt als erstes nur einen Artikel angezeigt mit dem schönen Titel "Tieto setzt auf ausgewogene Work-Life-Balance" - da hat wohl jemand etwas falsch verstanden, bitte so nicht!
(bt)
Mittwoch, 17.11.2010
Fachkräftemangel oder Lohndumping?
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Geduld, Geduld!
Ein Arbeitsmarktexperte des DIW bekam einen Maulkorb verpasst: Seine Untersuchung, derzufolge es KEINEN grundlegenden Mangel an Fachkräften in Deutschland gibt, durfte das Haus nicht verlassen (und hat doch den "Spiegel" erreicht - dumm gelaufen).
Er begründet diese Feststellung damit, dass die Löhne der Fachkräfte kaum gestiegen sind, und dass die Zahl qualifizierter Arbeitsloser größer ist als die Zahl offener Stellen (von den vielen Ingenieurstudenten ganz zu schweigen).
Die Bitkom hingegen bestreitet, dass man aus den inexistenten Lohnsteigerungen auf den Arbeitsmarkt rückschließen könne:
Lohnsteigerungen in Deutschland seien trotz Fachkräftemangels nicht durchsetzbar, weil man sonst die Arbeit in Niedriglohnländer verlagern müsste.
Und damit schließt sich der Kreis: Deutschland HAT keinen Mangel an Fachkräften, sondern nur einen Mangel an BILLIGEN Fachkräften!
Womit wir wieder beim Themenkreis "Offshoring" und "Lohndumping" wären...
(bt)
Mittwoch, 17.11.2010
Der NSN-Motorola-Deal ist nun in der Presse
“A third part, the company's telecom-equipment business, will be sold to Nokia Siemens Networks in a deal that closes early next year.”
Zitat: Greg Brown Motorola Co-CEO
NSN übernimmt also einen wesentlichen Teil von Motorola, nämlich die Netzwerksparte. Jetzt ist es nun öffentlich!
Quelle: www.totaltele.com
(DoDo NSI2.0)
Dienstag, 16.11.2010
Weiterer Stellenabbau bei SEN
Na, das hat ja nicht lange auf sich warten lassen: Kaum wurde verkündet, dass die von Siemens mitgegebene Kohle aufgezehrt ist und man frisches Geld braucht, schon wird auch der nächste Stellenabbau verkündet (da half auch die Kurzarbeit nichts): 400 Kollegen von Siemens Enterprise Communications sollen ihre Jobs verlieren, und darüber hinaus soll auch noch der halbe Service outgesourced werden.
Frägt sich nur: Hilft dieses Allheilmittel "personeller Aderlass" wirklich immer und bei jeder Krankheit, oder hat der Patient zuvor schon so bluten müssen, dass jede weitere Schwächung tödlich sein könnte? Zu Recht fordern daher IGM und GBR eine andere Therapie: Mit guten neuen Produkten, guter Vermarktung und gutem Service wieder flott zu werden. Genau dafür braucht man aber die Kollegen, die jetzt stattdessen den Abflug machen sollen. Wir drücken Euch die Daumen, dass sich diese Erkenntnis letztlich doch noch durchsetzt!
(bt)
Dienstag, 16.11.2010
Wärmeschutzverglasung für Windows
Unsinn? Erscheinen die folgenden Forderungen: gänzlich absurd?
Bis auf eine Forderung sind dies tatsächlich ironische Kommentare aus der Netzgemeinde, die dem CDU-Politiker Axel. E. Fischer als Reaktion untergeschoben wurden, weil er als Vorsitzender der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft die Forderung nach einem „Vermummungsverbot im Internet“ gefordert hat, weil „es könne nicht sein, dass sich Bürger hinter selbstgewählten Pseudonymen versteckten und sich so der Verantwortung entzögen“. (www.sueddeutsche.de)
Die direkte, heitere Antwort im Netz trägt sicher zur schnellen Entscheidungsfindung bzgl. der Forderung des Politikers bei, auch wenn die Meinungsbildung anonym im Internet erfolgte. Und für die Entsorgung seiner Forderung, könnte Axel E. Fischer seinen vorgeschlagenen „Radiergummi“ optimal einsetzen.
(sh)
Montag, 15.11.2010
Info- und Diskussionsrunde am 25.11. zur NSN Logistik-/CapGemini-Ausgliederung
Am Donnerstag 25.11.2010, 16:30-18:30 (im Gemeindesaal der Lutherkirche in der Weinbauernstraße 9) veranstalten NCI und NSI 2.0 eine Info- und Diskussionsrunde zur Logistik-Teilausgliederung zu CapGemini, zu der hiermit alle Betroffenen (egal ob NCI’ler oder nicht) herzlich eingeladen sind.
