NCI
NCI Aktuell Archiv Januar 2008
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Donnerstag, 31.1.2008
Öffentliche Verschrottung von 50.000 Nokia Handys geplant
Mit einer außergewöhnlichen Aktion will sich das Dienstleistungs- und Handwerker Auktionsportal www.undertool.de gegen die Schließung des Nokia Werkes positionieren. undertool.de lädt dazu ein, nicht mehr benötigte Nokia Handys an die Adresse:
FETT Ltd. - Bahnhofstr. 4 – 48638 Ahaus, Stichwort: NOKIA AUKTION
zu schicken.
Ein Transportunternehmer soll die Handys von Ahaus nach Bochum bringen und vor dem Werkstor abkippen. Vor den Augen der Presse und der Nokia Chefs sollen die 50.000 Nokia Handys dann öffentlich verschrottet werden.
www.spiegel.de
(mh)
Mittwoch, 30.1.2008
IBM-Ausgliederung part II geplatzt
„IBM part II“ (die Ausgliederung eines Teils des Systemtests von NSN zu einer IBM-Tochter) findet nicht statt.
Grund ist die große Zahl von Widersprüchen gegen diesen Betriebsübergang (BÜ): Es wären schlicht nicht genügend Mitarbeiter zu IBM gegangen, um dort die Aufgaben fortführen zu können.
Die Aufgaben verbleiben also bei Nokia Siemens Networks, sowohl bei den Kollegen die dem BÜ widersprochen haben, als auch bei denen, die dem BÜ nicht widersprochen haben aber nun genauso bei NSN bleiben. Lediglich die Kollegen, die im Kontext mit ihrem BÜ-Widerspruch zugleich einen beE- oder Aufhebungsvertrag unterschrieben haben, bleiben draußen.
(CNN)
Samstag, 26.1.2008
Hat Nokia gegen Subventionsregeln verstoßen?
Wie ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums mitteilte, hat der Handykonzern Nokia in seinem Bochumer Werk gegen Subventionsauflagen verstoßen. Nokia hatte 58 Millionen Euro für die Schaffung von 2860 Dauerarbeitsplätzen erhalten, aber tatsächlich in den Jahren 2002 bis 2005 diese Zahl um 200 bis 400 unterschritten. Dies habe eine Prüfung der NRW-Bank ergeben.
Die Staatsanwaltschaft Bochum prüft nun, ob sie gegen Nokia Ermittlungen wegen Subventionsbetrug aufnimmt.
Auch das Bundesforschungsministerium untersucht z.Z., ob es Fördermittel für Forschung und Entwicklung aus den Jahren 1998 bis 2007 in der Höhe von zehn Millionen Euro zurückfordern kann.
Quellen:
www.focus.de     www.welt.de
(rk)
Freitag, 25.1.2008
Nokia Bochum: Eine wertlose Entschuldigung
Nokia hat einen Rekordgewinn von 7,2 Milliarden Euro erzielt, das ist eine Zunahme um 67%; Chef Kallasvuo entschuldigte sich vor diesem Hintergrund bei den Bochumer Mitarbeitern für die Schließung, an der aber ungeachtet dessen festgehalten wird; wofür soll dann so eine Entschuldigung gut sein? Das ist wie wenn ich jemandem sage "entschuldige bitte aber ich haue Dir jetzt gleich eine runter" und ihm dann in die Fresse haue.
Die Entschuldigung kommt dann auch irgendwie nicht so recht an…
Das neue "Angebot" (wirtschaft.t-online.de, die Mitarbeiter könnten sich ja nach Rumänien versetzen lassen (wohl zu rumänischen Beschäftigungsbedingungen) klingt da nur noch wie blanker Hohn; Nokia soll aber tatsächlich Probleme haben, die benötigten Leute in Rumänien zu kriegen.
Übrigens haben in einer Online-Umfrage rund 70% die Frage "Nokia schließt sein Werk in Bochum mit 2300 Mitarbeitern. Glauben Sie, dass sich in Deutschland jetzt weniger Kunden für ein Nokia-Handy entscheiden werden?" mit "ja" beantwortet.
(cnn)
Freitag, 25.1.2008
Zur Arbeit des Wirtschaftsausschusses
In den vergangenen Monaten haben NCI Betriebsräte immer wieder erfahren müssen, dass viele Mitarbeiter bei Nokia Siemens Networks die gegenwärtige Situation als unsicher, ja teilweise als bedrohlich empfinden.
