NCI
NCI Aktuell Archiv Dezember 2007
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Wir wünschen unseren Lesern
Ein Frohes Weihnachtsfest und ein Gesundes und erfolgreiches Jahr 2008!
Das Redaktionsteam von www.nci-br.de
Freitag, 28.12.2007
Der dümmste Spruch des Jahres
In der SZ vom 28.12. klärt uns Hans-Werner Sinn darüber auf, die Aussage „Jeder muss von seiner Hände Arbeit leben können“ sei der dümmste Spruch des Jahres, und wer so denkt verwechsle Wunsch und Wirklichkeit. Es hat schon etwas tragikomisches, wie dieser Herr Professor sich immer verzweifelter mit solchen Haudrauf-Statements ins Gespräch und damit ins Geschäft zurück zu bringen versucht. Wir meinen (wenn auch im „umgekehrten Sinn“): Das war tatsächlich der dümmste Spruch des Jahres!
Letztlich läuft sein Vorschlag, Niedriglohnjobs vom Staat bezuschussen zu lassen, darauf hinaus, weltweites Lohndumping auch noch vom Steuerzahler zu subventionieren, und das auf Dauer. Nur um ja nicht für ein gerechtes Lohnniveau für alle sorgen zu müssen; ein Gehaltsunterschied von einem Faktor 1.000 zwischen einem Topmanager und einem einfachen Angestellten zeigt, wo in Wahrheit die Krux liegt, hier ist jegliche Verhältnismäßigkeit schon lange über Bord geworfen. Die gut-für-alles-Antwort „das ist halt die Globalisierung, dagegen kann man nichts machen“ greift da deutlich zu kurz, gegen diese weltweite Umverteilung von unten nach oben können wir sehr wohl etwas tun. Aber bestimmt nicht, indem wir das auch noch subventionieren.
(cnn)
Freitag, 28.12.2007
BenQ-Kündigungen: In guter Gesellschaft
Wie die SZ vom 28.12. berichtet, hat ein von der BenQ-Pleite betroffener Kollege gerade seinen Prozess gegen Siemens (wegen des rückwirkenden Widerspruchs gegen den Betriebsübergang) gewonnen, und nun steht ihm dafür eine Kündigung durch Siemens ins Haus. Damit befindet er sich bekanntlich in guter Gesellschaft (alleine in München haben schon 12 Kollegen ihre Klagen gewonnen und müssen nun ebenfalls mit Kündigung rechnen); das besondere daran: Dieser Kollege gehörte als Personalchef jener Geschäftsleitung an, die für die Ausgliederung der Siemens-Handysparte zuständig war, er war persönlich an der Erstellung des Betriebsübergangs-Unterrichtungsschreibens an die Mitarbeiter beteiligt und hatte Info-Veranstaltungen für die betroffenen Mitarbeiter abgehalten; das Gericht folgte jedoch seinen Beteuerungen, dass auch er damals keine Ahnung gehabt habe, was wirklich hinter dem „Verkauf“ steckte und wie düster die Zukunftsperspektiven bei BenQ sein würden; damit war selbst für ihn die seinerzeitige Information fehlerhaft und schönfärberisch gewesen, sein Betriebsübergangswiderspruch mithin noch immer zulässig.
(cnn)
Freitag, 21.12.2007
BMW baut Tausende von Stellen ab - und die IG Metall findet das "völlig normal"
Der Automobilbauer BMW kündigt - eigentlich nicht gerade zum bevorstehenden Weihnachtsfest passend - den Abbau von mehreren tausend Jobs an, es ist von 8.000 Stellen die Rede. BMW erwartet in diesem Jahr einen Rekordabsatz und Rekordgewinn, trotzdem gibt man sich damit nicht zufrieden, denn die Umsatzrendite muss nun auch noch gesteigert werden. ( www.spiegel.de )
Betroffen seien vor allem Leiharbeiter, deren Anteil vor allem im Leipziger Werk besonders hoch ist. Aber auch die Stammbelegschaft soll mit Hilfe von Abfindungsangeboten und Altersteilzeitverträgen reduziert werden. Betriebsbedingte Kündigungen seien derzeit nicht geplant. Die Arbeitsplätze sollen "einvernehmlich mit den Arbeitnehmern" abgebaut werden.