Natürlich gab und gibt es auch in der Firma schon diverse Runden dazu - wir bieten aber nun auch nochmal die Gelegenheit, ungeniert „unter sich“ außerhalb der Firmenmauern zu diskutieren und Meinungen auszutauschen.
Im wesentlichen gibt es dabei 3 Themenkomplexe zu besprechen:
(bt)
Montag, 15.11.2010
Was wurde eigentlich aus ...
... dem ehemaligen Siemens-Vorstand und BDI-Vizepräsident Volker Jung?
Der sah in letzter Zeit ja eher alt aus, saß er doch seit Juni 2009 in Griechenland fest, vor dem Hintergrund der Siemens-Korruptionsaffäre und wohl auch eines nach Deutschland geflohenen der Korruption beschuldigten griechischen Siemens-Managers: Obwohl es keine Beweise gegen Jung gab, lehnten die Griechen, die von ihm wissen wollten, wen Siemens in Griechenland alles geschmiert hat, alle seine Ausreiseanträge ab, und auch Westerwelle hatte sich vergebens um eine Ausreisegenehmigung für ihn bemüht.
Nun ist Jung den Spuren seines griechischen Kollegen Christoforakos (dessen Nicht-Auslieferung die Athener Behörden in Sachen Jung auch nicht gerade milde gestimmt haben dürfte) errötend gefolgt und ebenfalls nach München zurück geflohen.
Die Folgen:
Nun ist mit einem von Griechenland veranlassten internationalen Haftbefehl gegen Jung zu rechnen; eine Auslieferung droht zwar nicht, aber in's Ausland sollte er dann lieber auch nicht mehr reisen...
Und in Griechenland bleiben weiter korrupte Politiker unangetastet, weil die Justiz nicht die gewünschten belastenden Informationen bekam.
www.sueddeutsche.de
(bt)
Sonntag, 14.11.2010
Wahl der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei NSN in Mch-M
In letzter Zeit werden die NSN-Mitarbeiter am Standort München Martinstrasse bzgl. Meldungen auf der Homepage des Betriebsrates verwöhnt. Wochenlang gab es nichts, aber jetzt bekommen wir fast täglich Informationen.
Und jetzt endlich die Meldung, es gibt eine Wahl der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV). Na ja, besser spät als gar nicht. Hat ja lange genug gedauert.
Aber was muss der gut informierte NCI-Leser lesen? 
  "Da es bisher noch keine JAV bei NSN in München gab, freuen wir uns" und so weiter.
Aber guten Morgen auch BR Mch-M. In Perlach gab es schon 2006 eine JAV. Aber so sind halt einige BRs in Mch-M, denken nur an sich und missachten andere.
Ich habe also gleich eine Mail an den für die HP verantwortlichen Betriebsrat geschrieben und um Korrektur gebeten.
Die Korrektur wurde auch schnellstens erledigt. Wenn jetzt der NCI-Leser aber denkt, dass das ohne spöttische Bemerkung seitens dieses BR ging, dann hat er weit gefehlt.
Der erste Satz in der Antwort-Mail lautete nämlich: „Ach Du glückseliges Perlach.“
Was soll solch ein Satz? Muss so was wirklich sein? Können manche BRs noch nicht einmal mehr vernünftige Mails schreiben oder liegen nur die Nerven blank nach den zahlreichen negativen Bemerkungen vieler Mitarbeiter über die Kompetenz des einen oder anderen BRs?. Mittlerweile beschweren sich ja schon BRs aus anderen Standorten über das Verhalten verschiedener BRs in der Martinstrasse. Was ist hier nur los? Ich kann nur hoffen, dass dieses Verhalten bald der Vergangenheit angehört und alle BRs in der Martinstr. das tun, wozu sie gewählt wurden, nämlich die Rechte der MitarbeiterInnen zu vertreten.
(BB)
Sonntag, 14.11.2010
Arbeitslos ab 60, Rente ab 67?
Die Altersarmut nimmt zu (wen wundert's angesichts der HartzIV-Spielregeln, die einem bei Arbeitslosigkeit fast nichts mehr von der Altersvorsorge lassen), und die Zahl der 60- bis 64- Jährigen ohne Job hat sich seit 2007 vervierfacht - aber wir sollen alle länger arbeiten, bis 67 gefälligst. Können vor Lachen - Heulen vor Zorn!
Die SPD will nun die Rente mit 67 davon abhängig machen, dass mindestens die Hälfte der 60- bis 64-Jährigen einen sozialversicherungspflichtigen Job hat; diese Forderung ist so bescheiden, dass man sich nur noch wundern kann, dass darüber überhaupt noch diskutiert werden muss (in Frankreich würde man schon längst mit Pflastersteinen diskutieren), bedeutet sie doch schlicht, eine Forderung an die Bevölkerung zu stellen, die nur die Hälfte der Bevölkerung auch erfüllen kann.