Insbesondere sind wir überrascht darüber, dass der Personalabbau für die IG-Metall immer wieder unerwartet und völlig überraschend daher kommt, denn das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) fordert eine "Vertrauensvolle Zusammenarbeit" der Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter.
Gerade im Wirtschaftsausschuss werden die Arbeitnehmer durch Mitglieder der IG-Metall vertreten. Der Gesetzgeber verpflichtet Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter gemäß §106 BetrVG dazu monatlich Beratungen über die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Unternehmens durchzuführen. Und dazu könnte z.B. auch die Frage gehören, Wir sind der Auffassung, dass die IG-Metall durchsetzten muss, dass derartige Beratungen auch tatsächlich monatlich stattfinden und Investitionen in neue Produktlinien gebetsmühlenartig immer und immer wieder eingefordert werden. Und zwar so lange, bis sich ein Erfolg einstellt.
Aber dazu hört man von der IG Metall meistens eher wenig bis gar nichts. Im Gegenteil - Kollegen von Nokia Siemens Networks berichten immer wieder, dass die zu Siemens-Zeiten entstandenen Produkte auslaufen sollen.
Massive Investitionen in die Zukunft der deutschen Standorte? Fehlanzeige. Personalabbau, Null-Stunden-Kurzarbeit, Hartz-4. So schaut es aus.
Für uns bleibt es unverständlich, dass es immer erst dann ein Aufschrei von Politik und IG-Metall gibt, wenn die Arbeitgeber mal wieder die Axt zum Kahlschlag heraus geholt haben.
Offensichtlich hängt das Wohl und Wehe der deutschen Mitarbeiter bei Nokia Siemens Networks derzeit sehr stark vom Verhandlungsgeschick der IG-Metall bei den Beratungen im Wirtschaftsausschuss ab.
Wir wünschen der IG - Metall, und uns allen, viel Erfolg dabei.
(Bodo Bissig)
Dienstag, 22.1.2008
Nokia auch in Finnland unter Kritik
www.absatzwirtschaft.de
Nokia hat seine übliche Bilanz-Pressekonferenz abgesagt, mutmaßlich um kritischen Fragen wegen Bochum aus dem Weg zu gehen. Auch mehrere finnische Zeitungen werden mit Kritik zitiert, nicht nur wegen der Schließung sondern auch wegen der Kommunikationspolitik dazu, des hartnäckigen Schweigens über die Gründe, der mangelhaften Kommunikation mit den Betroffenen; Schlussfazit: „Es gibt 80 Millionen Menschen in Deutschland. Und Nokia hat jetzt dort einen wichtigen Verkaufsposten verloren…. Wir sind wirklich überrascht, wie Nokia das angeht.
Eigentlich hätten wir sie für ein modernes Unternehmen gehalten.“
Auch Nokia-Halbtochter Nokia Siemens Networks wird erwähnt, aber positiv: Für NSN erwarten Analysten schwarze Zahlen, da sich NSN aus mehreren Projekten rechtzeitig zurückgezogen habe, bei denen der Auftraggeber den Preis zu stark nach unten gedrückt hat.
(cnn)
Dienstag, 22.1.2008
Nokia Siemens Networks bestreitet Schließungspläne für deutsche Entwicklungs-Standorte
www.nci-net.de
Am 15.1.2008 berichtete die InWaChRo-Homepage von Gerüchten, denen zufolge das NSN- Management bereits konkrete Pläne habe, die FuE im Jahr 2009/2010 weltweit auf vier Standorte zu reduzieren (mit traurigen Folgen für die deutschen Standorte).
In einer EMail dazu hat der NSN-Vorstand nun klargestellt, dass dieses Gerücht falsch sei, es gebe keine Pläne, die Forschung und Entwicklung auf vier Standorte zu reduzieren: „… there is no target to get only four R&D sites …“ Klar, wie die Welt in 2 Jahren wirklich aussehen wird ist eine andere Frage, aber auf alle Fälle ist es zu begrüßen dass das NSN-Management die Ängste der Belegschaft nicht einfach ignoriert sondern auf diese bedrohlichen Gerüchte mit einem klaren Statement reagiert.
