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NCI Themen: Vorstandsgehälter
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Donnerstag 9.11.2006
Vorstand bekommt 30%-Gehaltserhöhung nun doch früher
Klaus Kleinfeld und seine Vorstandskollegen müssen nun doch nicht ein Jahr auf die 30%-Erhöhung ihrer Gehälter warten. Kein Aprilscherz: Die Bezüge werden nun schon zum 1. April erhöht. Anscheinend in der Hoffnung, dass bis da hin das BenQ-Fiasko aus den Medien verschwunden ist, hat man den Beginn des 1-Jahres-Verzichts einfach vordatiert.
Quelle: derstandard.at     www.zdnet.de
(rk)
Mittwoch 18.10.2006
Mit zweierlei Maß: Managergehälter Deutsche Top-Manager
Viele Manager blicken in der globalen Gehaltswelt nach Westen, Richtung Amerika. Marktforscher in den USA bezweifeln jedoch, dass diese Argumentation richtig ist. Die Bezahlung der Führungskräfte hängt in den meisten Fällen von lokalen und regionalen Arbeitsmärkten ab.
Gewerkschaftern treibt dieses internationale Benchmarking ohnehin den Zorn ins Gesicht. Denn Arbeitnehmer und Angestellte werden mit demselben Argument zu Lohnverzicht und längeren Arbeitszeiten ohne Ausgleich gedrängt. Bei Managern, so der Eindruck, geht es dagegen nur aufwärts.
Quelle: www.wiwo.de
(wl)
Mittwoch 11.10.2006
"Von der hohen Kunst der Heuchelei."
... schreibt Lucas Zeise in der FTD vom 10.10.06 unter der Überschrift "Herr Kleinfeld lernt noch".
Auszüge:
"...Dass die BenQ-Angelegenheit mit der kräftigen Erhöhung der Vorstandsbezüge in Zusammenhang gebracht wurde, schien ihn besonders zu wundern... Kann es sein, dass Kleinfeld tatsächlich Zusammenhänge nicht sieht, die jeder gemeine Angestellte und Staatsbürger für offensichtlich hält? Meint er, einen natürlichen Anspruch auf eine ausgesprochen hohe, wenngleich mittlerweile im Management übliche Bezahlung seines Wirkens zu haben? ... Wenn das wirklich seine Haltung ist, müsste er sie zumindest verbergen. Auch das gehört zur guten Leistung eines Unternehmenschefs. Im richtigen Augenblick einigermaßen glaubhaft zu heucheln ist eine Kunst, die nicht nur Politiker, sondern auch Manager großer und kleiner Unternehmen beherrschen sollten. Kleinfeld kann auf diesem Gebiet sehr viel von seinem Vorgänger Heinrich von Pierer lernen... Kleinfelds Lavieren, so ungeschickt es erscheinen mag, führt in die richtige, alte Siemens-Richtung: Der Schein staatsbürgerlicher Verantwortung wird gewahrt..."
Und ein Fazit an die Adresse der IGM: "Die BenQ-Geschichte ist ... ein schlagendes Argument für jede Gewerkschaft, Lohnkürzungen zur angeblichen Rettung eines Betriebs nicht zuzustimmen."
(cnn)
Sonntag 8.10.2006
"Gewerkschaft für Sondersteuer bei Job-Transfer."
so der Titel in der Netzeitung. Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer: "Unternehmen sollten für Entlassungen haften. Eine Firma, die Arbeitsplätze vernichtet, sollte eine Sonderabgabe zahlen." Den durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen erzielten Gewinn sollten die Unternehmen in Deutschland versteuern müssen, die sozialen Folgekosten von Entlassungen dürften nicht weiter der Allgemeinheit aufgebürdet werden.
Sommer sprach sich auch dafür aus, die Gehälter von Top-Managern an den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu koppeln.
... und nicht an den Abbau, fügt NCI hinzu.
(rk)
Montag 2.10.2006
BenQ: Siemens-Vorstand verzichtet auf Gehaltserhöhung
Wir begrüßen die von Klaus Kleinfeld bekannt gegebene Entscheidung des Siemensvorstands, auf die Erhöhung der Vorstandsgehälter um 30% zu verzichten und dieses Geld stattdessen in einen mit 30 Mio. EUR dotierten Hilfsfonds einfließen zu lassen. Aus diesem soll Qualifizierung, Weiterbildung und Umschulung der BenQ-Mitarbeiter, die vom Verlust ihres Arbeitsplatzes bedroht sind, bezahlt werden. Sie werden wohl beE-Angebote erhalten.