Vielleicht liegt diese Realitätsferne ja daran, dass die meisten Abgeordneten aus einer Beamtenlaufbahn in die Politik kamen? Wenn nur die Hälfte der Bevölkerung mit 60 noch einen Job hat, das Rentenalter aber bei 67 liegt, bedeutet das doch einfach, dass die Hälfte der Bürger 7 Jahre vom Ersparten (oder 6 Jahre, 1 Jahr lang gibt's ja Arbeitslosengeld) leben muss, bis es aufgezehrt ist und man so HartzIV-empfangsberechtigt ist; von da an lebt man für den Rest seiner Tage auf Staatskosten am Existenzminimum.
Sieht so unsere Zukunft aus? Erst einmal für Vollbeschäftigung sorgen, auch noch jenseits der 50 und 60, dann können wir auch über's Rentenalter nochmal reden!
(bt)
Sonntag, 14.11.2010
Arques - eine Geschichte wie aus einer TV-Soap
Als sich Siemens aus dem Telekommunikationsgeschäft verabschiedete, landeten dessen Trümmer in allen Ecken - die Handy-Bauer landeten bei der taiwanesischen BenQ und gingen prompt pleite, was auch der Zukunft von Klaus Kleinfeld im Siemens-Zentralvorstand nicht gut bekam, die Geschäftskundennetztechnik landete bei SEN (dem gerade das mitgegebene Geld ausgeht), die öffentliche Vermittlungstechnik bei NSN (die bei jedem Siemens-Geschäftsbericht als "chronischer Verlustbringer" geschmäht wird), und ein kleines Trümmerstück, die Schnurlostelefone "Gigaset", landete bei einem Starnberger Finanzinvestor namens Arques.
Die nächsten Jahre beschäftigte sich die Firma, deren Geschäftsmodell vereinfacht mit "kaufen-sanieren-verkaufen" beschrieben werden kann, überwiegend mit sich selbst, in bester Dallas-Denver-Monopoli-Manier versuchten sich ihre Köpfe gegenseitig auszubooten, und der Firma bekamen diese Spielchen anscheinend nicht allzu gut. Siemens hat wohl schon längst den Verkauf an Arques bereut, ein zweites BenQ wollte man nicht riskieren, und den Kaufpreis hat Arques anscheinend auch noch nicht abbezahlt, lieber heute als morgen hätte man daher gerne die Gigaset-Truppe wieder aus Arques herausgezogen (was aber freilich nicht im Interesse von Arques lag).
Nun eine überraschende neue Entwicklung: Die SZ vom 13.11. schreibt unter der Überschrift "Arques wird zur Telefonfirma", dass sich der verlustegebeutelte Finanzinvestor von seinem kaufen-sanieren-verkaufen-Geschäftsmodell verabschieden wolle; verabschieden will sich Arques bei der Gelegenheit auch von 4 seiner zuletzt noch 5 eingekauften Firmen - und übrig bleibt: Bingo, die von Siemens eingekaufte Gigaset-Sparte!
Arques würde sich so also vom Finanzinvestor zum reinrassigen Telefonhersteller wandeln - fein; man frägt sich nur, was so einen "erfolgreichen" Finanzinvestor dafür qualifiziert? Hätte Siemens dasselbe nicht auch ohne Arques erreichen können, einfach nur durch eine Verselbständigung seiner Gigaset-Sparte (oder indem man diese bei Siemens, SEN oder NSN behalten hätte)?
Wozu waren all die Irrwege der letzten Jahre gut? "Lehrgeld" lautet vielleicht die richtige Antwort. Bleibt nur zu hoffen, dass die Lehren auch wirklich ankamen: Es zeigt mal wieder, dass Ausgliederungen nicht immer so schlau sind wie sie zunächst aussehen mögen, und dass man sich vorher seine Investoren und Zielbahnhöfe sehr sehr gut ansehen sollte!
Eine Lektion, die Siemens gleich bei der Suche nach einem Investor für NSN (einem freilich wesentlich größeren Brocken) umsetzen kann.
Oder ist das mit dem Ausgliedern als Sanierungs-Allheilmittel vielleicht ja doch nicht so eine gute Idee?
(bt)
Samstag, 13.11.2010
Prognosen eines CEOs
Bei Äußerungen von CEOs sind Prognosen, Visionen und Wunschbilder meistens nicht klar unterscheidbar. Doch sie sind wichtig auch als Orientierung für die Kunden und Mitarbeiter. Meist werden solche (großmundige) Aussagen schnell vergessen – vielleicht weil ihre Halbwertszeit nicht lange währt.
Wir erinnern uns (oder auch nicht) an die gewagten Presseäußerungen des NSN-Chef Rajeev Suri im Februar dieses Jahres, also vor neun Monaten.