(bt)
Freitag, 18.1.2008
Nokia-Schließung in Bochum – was ist noch zu retten?
Die Wellen der Empörung steigen hoch; zu Recht, denn im Gegensatz zu BenQ liegt hier keine Insolvenz vor, noch nicht einmal rote Zahlen, es geht schlicht um Profitmaximierung (und dabei machen die Lohnkosten in Bochum nur 5% der Fertigungskosten aus) mit Methoden, die Ministerpräsident Rüttgers mit dem Begriff „Subventionsheuschrecke“ beschrieb.
Der Umzug nach Rumänien wird mit Geldern aus einem EU-Förderprogramm für die Erschließung von Industrieparks bezuschusst. Wenn nun Forderungen hochkommen, schon gezahlte deutsche Subventionen in Höhe von 88 Millionen Euro zurückzufordern (deren Zweck ja nicht der Rückfluss von Gewerbesteuern sondern die dauerhafte Schaffung von Jobs für die Landesbevölkerung war), so mag das eine legitime Notwehr unserer so geschädigten Volkswirtschaft sein, aber es ist doch recht fraglich ob es dafür auch eine Rechtsgrundlage gibt; dann sind solche Forderungen aber nur wirkungsloses Säbelrasseln mit stumpfen Schwertern, das wird bei Nokia niemanden wirklich beeindrucken.
Ob Verhandlungen der Landesregierungen mit Nokia die beabsichtigte Schließung noch verhindern können, ist eher fraglich: Auch bei NSN haben wir ja schon öfter die Erfahrung gemacht, dass „schmerzhafte“ Pläne erst als bereits vollendete „durchdachte“ Tatsachen bekannt gegeben werden (anstatt schon früher Gespräche aufzunehmen „wir beabsichtigen dies und jenes aus diesem und jenem Grund“ und so Gelegenheit zu geben, gemeinsam Alternativen auszuloten). Die Politik wird erfahrungsgemäß wahrscheinlich ähnlich wie bei BenQ recht schnell ihre Forderungen zurückschrauben und sich mit „möglichst großzügigen Sozialplänen“ zufriedengeben; den betroffenen Kollegen ist damit aber nur wenig geholfen, die brauchen ihre Jobs! Politik als Totengräber (das Leben retten können wir Dir nicht, aber Du kriegst einen schönen Sarg)?
Wirkungsvoller könnte da sein, was SPD-Landeschefin Hannelore Kraft ins Spiel brachte: Die SPD werde eine Internetkampagne gegen Nokia starten; Kraft: „Ich glaube dass es jedem schwerfällt, jetzt noch ein Nokia-Handy in die Hand zu nehmen“. Das klingt nach der Drohung eines Aufrufs zum Verbraucherboykott gegen Nokia-Produkte; es ist fraglich ob wir die dafür erforderliche solidarische Verbraucherkultur in Deutschland schon haben, aber wenn, dann würde das Nokia viel mehr weh tun als die leere Drohung von Subventionsrückforderungen. Management-Entscheidungen in den Konzernen funktionieren immer nur über den Geldbeutel, über die Märkte, die man erschließen, und das Geld, das man dort verdienen kann, schließlich verlagern wir ja auch immer wieder Arbeit in Kundenländer, weil wir erkannt haben, dass wir nur mit einer Vorort-Präsenz in diesen Ländern etwas verkaufen können, und es wird Zeit dass die deutschen Verbraucher signalisieren: Auch wir kaufen Eure Produkte nur, wenn Ihr hier vor Ort in Deutschland präsent bleibt! Es ist das gute Recht jedes Verbrauchers, nur made-in-Germany-Qualität zu kaufen, und auch, durch solidarisches Käuferverhalten deutsche Arbeitsplätze zu schützen. Aber noch sind wir nicht so weit, noch geht es nur erst mal darum, mögliche Konsequenzen der für Bochum zu treffenden Nokia-Entscheidung aufzuzeigen.