BMW galt bisher bei den Arbeitnehmern als vorbildlich: Während andere Firmen, wie z.B. auch Siemens, sich gegenseitig beim Stellenabbau zu überbieten versuchten, gelang es BMW in den letzten Jahren, seine Belegschaft konstant zu halten und hatte auch Erfolg damit. Auf das jetzige Umschwenken reagierte die Börse mit einem deutlichen Plus von über 5% - also doch ein Weihnachtsgeschenk, nämlich für die Aktionäre!
Die IG Metall hält diesen Vorgang für unbedenklich, Zeitarbeiter brauche man schließlich nur in Spitzenzeiten. "Wenn die Produktion umgebaut wird, werden weniger Leute gebraucht. Das ist völlig normal." sagte der IGM-Sprecher.
Wir waren eigentlich immer der (altmodischen) Ansicht, dass es nicht Aufgabe einer Gewerkschaft ist, Personalabbau zu rechtfertigen. Zeitarbeitnehmer haben sich diesen Status als Arbeitnehmer 2. Klasse (Job unsicher + Bezahlung schlecht) wohl meist nicht selber gewählt, sondern waren oft dazu gezwungen, nachdem ihr alter Job gestrichen wurde. Und "Sozialverträglicher Stellenabbau" verdient diese schönfärberische Bezeichnung nur in den wenigsten Fällen.
(rk)
Mittwoch, 19.12.2007
NSN: Erste Kündigungsdrohungen in Österreich
Bei NSN in Österreich droht die Geschäftsleitung den ersten Kollegen mit Kündigung, wenn sie nicht bis Ende dieser Woche einer "einvernehmlichen" Auflösung ihres Dienstverhältnisses zustimmen. Einer Handvoll Kollegen biete man zwar eine Arbeit in anderen Abteilungen an - den über 50-Jährigen allerdings zu schlechteren Bedingungen (Änderungskündigung). Das Gros müsse aber bis 21.12.2007 eine einvernehmliche Lösung des Dienstverhältnisses im Rahmen des abgeschlossenen Sozialplans unterschreiben, sonst werde man ab Januar kündigen, so die Geschäftsleitung.
Es ist wohl davon auszugehen, dass dies zu einer Lawine von Kündigungsschutzprozessen führen wird.
Details siehe www.netzwerkit.de/projekte/netleiwand/chronik/nsn-osterreich
(bt)
Dienstag, 18.12.2007
IBM-Ausgliederungen: Neuauflage der Zielstattstraße
Die Geschichte wiederholt sich doch immer wieder. Umso wichtiger dass man daraus lernt, wir müssen das Rad nicht immer wieder neu erfinden.
Wie in den InWaChRo-News vom 13.12.2007 beschrieben ist (man beachte auch die dort enthaltenen Hinweise, was die Betroffenen nun unbedingt unternehmen sollten!), sollen die "Bösen", die doch tatsächlich dem Betriebsübergang zu einer kleinen IBM-Tochterfirma widersprochen haben (ein starkes Stück aber auch!), in einem eigenen Gebäude kaserniert, und vorerst freigestellt werden. Zielstattstraßen-Erinnerungen werden wach…
Damals, 2003, als Kollegen die gegen ihre rechtswidrige Kündigung gerichtlich vorgingen, in eigenen Gebäuden kaserniert und zeitweise freigestellt wurden, bildete sich schnell ein enger Zusammenhalt über unser Mitarbeiternetz NCI, der den Kollegen nicht nur sachlich, sondern auch mental in dieser schwierigen Situation sehr geholfen hat. Wir wissen, wie’s geht, wir haben es ja alles schon mal durchgemacht!
Und wie erfolgreich wir damit waren, kann man letztlich schon daran erkennen dass wir heute noch immer unsere Jobs haben – darum geht’s ja schließlich.
Der „große Trick“ besteht einfach nur darin, sich nicht isolieren zu lassen, sondern sich zusammenzuschließen, untereinander rege auszutauschen, gemeinsame Aktionen zu überlegen, also einfach die Zeit und die Zusammenfassung in einem Gebäude zu Eurem Vorteil zu nutzen, um gemeinsam etwas zur Rettung Eurer Arbeitsplätze und Wahrung Eurer Rechte zu unternehmen. Es gibt einem auch das gute Gefühl, selbst etwas tun zu können, anstatt nur einfach hilflos ausgeliefert zu sein. Der Anfang einer solchen Vernetzung ist der Austausch Eurer privaten (!) Email-Adressen, über die Ihr untereinander Kontakt aufnehmen, Gruppentreffen vereinbaren und gemeinsame Aktionen initiieren könnt. Wer daran interessiert ist und bei einer solchen NCI-Arbeitsgruppe „IBM-Widersprecher“ aktiv mitmachen möchte, sende bitte umgehend eine Mail an: info@nci-br.de .