(cr)
Quelle: der Spiegel
Freitag 29.9.2006
SZ: "So vergeht der Ruhm von Siemens"
Als Kleinfeld-Pleite kommentiert Karl-Heinz Buschmann von der Süddeutschen Zeitung die Insolvenz von BenQ Deutschland: "Die BenQ-Pleite ist ein neues Beispiel für die Schwäche des Münchner Weltkonzerns... Unter seiner Führung wankt der Konzern". Den BenQ Mitarbeitern war 2005 eine nachhaltige Perspektive bei BenQ versprochen worden. Diese fühlen sich nun betrogen. Kleinfeld bezeichne sich als Portfolio-Stratege, redet über Megatrends" und "gibt eilig die mobilen Telefonnetze, einen echten Lieferanten von globaler Infrastruktur aus der Hand" so die SZ. Es fehlt ihm nicht nur das Vertrauen der Mitarbeiter, sondern auch der Börsianer. Buschmann endet mit dem Satz: "Doch wenn der Führung nur einfällt, in schwierigen Zeiten Arbeitsplätze zu streichen, Bereiche zu verkaufen, das eigene Gehalt zu erhöhen und die mühsame Arbeit einer langfristigen Strategie zu meiden, werden die Mitarbeiter nicht folgen. So kann der Konzern nicht erfolgreich werden".
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(jpt)
Donnerstag 28.9.2006
Siemens Blogs: Tagebuch des Frusts
Mitarbeiter sagen dem Siemens Chef in eigens bei Siemens dafür eingerichteten Blogs die Meinung. Gedacht waren diese, die Gedanken von Klaus Kleinfeld zur Firmenstrategie den Mitarbeitern nahe zu bringen. Unerwartet heftig erfuhr Klaus Kleinfeld, dass er ein Image Problem im eigenen Haus hat. "An eine derart offene Konfrontation der Beschäftigten mit der Konzernführung können sich selbst altgediente Mitarbeiter nicht erinnern." schreibt die SZ. Auf nicht weniger als 70 Druckseiten sagen die Mitarbeiter dem Konzernchef ihre Meinung - dies nicht etwa anonym, sondern unter Nennung ihres vollen Namens.
Einige Beispiele:
"Die Stimmung ist so schlecht wie noch nie. Und glauben Sie mir: die Kunden spüren das."
"Wie sollen wir Kunden Preiserhöhungen erklären?".
Ein anderer Mitarbeiter fordert den Vorstandsvorsitzenden auf, die Beiträge im Blog: "nicht als Ausdruck von Neid" zu sehen. "Den meisten Kolleginnen und Kollegen gehe es um so altmodische Dinge wie Bewusstsein für Angemessenheit und Stil."
Ein Mitarbeiter greift das Selbstverständnis der Siemensianer auf: "Ich würde mir wünschen, dass die im Leitbild unseres Unternehmens verankerte gesellschaftliche Verantwortung dazu führt, dass unser Topmanagement mit leuchtendem Beispiel voran geht, statt dem Dax hinterherzuhecheln."
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(jpt)
Mittwoch 27.9.2006
Jenseits der Gier
In ihrem Buch "Jenseits von Gier" setzt sich Prof. Gertrud Höhler mit der Macht- und Geldgier von Managern auseinander und fordert die Rückkehr zu unternehmerischen Werten. Führungskräfte müssen die Wahrheit wieder in den Mittelpunkt ihres Denkens setzen, sich und anderen Irrtümer eingestehen und Ursachen für ihr Scheitern analysieren. Dazu ist es, so Höhler, jedoch erforderlich, sich wieder auf Werte wie Verlässlichkeit und Wahrhaftigkeit, Informationsbereitschaft und Leistungswillen zu besinnen. Eine besondere Bedeutung misst sie dem Versprechen bei, alles, auch den Schmerz über Fehler und Verluste, miteinander zu teilen.