Die deutschen NSN-Beschäftigten werden nicht nur aus Solidarität, sondern auch aus höchst egozentrischen Gründen besorgt auf das, was bei Nokia in Bochum geschieht und wie diese Geschichte ausgeht, blicken: „Heute Ihr, morgen wir“ hängt in der Luft, wobei „morgen“ bei NSN wohl eher Anfang 2010 liegt, aber auch dann brauchen wir noch unsere Jobs. Wird es uns dann ähnlich ergehen? Können politische Interventionen solche "gut durchdachten" Katastrophen überhaupt noch verhindern, oder bleibt es beim Säbelrasseln und schließlich einem „großzügigen Sozialplan“? Bochum wird Signalwirkung haben, im Guten wie im Schlechten. Ob Bochum noch zu retten ist oder nicht, aber auch was nach einer eventuellen Schließung passiert, in der Politik, bei den Verbrauchern – und ob es sich letztlich für Nokia gerechnet haben wird, für die Mitnahme von ein paar EU-Fördergeldern sein Image und damit seine Marktchancen im Kundenland Deutschland zu ruinieren.
(cnn)
Freitag, 11.1.2008
Betriebsübergänge: Sozialauswahl auch bei unbegründetem Widerspruch
Das Bundesarbeitsgericht hat nach langem Tauziehen entschieden, dass die Angabe von Gründen beim Widerspruch gegen einen Betriebsübergang keine Voraussetzung für eine normale Sozialauswahl im Fall einer nachfolgenden betriebsbedingten Kündigung ist.
InWaChRo-Artikel
(bt)
Freitag, 11.1.2008
Pro domo nostra - Unser Jubilaeum
Lieber Leser,
heute möchte ich Dir eine kleine Geschichte aus dem alten Rom erzählen. Und auch hier ist der Bezug zu unserer Zeit sehr deutlich zu erkennen.
Es war einmal... ein römischer Senator, ein Gelehrter und begnadeter Rhetoriker – ja, die Rede ist von Marcus Tullius Cicero.
Aus bürgerlichem Hause stammend, hatte Cicero sich hochgedient, und sah sich stets als der Mann aus dem Volk, für das Volk. Auch der heute noch beliebte Satz „Salus populi suprema lex“, sinngemäß „Das Wohle des Volkes ist oberstes Gebot“ als Leitspruch Ciceros, war, entgegen aller leerer Floskeln aktueller „Volksvertreter“, verbindliches Versprechen statt nur Wahlkampfspruch.
Und wie erwartet und bestätigt durch die Überlieferung, stieß nun diese Einstellung auch damals schon, vor zwei Jahrtausenden bereits, bei seinen Konkurrenten auf gedämpfte Resonanz. Es war gerade das verwöhnte Bonzensöhnchen „Clodius“ – ein Patrizier mit Geld und Macht – mit vollem Namen „Publius Claudius Pulcher“ – die Lateiner werden uns erklären, der Zusatz „pulcher“ heiße „schön“, ja, für einen „Schönen“ hielt sich unser Clodius – dessen strittiger Erfolg es war, Cicero zu stürzen und dafür zu sorgen, daß sein Vermögen eingezogen, sein Haus samt Grundstück öffentlich versteigert, und dieser dann, als Krönung sozusagen, aus dem Land verwiesen wurde, was gemeinhin als „Verbannung“ galt.
Und langsam dämmert uns, daß hier die Parallele liegt:
Auch wir, die Siemensianer, wir, die wir bis 2003 hinein strebsam und in treuer Pflichterfüllung an unseren Projekten feilten, wir, die „Siemens- Großfamilie“, für die wir alles gaben, wurden mittels Massenkündigung aus unserer heilen Welt gerissen. Wir wurden, enthoben unserer Ämter, unserem Schicksal überlassen, freigestellt, verbannt von unserem Arbeitsplatz, der unser Leben war.
Doch auch Cicero bekam, genau wie wir, die Chance, in fairem Kampfe für sein Hab und Gut sich einzusetzen, auf daß es ihm zurückgegeben werde. Man gab ihm die Gelegenheit, vor Gericht an die zu seiner Zeit allmächtigen „Pontifices“ – ein anderes Wort für „Priesterschaft“ – zu appellieren, es sei ihm sein Vermögen und sein Grundstück mitsamt der Reste seines in der Zwischenzeit zum Tempel umgebauten Hauses unbedingt zurückzugeben.