(bt)
Montag, 17.12.2007
Demoti(vati)on
Dieser Tage kommt die frohe Botschaft für zahlreiche AT-Kollegen bei NSN, dass sie auf einen niedrigeren Jobgrade (niedriger als JG10, was einem FS5-AT entspräche) abgestuft werden sollen. Wenn Sie zu diesen "Glücklichen" zählen und so undankbar sind, sich gegen dieses großzügige Weihnachtsgeschenk wehren zu wollen, wenden Sie sich bitte an Ihren NCI-Betriebsrat.
Der offizielle Widerspruchs-Weg führt natürlich über die Betriebsrats-Personalausschüsse, aber wir beraten Sie gerne wenn es darum geht, eine schlüssige Begründung für Ihren Widerspruch herauszuarbeiten.
(bt)
Montag, 17.12.2007
IBM-Ausgliederungen Teil 2
Ganz abgesehen von der sehr unsicheren Auftragslage und Zukunftsperspektive dieser Firma:
Für diejenigen die mit ihrer beabsichtigten Ausgliederung zu einer IBM-Tochter-GmbH nicht einverstanden sind, sei darauf hingewiesen, dass ein Betriebsübergang nur für eine wirtschaftlich/organisatorisch zusammenhängende Einheit zulässig ist; die Auswahl der Betroffenen bei der zweiten NSN-IBM-Ausgliederung lässt dies aber nicht erkennen.
Gegen so etwas kann man sich auch wehren; Ihre NCI-Betriebsräte beraten Sie gerne.
Die Betroffenen erhielten ihre offiziellen Mitteilungen überraschend schon am 15.12.07 (statt wie erhofft erst zum Jahresende); die Folge ist, dass auch eventuelle Betriebsübergangs-Widersprüche schon bis 15.1.08 abzugeben sind. Viele Kollegen mögen in einer solchen Situation dazu tendieren, dann lieber gleich in die beE zu gehen, und für die ist dieses Timing besonders problematisch: Wie soll man jetzt noch vor dem 15.1. Beratungstermine bei Arbeitsagentur, Steuerberater, Finanzamt, Krankenkasse, Rentenversicherung, Personalabteilung bekommen um sich vor so einer schwerwiegenden Entscheidung vernünftig beraten zu lassen?
Ein Schelm wer Böses bei so einem Timing denkt. Ein tolles Weihnachtsgeschenk, herzlichen Dank!
(cnn)
Freitag, 14.12.2007
Freiwillige Trennungen bei Nokia Siemens Networks
Die NSN-Belegschaft scheint die Aufforderung ihres Managements "believe or leave" ernst zu nehmen:
Schon über 1900 deutsche Mitarbeiter haben sich für eine freiwillige Trennung entschieden. Nur in Mch-H und Mch-M sind die Zielvorgaben noch nicht erreicht.
(cnn)
Donnerstag, 13.12.2007
Welche Mitarbeiter braucht IBM denn nun?
In einem vertiefenden Gespräch mit einem IBM-Vertreter ergab sich, dass bei IBM Network Solutions & Services derzeit anscheinend nur vage Vorstellungen über die Einsatzmöglichkeiten der Mitarbeiter, die sie übernehmen sollen, existieren.
So kenne man bei den übernommenen Aufträgen weder die Eigenschaften der Produkte noch die Qualifikationen der an den Projekten beteiligten Mitarbeiter im Detail. Für IBM ist der Einstieg in den Telekommunikationsbereich im Wesentlichen eine strategische Entscheidung, für die es allein schon genügt, dass die Mitarbeiter im Telekommunikationsbereich tätig sind. Wie man diese dann im neuen Unternehmen einsetzen kann, darüber macht man sich erst nachher Gedanken.
Diese Vorgehensweise erzeugt bei den betroffenen Mitarbeitern natürlich nicht gerade Vertrauen, dass sie mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten bei dem neuen Unternehmen auch wirklich langfristig eingesetzt werden können.