Davon drei Kernaussagen:
  1. Die Krise ist überwunden, wir werden wachsen und profitabel sein.
  2. Die Abkehrspekulationen der Mütter Nokia und Siemens seien ausgeräumt.
  3. Es gebe mit Ericsson, Alcatel-Lucent, Huawei und ZTE zu viele Mitspieler im Markt; es werden langfristig nur drei übrig bleiben. NSN werde einer davon sein.
Prognose 1 hat sich nicht bewahrheitet, auch wenn der Begriff „profitabel“ sehr unterschiedlich ausgelegt werden kann. Wachstum und Profit sind mit Blick auf den relevanten Markt ungenügend, insbesondere mit dem Anspruch „langfristig“ ganz vorne mit dabei zu sein (siehe Punkt 3).
Punkt 2 ist nach aktueller Presse schlicht widerlegt. Warum sollen die Mütter Nokia und Siemens die Tochter NSN weiter subventionieren? Siemens hat sich nach und nach aber konsequent vom Telekommunikationsgeschäft getrennt. Der Verkauf der NSN-Anteile wäre folgerichtig und wird auch offiziell angestrebt. Nokia hat selbst riesige Probleme, der Marktanteil bei den Handys ist auf 28% gefallen, der No-Name Marktanteil steigt stetig und macht den Markenanbieter stark zu schaffen. Da ist der Verlustbringer NSN keine richtige Hilfe fürs Überleben. Diese Situation ist nicht ganz neu. Was NSN-Chef Rajeev Suri im Februar zur Aussage in Punkt 2 getrieben hat, bleibt sein Geheimnis.
Die Aussage 3 ist so formuliert, dass sie heute nicht endgültig überprüft werden kann. Während wohl die meisten dem ersten Teil dieser Prognose „zu viele Mitspieler auf dem Markt“ sofort zustimmen können, gibt es für die Aussage „NSN werde einer davon sein“ derzeit wenig stützende Faktoren. Bleibt den Mitarbeitern (nur) die Hoffnung, dass auch diese Prognose nicht bereits vor Ablauf eines Jahres widerlegt wird.
Die Lage bleibt also weiterhin ernst für NSN und insbesondere für die Mitarbeiter in den Hochlohnländer. Dass die befürchteten und erwarteten Restrukturierungen derzeit kein Thema sind, kann auch bedeuten dass diese als zu teuer und zu langwierig verworfen wurden und stattdessen ein (Teil-)Verkauf von NSN geplant ist.
(sh)
Freitag, 12.11.2010
Verwirrspiel um die NSN-Eigentumsanteile
Als Nokia und Siemens ihre Telekommunikationssparten zum Gemeinschaftsunternehmen NSN verschweißten, wurde gegenüber der betroffenen Siemens-Com-Belegschaft ausgesagt, Nokia und Siemens hielten jeweils 50% von NSN (und einmal behauptete der damalige Siemens-Chef Klaus Kleinfeld auch noch, Siemens halte darüber hinaus die eine "goldene Aktie" mehr; wenn auch genau genommen NSN natürlich niemals eine Aktiengesellschaft war).
Nun taucht hingegen erstmals die Zahl 49% auf: "Ein Verkauf des 49-prozentigen Anteils ... sagte Finanzvorstand Joe Kaeser..." berichtet CIO; ja was denn nun?
Ob sich Siemens dessen bewusst ist, dass (falls diese 49% stimmen sollten) die Siemens-stämmigen NSN-Mitarbeiter sich beim Betriebsübergang zu NSN getäuscht fühlen und auf Grundlage von §613a BGB zu Siemens zurück-klagen könnten, dem erfolgreichen Beispiel ihrer BenQ-Kollegen (der ex-Siemens-Handysparte) folgend?
Sollte es sich bestätigen, dass Siemens von Anfang an nur eine Minderheitsbeteiligung an NSN hatte, könnte dies in der Tat drohen.
Das ist nun aber sehr die Frage: Genauso gut kann es auch einfach nur eine journalistische Schlamperei bei CIO-News gewesen sein, andere Quellen berichten weiterhin von 50%. So oder so, es schadet nichts ein wachsames Auge darauf zu haben in Zeiten in denen sich Siemens lieber heute als morgen von NSN trennen würde.
(bt)
Freitag, 12.11.2010
Wegwerf-Handy
Geiz ist geil - den Wegwerf-Mitarbeiter kannten wir schon (mit den Sonderangebots-Modellen "Zeitarbeiter" und "befristeter Arbeitsvertrag"), jetzt gibt es endlich auch ein Wegwerf-Handy - das Gegenstück zum iPhone am anderen Ende der Preisskala. (www.bild.de)
Das Alcatel OT209 kostet in England gerade mal umgerechnet 1,17.- € (und dies ohne Vertragsbindung, aber gebunden an eine britische Prepaid-Karte und daher in Deutschland noch nicht zu haben).