So hieß dann auch die legendäre Rede Ciceros „pro domo sua“, wörtlich „für sein Haus“ – ein Begriff, der, nur unwesentlich verkürzt, als „pro domo“, wörtlich „für das Haus“, in unserer Sprache oft und gern im Sinne von „in eigener Sache“ zur Verwendung kommt, den wir überdies als Markennamen kennen, und den wir auch als Redewendung aus unserem Wortschatz schwerlich streichen könnten.
Die Rede selbst war von Erfolg gekrönt, Cicero war rehabilitiert und äußerte, er habe sich mit diesem Meisterwerk, mit diesem existenzentscheidenden verbalen Kampfe selber übertroffen! Und wir entnehmen der Geschichtsschreibung, daß Cicero sich nicht sofort nach seiner Rückkehr seinen Ämtern widmen konnte, da erst das Volk gar vielerorts und wochenlang mit seinem Helden feiern wollte!
Und auch wir bekamen unsere „zweite Chance“ – zwar nicht vor ebendieser Priesterschaft, zumindest aber gleichfalls vor Gericht. Es galt auch hier, Gesetzesbruch als solchen aufzuzeigen, und wie „pro domo nostra“, wie „für unser Haus“, zu kämpfen, das auch für uns die Basis unseres Daseins ist. Auch wir konnten – dank „Verbannung“ – unsere „Reden“ sorgsam ausarbeiten, und lernten, diese vor den „Priestern“ vorzutragen. Wir strebten mittels deren „Anrufung“ – genau wie Cicero – ein Urteil an, um unsere Rechtsansprüche durchzusetzen, und unser gutes Recht zurückzufordern. Und auch wir erfuhren Segenswunsch und Anerkennung für jeden Kampf, den wir gewonnen hatten – auch unsere Prozesse griff das Volk begeistert auf – und wenn Cicero uns hätte sehen können, wir sind uns sicher, er als unser Lehrer wäre stolz auf uns gewesen!
Es läßt auch unsere „Verbannung“ sich auf den Tag genau datieren – es war der 15. im Januar 2003 – und so jährt sich unsere „Amtsenthebung“, die wir sicher nie vergessen werden.
Und nach jahrelangem Rechtsstreit sind auch wir zurück in „Amt und Würden“, und sind uns dabei wohl bewußt, daß ebendiese Kampfbereitschaft unsere Existenz gerettet hatte. Wir wissen wohl, daß damit keinesfalls der Kampf zu Ende ist, doch bringen wir für unsere „Amtskollegen“ die Erkenntnis mit, daß selbst ein solcher „Sturz“ kein schicksalhaftes Ende ist!
Und mit dieser Botschaft schließe ich meinen Brief und verbleibe
mit den allerbesten Grüßen,
(MKe)
Donnerstag, 10.1.2008
NSN: Blick zur Konkurrenz
Aus Wissen.de:
„Nur Motorola kämpft verbissen allein gegen Nokia-Siemens oder Alcatel-Lucent - und steht ähnlich schlecht da wie der Wettbewerber Nortel. Beide sind, so fürchten Analysten, zu klein für den globalen Wettbewerb.“
Aus Börse-Online unter Berufung auf die SZ:
„Frankreich prüft Medienberichten zufolge eine Fusion des französischen Technologiekonzerns Thales mit dem notleidenden Telekomausrüster Alcatel-Lucent. Dadurch würde eine Gruppe mit einem großen Anteil an stabilen Umsatz entstehen, sagte ein Regierungsexperte.“
(bt)
Donnerstag, 10.1.2008
Rauchender Chef feuert Nichtraucher
Aus Financial Times Deutschland 06 vom 09.01.2008, Seite 32:
Ein Firmenchef aus Büsum in Schleswig-Holstein hat nach einem Zeitungsbericht drei Nichtrauchern gekündigt.
Die Begründung: "Die sind Nichtraucher und stören den Betriebsfrieden", sagte Thomas J., selbst Raucher und Inhaber einer Büsumer Computerfirma, der "Hamburger Morgenpost". Die Gekündigten seien der Meinung gewesen, sie hätten Anspruch auf rauchfreie Zonen. Das habe er nun mit der fristlosen Kündigung beantwortet. Er sei zwar zufrieden mit ihrer Arbeit gewesen, aber habe "keine Lust auf Querulanz", versuchte Thomas J., sein Vorgehen zu erklären. Er wolle künftig nur noch Raucher einstellen. Denn diese seien nun mal die besseren und ausgeglicheneren Angestellten. (Man könnte auch sagen: Und Personalabbau und Betriebsrente erledigen sich bei ihnen von selber durch Lungenkrebs…)
(bt)
Mittwoch, 9.1.2008
Jubiläum
Mit unserem NCI-Stammtisch am 15.1.08 (17:00, Restaurant Thessaloniki im Elisenhof Prielmayer Str. 3/1; auch noch-nicht-NCI’ler herzlich willkommen) feiern wir zugleich unser Jubiläum „vor 5 Jahren gekündigt und noch immer da“.