(ff)
Donnerstag, 13.12.2007
Stellenwechsel im IBM-Konzern
Da mittelfristig damit zu rechnen ist, dass Mitarbeiter bei IBM Network Solutions & Services nicht allein von NSN-Aufträgen leben können, denkt so mancher natürlich an die Möglichkeit eines Jobwechsels zu einer anderen IBM-Konzerngesellschaft wie z.B. der IBM Deutschland Entwicklung GmbH mit Sitz in Böblingen.
Nach Angaben eines IBM-Vertreters ist es in der Tat möglich, von der IBM Network Solutions & Services aus Aufgaben in einer anderen IBM-Gesellschaft zu übernehmen, dies geschehe aber (im Wesentlichen aus organisatorischen Gründen) in der Regel in Form einer Abordnung. Ein Wechsel im arbeitsrechtlichen Sinne zu der Konzerngesellschaft, für die man die Arbeit erledigt, komme eher selten vor. Selbst dann ist unsicher, ob die mittlerweile bei Siemens, NSN und IBM mittels §613a angesammelte Betriebszugehörigkeit übernommen werden kann.
Somit ergibt sich in der Regel selbst, wenn man eine Aufgabe in einem IBM-Bereich außerhalb der Telekommunikation gefunden hat, keine Verbesserung der Rechtsposition bei Restrukturierung oder Betriebsschließung der IBM Network Solutions & Services GmbH oder gar ein Anspruch auf offene Stellen in dem Konzernunternehmen, für das man eigentlich arbeitet.
Einen Eindruck von der Vielfalt der einzelnen arbeitsrechtlich unabhängigen IBM-Gesellschaften findet man übrigens unter folgenden Links:
www-05.ibm.com/de/ibm/unternehmen/standorte/ibm_gesellschaften.html
www-05.ibm.com/de/ibm/unternehmen/standorte/ibm_servicegesellschaften.html
(ff)
Mittwoch, 12.12.2007
NSN-Joblevelling: GBR öffnet Tür & Tor zur AT-Abstufung
Im Zusammenhang mit ACP/ATP (Achieving Together) hat unser GBR (Gesamtbetriebsrat) nun doch dem neuen NSN-Joblevelling mit 15 „Jobgrades“ zugestimmt; dabei gibt es eine Besonderheit für Jobgrade 10: Obwohl JG10 dem bisherigen Funktionsstufe5-AT entspricht (also dem AT-Sachbearbeiter), sollen willkürlich-individuell Hunderte von FS5-AT’s auf JG9 oder gar JG8 abgestuft werden, d.h. in Tarifkreis-Jobgrades. Der Arbeitgeber nutzt also die Gunst der Stunde zu einer „Bereinigung“ (man könnte auch sagen: Abstufung) insbesondere im Bereich der Basis-AT’s; dieses Vorgehen entspricht ziemlich genau dem, was vor kurzem noch mit ERA im Tarifkreis verbrochen wurde. Und auch bei ERA hieß es damals erst „…aber das hat keinerlei Auswirkungen auf’s Gehalt“, und nachher ging’s ja doch auch auf den Geldbeutel.
(Übrigens werden auch Tarifler durch das Joblevelling benachteiligt, wie auf der Betriebsversammlung in Mch-M aufgelegte Folien klar dokumentiert haben.)
Theoretisch kann der jeweilige örtliche Betriebsrat nun noch den geplanten Abstufungen nach §99 BetrVG einzeln widersprechen; der hat dann aber nur noch geringe Chancen, etwas für Sie zu tun, wenn der Arbeitgeber dem Betroffenen eine entsprechend niedrigwertige Aufgabe zugewiesen hat.
Das Ergebnis wird dann (das sagen uns unsere traurigen Erfahrungen mit ERA) im Regelfall nicht sein, dass der Betroffene eine angemessene Aufgabe erhält, sondern eher eben seine Abgruppierung in einen niedrigeren Jobgrade.
Das hätte nur verhindert werden können, wenn der GBR diese individuellen AT-Abstufungen generell abgelehnt hätte, als Vorbedingung für seine Zustimmung zum Achieving-together-Prozess.