Wenn man zurückdenkt - die ersten C-Netz-Mobiltelefone kosteten noch 13.000.- DM - dass sich so ein Preisverfall nicht gerade günstig auf Arbeitsmarkt und Beschäftigungsbedingungen auswirkt ist kein Wunder, womit wir wieder beim Thema Offshoring und Wegwerf-Mitarbeiter wären...
(bt)
Donnerstag, 11.11.2010
Siemens beglückt Aktionäre und Mitarbeiter
Dem Konzern geht es offenbar sehr gut. Nach einem weiteren Rekordjahr mit einem operativen Ergebnis von ca. 8 Milliarden Euro sollen die Aktionäre und die Mitarbeiter profitieren: die Dividende soll laut SZ von 1,60 € auf 2,70 € je Aktie steigen, die weltweit rund 400.000 Mitarbeiter sollen eine einmalige Sonderzahlung – laut Medienberichten 1.000 € - erhalten und die kommende Tariferhöhung soll von April auf Februar vorgezogen werden. Dies bestätigt auch die IG Metall.
So garniert klingen die Worte vom Siemens-Vorstandvorsitzenden Peter Löscher nicht als leere Worthülse: "Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt mein tiefster Respekt und Dank für diese Leistung in der schwierigen Zeit."
(sh)
Donnerstag, 11.11.2010
Siemens sieht Fortschritte bei Investorensuche für NSN
Laut Finanzvorstand Jo Kaeser ist Siemens auf der Suche nach einem Investor, der bei Nokia Siemens Networks anteilig mit einsteigen will, ein gutes Stück vorangekommen, von 2-4 konkreten Interessenten ist die Rede (jedoch ohne sie zu benennen).
Kaeser hat's damit nicht eilig ("bei mir steht das Thema nicht im oberen Drittel der Prioritätenliste") und stellt auch unbescheidene Ansprüche: Der Investor soll nicht nur Bares, sondern auch Kunden, KnowHow und Synergiepotentiale mitbringen - nach einem reinen Finanzinvestor klingt das weniger.
Umso rätselhafter, wer diese bis zu 4 Investoren wohl sein mögen. Wir werden sehen...
(bt)
Donnerstag, 11.11.2010
NSN: Sparen in homöopathischen Dosen
Man könnte auch sagen: In Salamischeibchen.
Die Rechnung "nicht zu viel auf's mal , dann ist die Aufregung geringer" geht aber nicht so ganz auf: Wenn es keine dicken Salamischeibchen (z.B. eine Restrukturierung) gibt, dann regt man sich eben auch mal über die dünneren auf.
Und deren gibt es derzeit eine ganze Menge: Der Spar-Kreativität sind keine Grenzen gesetzt; wie war das z.B. mit dem selbst-mitgebrachten Clopapier? Nur eine Anregung...
Lauter kleine Nadelstiche, aber auch solche können pieksen! Die MchM-Belegschaft spürt diese Akupunktur gerade heftig - ob sie aber auch heilend wirkt?
Kritiker monieren, dass wir uns lieber auf die Entwicklung konkurrenzloser neuer Technologien und Produkte und deren erfolgreiche Vermarktung, auf mehr Umsatz und Gewinn als auf Kostenreduzierung konzentrieren sollten -
Befürworter erwidern, dass man aber eben nun mal nur Geld ausgeben kann, das man auch hat, und dass man eben lieber durch Flächenreduzierungen als durch Leute-Rauswerfen Geld spart, wenn man schon sparen muss.
Überhaupt reagieren die Kollegen sehr unterschiedlich auf diese Sparmaßnahmen, die zwar den Vorteil haben unsere Innovationskraft nicht direkt zu schwächen, aber den Nachteil, dass meist auf Kosten der Beschäftigten und ihrer Arbeitsbedingungen gespart wird.
Je nach Typ eben: Und wer liegt jetzt richtig? Keine Ahnung, nur eines ist sicher: Dass wir in ein paar Monaten schlauer sein werden.
Ob aber auch glücklicher - wir werden sehen.
(bt)
Mittwoch, 10.11.2010
US-Netzbetreiber zieht Angebot an Chinesen zurück
In den USA haben Sicherheitsbedenken anscheinend einen höheren Stellenwert als in Europa; jedenfalls hat der amerikanische Mobilfunknetzbetreiber Sprint Verhandlungen über Netzerweiterungen mit den chinesischen Anbietern Huawei und ZTE abgebrochen, nachdem die US-Regierung Sicherheitsbedenken äußerte; profitieren dürften davon die NSN-Konkurrenten Samsung und Alcatel-Lucent. (www.it-times.de)
(bt)
Montag, 8.11.2010
Ergebnis der NCI-Umfrage zur Weiterbeschäftigungs-Situation der NSN-Kurzarbeitsrückkehrer
Am 15.10.2010 starteten wir eine Umfrage zur Weiterbeschäftigungs-Situation der ersten 98 NSN-Kurzarbeitsrückkehrer.