WIR sind immer noch da, im Gegensatz zu diversen ranghohen Managern, die uns einmal unsere Jobs nehmen wollten. Auch wenn’s nur ein Spiel auf Zeit sein mag (bis ins Grab will wohl eh keiner von uns arbeiten), es zeigt einfach, dass Widerstand gegen den Verlust des Arbeitsplatzes sich lohnt, und auch gegen einen mächtigen großen Arbeitgeber erfolgreich sein kann.
Auch wenn vielleicht nicht jeder von uns heute wieder einen Job hat, der ihm Spaß macht, und wenn wir auch bis zur Rente immer wieder mit verschiedenen nervenaufreibenden Angriffen auf unsere Jobs rechnen müssen (dafür haben wir ja unser Mitarbeiternetz, dass wir dem dann auch wieder gewachsen sind): Alleine die Tatsache, dass wir noch immer unsere Jobs haben und jedes Monatsende einen Gehaltsscheck mit nach Hause tragen können, anstatt von 345.-/Monat ALGII leben zu müssen, ist schon eine Gedenkminute und kleine Feier wert!
Eine Feier, die sicher mit einem vielleicht etwas verklärenden Rückblick auf die „gute alte Zeit“, als wir uns erfolgreich wehrten, verbunden ist, aber zugleich auch Mut macht für künftige Krisen. Je länger diese Situation „unsicherer Arbeitsplatz“ existiert, umso stärker wirkt auch die zermürbende psychische Dauerbelastung, und umso wichtiger ist es, dass wir unseren Zusammenhalt im NCI behalten. Es hilft einfach ungemein, sich untereinander austauschen zu können, wenn’s einem mal wieder an den Kragen gehen soll, und gemeinsam Wege aus der Krise zu finden. Und es macht Mut, sagen zu können „wir haben’s schon einmal geschafft, wir schaffen das auch wieder“.
(bt)
Sonntag, 6.1.2008
NCI-Arbeitsgruppe „IBM-Widersprecher“
Erinnert Ihr Euch: In einem Artikel am 18.12. anlässlich der Kasernierung von IBM-Widersprechern schrieben wir:
„…Wer daran interessiert ist und bei einer solchen NCI-Arbeitsgruppe „IBM-Widersprecher“ aktiv mitmachen möchte, sende bitte umgehend eine Mail an: info@nci-br.de”.
Da Ihr nun alle wieder aus dem Urlaub zurück seid, erneuern wir unser Angebot: Bitte um kurze Mail an info@nci-br.de wer mitmachen will!
(bt)
Sonntag, 6.1.2008
Bewertung des Arbeitgebers Nokia Siemens Networks
Im Internet gibt es die Möglichkeit, Arbeitgeber-Bewertungen in Portalen abzugeben; die Bewertung für NSN in Deutschland gibt vergleichsweise gute Noten für Gehalt & Sozialleistungen (die rühren noch von der "guten alten" Siemens-Zeit her, mal sehen wie lange noch), wohingegen es die schlechtesten Noten für den "Umgang mit Kollegen 45+" gab, dicht gefolgt von schlechten Noten für Karriere und Image.
(cnn)
Dienstag, 1.1.2008
Jeder dritte ehemalige BenQ Mitarbeiter arbeitslos
Ein Jahr nach der Pleite der früheren Siemens-Handysparte BenQ Mobile haben ein Drittel der rund 2500 nach der Insolvenz entlassenen Beschäftigten keinen neuen Job gefunden. Siemens stellte nur 330 der BenQ Mitarbeiter wieder ein, obwohl im Oktober in Deutschland über 3500 Stellen bei Siemens zu besetzen waren.
dialog.igmetall.de
(wl)
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