Man spricht dann von Mobbing , wenn Mobbing-Handlungen systematisch, häufig und während eines längeren Zeitraums wiederholt auftreten.
Mobbing ist also nicht eine einzelne Handlung, sondern eine Vielzahl von Handlungen. Niemand kann sich nach längerer Zeit noch an Einzelheiten erinnern. Besonders da intensive Gefühle im Spiel sind, besteht die Gefahr, dass die Erinnerung sich im Laufe der Zeit verfälscht.
Da bei typischen Mobbing-Handlungen oft nur Täter und Opfer zugegen sind, ist das Mobbingtagebuch oft das einzige Beweismittel. Wenn Ihr Tagebuch "schlüssig" erscheint, wird es vor Gericht auch als solches anerkannt, und zwar nicht nur bei Strafverfahren sondern auch vor dem Arbeits- und Zivilgericht.
Nicht zuletzt hilft das Mobbingtagebuch auch Ihnen selbst, den Überblick zu behalten, Ihre Situation zu analysieren und bei Gesprächen über das Mobbing richtig zu argumentieren. Über eine Analyse Ihrer Reaktion auf das Mobbing können Sie nach und nach Möglichkeiten finden, mehr Selbstbewusstsein zu zeigen.
Durch das Mobbingtagebuch kann es u.U. gelingen, von Passivität und Ohnmachtsgefühlen loszukommen und selbst wieder handlungsfähig zu werden.
Es hat auch schon Fälle gegeben, dass Mobbing aufgehört hat, nach dem der Gemobbte angefangen hatte, ein Mobbingtagebuch zu führen. Das gestärkte Selbstbewusstsein war den Mobbern nicht entgangen.