Insgesamt haben nur 20% der Betroffenen auf unsere Umfrage geantwortet.
Wir interpretieren das als Zeichen dafür, dass die Mehrzahl der Kurzarbeitsrückkehrer mit ihrer Weiterbeschäftigungssituation anscheinend zufrieden sind und für sich keinen Handlungsbedarf sehen; der Feedback der 20% antwortenden Betroffenen wiederum teilt sich wie folgt auf:
Der Empfang:
Alle Betroffenen haben ein Gespräch mit ihrem Vorgesetzten geführt und auch ihren Arbeitsplatz in mehr oder weniger vernünftigem Zustand wieder vorgefunden. Die Gesprächsdauer mit dem Vorgesetzten über künftige Aufgaben, eventuell nötige Einarbeitung etc. bewegte sich zwischen 0 und 180 Minuten, durchschnittlich 49 Minuten pro Mitarbeiter.
Die Einarbeitung:
70% haben Weiterbildungsangebote in der Kurzarbeit nicht nur bekommen sondern auch wahrgenommen, 30% konnten aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen; keiner lehnte eine angebotene Weiterbildung mangels Sinnhaftigkeit ab.
Allerdings gaben nachher auch 30% an, diese Weiterbildung sei für ihre künftige Aufgabe nicht wirklich zielführend und hilfreich gewesen.
57% gaben an, darüber hinaus nun noch eine weitere Einarbeitung zu benötigen (die sie auch bekommen; Einarbeitungs-/Qualifizierungspläne gab's dazu jedoch nicht).
Die neue Aufgabe:
6 Kollegen gaben an, ihre Weiterbeschäftigung sei noch immer nicht mit konkreten künftigen Aufgaben besprochen worden - auch wenn das erfreulich wenige sind, so sind es doch immer noch 6 zu viel - hier besteht zweifellos dringender Handlungsbedarf! (s.u.)
In keinem dieser Fälle gab es Terminaussagen, bis wann die neuen Aufgaben feststehen würden. 3 der Kollegen gaben an, in ihrem nähreren Umfeld sinnvolle Arbeit, die sie übernehmen könnten, zu sehen.
Projektentleihen (z.B. "re-employment") wurden noch keinem der Kollegen angetragen.
Die Kollegen hingegen, deren künftige Aufgabe schon besprochen wurde, gaben zu 70% an, es handle sich weitgehend wieder um ihre letzte Aufgabe.
Je 2 Kollegen gaben an, sie kennen zwar ihre künftige Aufgabe können aber noch nicht mit ihr loslegen, bzw. sie hätten zwar neue Jobs aber die künftige Aufgabe sei nicht vertragsgemäß bzw. angemessen (gemessen an ihrer Kompetenz und Einstufung).
Aufgabenpläne/Arbeitsplatzbeschreibungen hat niemand erhalten.
Trennungsangebote:
8 Kollegen gaben an, ihnen sei eine Trennung per Aufhebungsvertrag nahegelegt worden; allerdings lässt sich keine Logik erkennen, nach der sie dafür auserwählt wurden: Weder scheint die Frage, ob man schon eine neue Aufgabe für sie gefunden hat, noch das Alter dafür entscheidend gewesen zu sein (das bei den Angesprochenen zwischen 42 und 58 Jahren lag).
Noch ein Hinweis:
Selbstverständlich behandlen wir die Inputs für diese statistische Erfassung anonym und geben sie an niemanden (auch nicht an den Betriebsrat) weiter; wenn also jemand, der z.B. noch immer ohne Arbeit dasitzt, dazu die konkrete Hilfe eines Betriebsrats wünscht, so ist dies bitte nochmals gesondert an einen Betriebsrat Ihres Vertrauens zu adressieren.
(bt)
Montag, 8.11.2010
SEN hat 200 Mio Kapitalbedarf
Mal wieder schlechte Neuigkeiten von unseren zu SEN ausgegliederten Siemens-Com-Kollegen:
Wie deren Gesamtbetriebsrat bekanntgab, ist das Geld, welches Siemens der SEN mit auf den Weg gegeben hat, bald aufgebraucht und der Druck wächst entsprechend. Auch im Internet kann man es schon nachlesen: Siemens Enterprise Communications hat 200 Millionen Euro Kapitalbedarf.
Der SEN-Betriebsrat resümiert: Klare Perspektiven oder gar eine schlüssige Personalplanung – Fehlanzeige.