Warum aber stimmt der GBR einem so gestalteten Joblevelling überhaupt zu, wieso bestand er nicht auf einer nachvollziehbaren 1:1-Umsetzung von bisheriger Funktionsstufe 5 in neuen Jobgrade 10? Wer ist überhaupt dieser GBR, wo kommt der her, wer hat ihn gewählt?
Für alle denen das nicht präsent ist:
Nun, Sie alle, die Betriebsbelegschaften, haben sich Ihren örtlichen Betriebsrat selbst gewählt.
Diese örtlichen Betriebsräte wiederum wählen aus ihrem Kreis ihre Repräsentaten in den GBR (das ist die deutschlandweite Klammer über die örtlichen Betriebsräte, zuständig für alle Angelegenheiten, die nicht nur für einen einzelnen örtlichen Betrieb relevant sind); wenn Sie also z.B. mehrheitlich IGM-Betriebsräte wählen, werden diese ihrerseits wiederum naheliegenderweise auch IGM-BR’s in den GBR wählen. So ist z.B. der GBR-Vorsitzende Georg Nassauer ein Berliner IGM-Betriebsrat, und Vize Alex Sowa ein Münchner IGM-Betriebsrat. Indirekt haben also Sie selbst, die Belegschaft, diesen GBR gewählt. Dieser GBR ist für betriebsübergreifende Angelegenheiten Ihre Interessenvertretung, und unserer Meinung nach hat er in diesem Fall schlichtweg Interessenverrat begangen.
Und was können SIE jetzt noch tun?
Tja, Sie können natürlich mit Hilfe Ihres örtlichen Betriebsrats Ihrem Mapping widersprechen, wenn Ihnen eine niedrigwertige (und somit nicht AT-vertragsgemäße) Aufgabe zugeteilt wurde (die Versetzungsanträge zum Mapping sind ja noch immer im Genehmigungsprozess, begründeter Widerspruch ist also noch möglich), und Sie können mit BR-Hilfe einen Widerspruch gegen eine Abgruppierung beim Joblevelling zumindest versuchen.
Ansonsten muss man aber leider sagen: Das Kind „Jobgrades“ ist jetzt schon im Brunnen, genauso wie ERA, aber es wird ja noch mehr Kinder geben, und Brunnen in die man selbige werfen kann - was Sie also tun können, das ist wenigstens sich ein gutes Gedächtnis zu bewahren, das mindestens bis zu den nächsten BR-Wahlen hält. Und dann die Konsequenzen zu ziehen.
(cnn)
Montag, 10.12.2007
Deal bei Kündigungsschutzprozess – Schlüsselfigur packt zur Siemens-Korruptionsaffäre aus.
Manche von uns mögen ja aufgrund eigener Erfahrungen mit jedem, der einen Kündigungsschutzprozess gegen Siemens führt, eine gewisse Solidarität fühlen; wenn nun allerdings Albrecht Schäfer einen Vergleich mit Siemens erzielt hat, der darin besteht dass Siemens seine Kündigung zurückzieht und er im Gegenzug sich bereit erklärt, "auf freiwilliger Basis" an der umfassenden Aufklärung der Korruptionsvorgänge mitzuwirken, so ist das nicht ganz geruchsfrei. Sicher ist es gut und richtig wenn diese Dinge nun endlich geklärt werden; aber: Wenn ein (ehemaliger) Antikorruptionsbeauftragter seinen Job wirklich machen würde, dann würde er von Anfang an diese Dinge aufgedeckt haben, und nicht erst nach Kündigung und Vergleich von seinem Anwalt verkünden lassen "wir legen alles weitere dann vor, wenn wir es für richtig halten".
(cnn)
Montag, 10.12.2007
NSN: Großangelegte Abgruppierung der AT’s droht durch "Job levelling".
Wenn der GBR mitspielt.
Nach den Vorstellungen des Arbeitgebers sollen Hunderte von AT’s beim "job levelling" in Jobgrade 9 und 8 (statt 10, was einem FS5-AT entspricht) eingruppiert werden; das bedeutet eine Abgruppierung tief in den Tarifkreis hinein, auch wenn dies (NOCH) keine Auswirkungen auf’s Gehalt hat. Noch nicht. Im Klartext: Das wird eine Art "ERA" für den ÜT-Kreis.