Quelle: Höhler, Gertrud, Jenseits der Gier, Berlin 2005, S. 101
(jpt)
Mittwoch 27.9.2006
"Siemens-Mitarbeiter revoltieren im Intranet."
Unter der o.g. Überschrift schreibt Anne Seith in Spiegel Online: "Unfähigkeit und Maßlosigkeit werfen Siemens-Beschäftigte ihren Chefs vor, deren Bezüge um 30 Prozent steigen sollen. Vorstandsvorsitzender Kleinfeld bekommt das zu spüren - in seinem internen Blog platzieren Mitarbeiter ätzende Kommentare."
(rk)
Quelle mit Auszügen aus dem Blog
Montag 25.9.2006
Harte Kritik von Kirchen zur Manager-Moral.
Der katholische Bischof von Trier, Reinhard Marx kritisiert heftig die 30-prozentige Gehaltserhöhung der Siemens Vorstände: "Eine maßlose Gehaltserhöhung wie bei Siemens ist angesichts von Massenentlassungen schon dreist ... Wenn die Verantwortlichen der Wirtschaft nicht mehr das Gemeinwohl im Blick haben, sondern die Kapitalrendite, wird das System inakzeptabel".
Wolfgang Huber, Bischof von Berlin und zugleich Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland sagt: "Von der Wirtschaft erwarte ich etwas mehr Patriotismus und damit bewusste Verantwortung für das Gemeinwesen. Schließlich stellt es die Voraussetzungen für ihren Erfolg - wie Facharbeiter, Infrastruktur und ähnliches - zur Verfügung."
(jpt)
Samstag 23.9.2006
Porsche-Boss kritisiert Managerkollegen.
"Wendelin Wiedeking ist ein Mann deutlicher Worte.", schreibt Spiegel Online. Der Porsche-Chef übte im SPIEGEL harte Kritik an seinen Managerkollegen. Es sei nicht nachzuvollziehen, wenn Konzerne Rekordgewinne melden und zugleich ankündigen, dass sie Tausende von Arbeitsplätzen streichen, so Wiedeking. " Ein möglichst hoher Gewinn kann doch nicht das einzige Ziel eines Unternehmens sein."
Wiedeking weist deutlich auf die Auswirkungen dieser Managermoral auf unsere Gesellschaft hin. Wenn Menschen vielen Wirtschaftsführern und Politikern keinerlei Glaubwürdigkeit mehr zubilligen, dann könne dies dazuführen, dass unsere Gesellschaft instabil werde.
(jpt)
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Donnerstag 21.9.2006
Thierse bezeichnet Siemens-Vorstandsgehälter als unanständig.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) reagiert empört auf die 30-prozentige Gehaltserhöhung der Siemens Vorstände. Sie sei, so Thierse "schlicht obszön und auf skandalöse Weise unanständig".
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(jpt)
Donnerstag 21.9.2006
Politiker verschärfen Kritik an Gehaltssprung bei Siemens-Managern.
Die 30-prozentige Gehaltserhöhung für die Vorstände des Siemens-Konzerns hat unter Politikern eine Welle der Empörung ausgelöst. Gewerkschafter und Aktienanalysten verteilen ebenfalls fleißig Schelte. Siemens hält an der geplanten Anhebung der Vorstandsbezüge fest - die Gehälter lägen nicht im Spitzenfeld vergleichbarer Unternehmen.
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(jpt)
Dienstag 19.9.2006
Gier ohne Maß.
"Im Siemens-Konzern kriselt es, doch die Manager wollen 30 Prozent mehr Gehalt. Das ist dreist.", so die SZ zur 30-prozentigen Gehaltserhöhung des Siemens Vorstandes. Nur mit höherer Leistung sei diese Gehaltserhöhung zu begründen. Die Siemens-Aktie dümpelt aber nach wie vor vor sich hin. Der Anstieg des DAX war in den vergangenen drei Jahren viermal höher als der der Siemens Aktie. Siemens bewies in Zeiten der Umorientierung wenig Gespür für die Lage und vor allem für ihre Mitarbeiter. Immer wieder äußern die Mitarbeiter der Siemens AG den Wunsch nach einer glaubwürdigen und vor allem fähigen Konzernführung.
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(jpt)