Der GBR biete nun an, mit der Geschäftsleitung gemeinsam Wege zur Kostenreduzierung zu finden, der erste Schritt müsse jedoch durch die Geschäftsleitung geschehen, sie wird in die Pflicht genommen, genaue Planungen bezüglich der künftigen Personalkapazität vorzulegen.
Der BR: "... ist es die wahrscheinlich letzte Chance für uns alle, die Arbeitsplätze bei SEN zu sichern. Und wenn die Geschäftsleitung uns ein glaubhaftes und erfolgsträchtiges Konzept zur Sanierung präsentiert, dann haben wir alle, jeder für sich, die freie Wahl Einschnitte in unsere Beschäftigungsbedingungen zu akzeptieren oder das Arbeitsleben außerhalb des SEN fortzusetzen."
Klingt nicht gut!
(bt)
Sonntag, 7.11.2010
NSN: Von Gleichen und Gleicheren
Die Erfolgsbeteiligung soll bei NSN (weltweit) neu berechnet werden. Ab dem 1.1.11 gibt es keine individuelle Zielerreichung (Short Term Incentive, STI) mehr. STI soll durch den Short Term Bonus (STB) Plan (inside.nokiasiemensnetworks.com, nur im Intranet ) ersetzt werden, der das individuelle Ziel unabhängig von der individuellen Leistung pauschal auf 100% festsetzt. Nur der (ominöse) BRM bleibt. Weitere Details dazu siehe dort unter Q&A pack (nur im Intranet).
Das Hauptargument für diese Änderung wäre die notwendige Vereinfachung des jetzigen STI-Prozesses. Es soll die Teamleistung honoriert werden, statt der Individualleistung. De facto ist es eine Gleichmacherei, wie sie z.B. aus der ehemaligen Sowjetunion bekannt war.
Bei einem genaueren Hinsehen ist es es aber doch nicht:
Ab Jobgrade 12 aufwärts bleibt alles beim Alten. Eine Zielerreichung von bis zu 150% bleibt möglich. Das gilt sogar für auserwählte Manager im Jobgrade 11. Was die Mitarbeiter davon halten, lohnt sich im NSN-internem Blog zu lesen (unter der Ankündigung des STB, s. oben). Begeisterung ist es bestimmt nicht. Von Kostensparen, von Demotivation und von „uns da unten und denen da oben“ ist z.B. die Rede.
Es gibt dort auch merkwürdige Fürsprecher für diese Maßnahme. Es wird eine alte Studie zitiert, in der behauptet wird, dass rewards und punishment gleich sind www.alfiekohn.org. Wenn dem so wäre, dann lassen wir uns gerne wie das obere Management bestrafen. Schließlich sind wir NCI’ler solidarisch ;-)
(St.Martin Watch)
Sonntag, 7.11.2010
NSN Ulm – Die ersten WLAN-Hotspots in Betrieb
Wie wir aus Ulm erfahren haben, kam es vergangenen Dienstag zu einem mehr als dreistündigen Totalausfall der Netzwerkinfrastruktur, sowie dank der VoIP-Technik ebenfalls zu einem völligen Erliegen jedweder Telefonie.
Und nun ist die Katze aus dem Sack:
Das war nicht "höhere Gewalt" wie etwa eine per Bagger durchtrennte Netzanbindung, nein, das war das Ergebnis eines planlosen und völlig übereilten Versuches, alle der fast einhundert mittlerweile installierten Cisco WLAN-Knoten gleichzeitig(!) in Betrieb zu nehmen.
Solcher Ausrutscher gab es offenbar noch mehr, was dazu führte, dass das Standortnetz, nach kurzer Zeit schon, vollständig am Boden lag. Und um nicht noch mehr kaputtzumachen, entschied man sich, im ersten Anlauf nun, statt gleich das ganze Haus, stattdessen nur die die Besprechungszimmer per Luftnetz anzubinden.
Da stellt sich uns nun schon die Frage, was denn mit unseren Ingenieuren wohl geschehen würde, wenn diese solche Fehler machen würden?!
(Vox Populi)
Freitag, 5.11.2010
Bachelor ohne Wert
Das Fazit der Uni Saarland (www.spiegel.de/unispiegel) zu ersten Erfahrungen mit dem neuen "Bachelor"-Abschluss:
Viele Firmen, die den neuen Abschluss vollmundig begrüßten, wollen Bachelors zunächst mal nur als billige Praktikanten. Jobangebote für Bachelors seien zu 86% Praktikumsangebote, zu 9% Trainee-Stellen, und nur zu 5% Direkteinstiege in den neuen Job.
Auch liegen Bachelor-Gehälter rund 20% unter dem von Kollegen mit Magister, Diplom oder Master.