Wenn unser Gesamtbetriebsrat seinen Job als unsere Interessenvertretung wirklich ernst nimmt, DARF er einem so ausgestalteten Job Levelling auf keinen Fall zustimmen! Tut er’s doch, weiß spätestens dann die Belegschaft, was von diesem (IGM-dominierten) GBR zu halten ist.
(cnn)
Freitag, 7.12.2007
Keine weiteren Ausgliederungen bei NSN-SCA mehr.
Die zweite Ausgliederung von weiteren SCA-Mitarbeitern zu einer IBM-Tochter soll die letzte Ausgliederung gewesen sein, wie die SCA-Leitung in ihrem letzten AllHandsMeeting versicherte: "The set of SCA restructuring measures in Germany is completed."
Das mag den 91 betroffenen „IBM-Kandidaten“, die einem Ausdünnen der weltweiten NSN-Teststandorte zum Opfer fallen sollen, wenig helfen (denen hilft allenfalls Ihr Recht, dem Betriebsübergang zu widersprechen), aber allen anderen:
Wir nehmen das Management gerne beim Wort (in der Hoffnung dass es keine gar zu kurze Halbwertszeit haben möge), und wünschen auch für die anderen NSN-Bereiche ein Ende der Ausgliederungen.
(cnn)
Dienstag, 4.12.2007
Mitarbeiterveranstaltung zum Übergang von Perfect Voice zu IBM.
Am 04.12.07 wurden die Münchner Mitarbeiter von Perfect Voice Fixed & Mobile über den geplanten Betriebsübergang zu IBM Network Services & Solutions informiert.
Zunächst wurde der Betriebsübergang aus Sicht von Nokia Siemens Networks damit gerechtfertigt, dass es ansonsten später in diesen Bereichen zu Restrukturierungsmaßnahmen kommen würde, ohne auch nur mit einem Wort zu erwähnen, dass das bei IBM natürlich genauso (und ggf. in Form einer Betriebsschließung auch wesentlich rechtssicherer) geschehen kann.
Die IBM-Vertreter lobten anschließend das Geschäft und die potenziellen Chancen im Konzern bei den "Global Engineering Solutions", denen die übergehenden Mitarbeiter zugeordnet werden, in höchsten Tönen, insbesondere die zweistelligen Wachstumsprognosen. Das versteht sich natürlich weltweit. Über die Zukunft der 21000 deutschen Mitarbeiter des Konzerns oder gar derjenigen des neu gegründeten Unternehmens IBM Network Services & Solutions gab's keine Aussage. Besonders verdächtig ist in diesem Zusammenhang, dass zwar gesagt wird, es gäbe vertraglich vereinbarte Auftragsvolumina von NSN an IBM, diese Zahlen aber den Mitarbeitern selbst auf Nachfrage nicht genannt werden. Entwicklungsstandorte gab es bislang in Böblingen und Mainz, mit den zum 01.12. übergegangenen NSN-Mitarbeitern kommen Berlin und München dazu.
Es mag ja sein, dass es langfristig interessante und lukrative Tätigkeiten irgendwo bei IBM gibt. Ob es solche auch bei dem kleinen neuen Unternehmen IBM Network Services & Solutions gibt, ist offen. Wenn nicht, ist schleierhaft, worin der Vorteil für die Mitarbeiter bestehen soll, sich nach Auslaufen ihrer Projekte von diesem Unternehmen aus eine neue Tätigkeit bei irgendeinem anderen IBM-Unternehmen suchen zu müssen, anstatt das mit ihrem Kündigungsschutz bis 30.09.09 von Nokia Siemens Networks aus zu tun. In diesem Fall wäre die Übernahme von Vertragsbedingungen und Betriebszugehörigkeit durch den Betriebsübergang ohnehin nur vorübergehend und verliert damit an Bedeutung. Ein weiterer Aspekt ist, dass IBM sogar auf ähnlichen Geschäftsfeldern wie die Siemens AG (u.a. I&S, A&D, Med) tätig ist, und mit letzterer gibt es bekanntlich eine Vereinbarung zur Übernahme der Betriebszugehörigkeit von NSN-Mitarbeitern.
Obwohl gerade mal Wirtschaftsausschuss und Betriebsrat informiert sind, will Nokia Siemens Networks spätestens in der nächsten Woche bereits die entsprechenden Mitarbeiterbriefe versenden. Ab diesem Zeitpunkt würde die einmonatige Widerspruchsfrist laufen. Ein Vertreter des Betriebsrats Mch M rechnet damit, dass der Gesamtbetriebsrat in der Tat bis zu diesem Zeitpunkt die Überleitungsvereinbarung abgeschlossen hat.