Die Wissenschaftler resümieren: "Die Unternehmen müssen dezidierte Angebote machen, die auf Bachelor-Absolventen zugeschnitten sind. Das dürfen aber keine Praktika sein. Wenn die Option nur ist, einen Master anschließen zu müssen, hätten wir das Diplom gar nicht abschaffen müssen."
Naja, das hätte man aber auch schon vor 6 Jahren merken können...
Heute stellt sich die damalige Begeisterung für den Bachelor nun als "Missverständnis" dar:
Dass manche Unternehmen eben keine fertig ausgebildeten Bachelor-Absolventen suchten, sondern Abiturienten, die sie durch ihr eigenes Bachelor-Programm unternehmensspezifisch ausbilden und an ihr Unternehmen binden können.
(bt)
Donnerstag, 4.11.2010
Blick zur NSN-Konkurrenz: Ausgliederung bei Alcatel-Lucent
Alcatel-Lucent verkauft zum Jahresende seine Vakuumtechnik-Sparte an die recht erfolgreiche Firma Pfeiffer und füllt mit den dafür bezahlten 200 Millionen Euro sein chronisches Vakuum im Geldbeutel.
Naja, Vakuumpumpen und Lecksuchgeräte klingen auch nicht gerade nach Kerngeschäft... (www.swissinfo.ch)
bt)
Donnerstag, 4.11.2010
Was wurde eigentlich aus ...
... den geplanten Jahreswechsel-Betriebsschließungstagen bei NSN?
Am 8.10. berichteten wir über beabsichtigte NSN-Betriebsferien (Artikel "NSN-Betriebsferien" vom 8.10.) 22.12.2010-7.1.2011, mit denen der Arbeitgeber für 11 von 30 Tagen Jahresurlaub den Zeitpunkt fest vorgeben würde.
Zusätzlich kam dann noch die Direktive, der 2010er-Resturlaub solle bis Ende 2010 statt bis Ende März 2011 genommen werden; über die tiefere Bedeutung des Wörtchens "soll" wurde dann heftig gestritten (siehe unser Artikel "Abbau des Urlaubsanspruchs 2010 bei NSN noch im laufenden Jahr" vom 27.10.); mittlerweile (nach geharnischtem Protest des GBR) wird für den Fall einer Verweigerung nicht mehr mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht.
Diese Resturlaubs-Aktion überdeckt sich nun teilweise mit der ersten Maßnahme; entfallen dadurch die angeordneten Betriebsferien über den Jahreswechsel? Das ist noch nicht final entschieden: Am 15.11.2010 wird anhand der ZEOS-Einträge festgestellt, wie vollständig der Direktive, den Resturlaub noch für 2010 einzuplanen, gefolgt wurde. Abhängig vom Ergebnis wird es dann doch noch weitere Verhandlungen mit dem GBR über Betriebsferien geben, oder auch nicht. Falls doch, ist natürlich auch über den Zeitraum zu verhandeln, außer den Varianten "keine Betriebsferien" und "Betriebsferien 22.12.-7.1." wäre z.B. auch noch die Version "Betriebsferien 24.-31.12." vorstellbar.
Mit einer Entscheidung ist also (reichlich spät) erst in der zweiten Novemberhälfte zu rechnen; es bleibt spannend.
(bt)
Mittwoch, 3.11.2010
Freie Siemens-Stellen auch für arbeitsuchende Ex-Siemensianer?
Wenn Siemens seiner Verantwortung für seine langjährigen (ex-)Mitarbeiter gerecht werden will, sollten nun endlich geeignete Siemens-Stellen auch den Kollegen in den beE's von Siemens und seinen jüngsten Ausgliederungen/Töchtern wie z.B. NSN angeboten werden - deren niedrige beE-Vermittlungsquoten sind angesichts so vieler freier Siemens-Stellen nicht mehr nachvollziehbar!
Es gibt noch mehr als genug händeringend arbeitsuchende ex-Siemensianer.
Und warum nicht auch darüber nachdenken, NSN-Kollegen, die zwar noch bei NSN beschäftigt sind, aber de facto auch schon keine aktuelle Arbeitsaufgabe mehr haben, wieder dahin zurück zu bringen, wo es anscheinend wieder jede Menge Arbeit gibt, also von der ausgegliederten Siemens-Tochter zurück zu Mutter Siemens?!
(cnn)
Dienstag, 2.11.2010
Siemens hat bundesweit 3.000 offene Stellen
Derzeit habe der Konzern deutschlandweit fast 3.000 offene Stellen. Siemens will neue Mitarbeiter einstellen, da die Firma von der konjunkturellen Belebung profitiert. "Weltweit verspüren wir einen wirtschaftlichen Aufschwung - insbesondere auch in Deutschland. Das merken wir auch bei Siemens", sagte Finanzvorstand Joe Kaeser.
Außerdem zeigt sich Siemens offen für höhere Löhne.
(www.finanznachrichten.de)
(EK)
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