Der Personalleiter der IBM Network Services & Solutions stellte den Mitarbeitern neben der klassischen "Besitzstandswahrung" des §613a gleich die Anpassung des Betriebes an den IBM-Konzern in Aussicht. So zum Beispiel die Einführung "moderner Arbeitsbedingungen" (u.a. mobiles Arbeiten, flexible Arbeitsplätze, weitgehende Zeitsouveränität). Ebenso die Absicht, den für die anderen deutschen IBM-Gesellschaften geltenden Verdi-Haustarif, sobald möglich, auch im neuen Unternehmen anzuwenden.
Am Rande: Der Geschäftsführer der IBM Network Services & Solutions gab sich als Leser von nci-net.de zu erkennen (was immer er davon hält), ohne jedoch auf die darin genannten Argumente einzugehen. Stattdessen brachte er ein anderes, nicht von der Hand zu weisendes Argument pro IBM. Völlig korrekt erkannte er die derzeit schlechte Stimmung so mancher Mitarbeiter bei Nokia Siemens Networks, die sich seiner Meinung nach natürlich bei IBM verbessern würde, weil sie dort willkommen wären.
(ff)
Samstag, 1.12.2007
Beim Greenpeace-Ranking legt Ericsson zu, Nokia fällt stark ab.
Mit seiner alle drei Monate veröffentlichten Rangliste versucht Greenpeace seit über einem Jahr die Elektronikindustrie zu mehr Umweltbewusstsein zu bewegen. Bei der Einstufung werden die anfallenden Elektroschrott-Mengen, der Schadstoffgehalt sowie die Recyclingsysteme der Firmen bewertet. Zur unangenehmen Überraschung der Elektronik-Industrie prüft Greenpeace jetzt auch die Verbesserungs-Versprechungen der Anbieter nach: Wer mehr versprach als er halten kann, wird abgestraft.
Platz Eins im jüngsten Greenpeace-Ranking der Elektronik-Industrie belegt Sony-Ericsson. Nach Sony-Ericsson landete Samsung auf Platz Zwei und der bisherige Testsieger Nokia endete weit abgeschlagen auf Platz Neun.
Grund für das weite Abrutschen waren nicht eingehaltene Zusagen, denn angekündigte Recyclingprogramme wurden nicht konsequent umgesetzt. Nokia listet beispielsweise auf seiner Homepage verschiedene Länder, in denen angeblich eigene Recyclingprogramme durchgeführt werden; doch einige davon erschienen den Greenpeace-Aktivisten zweifelhaft, und bei einer Überprüfung stellte sich dann tatsächlich heraus, dass auf den Philippinen, in Thailand, Argentinien, Russland und Indien die Firmenvertreter nichts über die vorgegebenen Programme wussten. "Die Unternehmen sollten sich nicht der Illusion hingeben, dass wir sie nicht überprüfen", kommentierte Iza Kruszewska von Greenpeace International den tiefen Fall von Nokia.
computerzeitung.de
(cnn)
Samstag, 1.12.2007
NSN: Ausgliederungen und kein Ende.
Nokia Siemens Networks hat eine weitere IBM-Ausgliederung (oder vielmehr Ausgliederung zu einer kleinen IBM-Tochter-GmbH) zum 1.2.08 bekanntgegeben; sollen mit dieser zweiten IBM-Ausgliederungsrunde vielleicht die zur schon laufenden IBM-Ausgliederung eingegangenen zahlreichen Betriebsübergangs-Widersprüche „aufgefüllt“ werden?
Betroffen sind 91 Mitarbeiter von SCA und RTP: 31 PVF-Mitarbeiter in München, 30 PVM-Kollegen in München und 20 in Berlin, sowie 10 weitere Berliner Kollegen von RTP.
(cnn)
Samstag, 1.12.2007
Motivations-Durchhänger bei Nokia Siemens Networks.
Vor dem Hintergrund laufender Stellenabbau- und Ausgliederungs-Aktionen fürchten die NSN-Mitarbeiter um die Zukunft ihrer NSN-Jobs; besonders im "Hochlohn"-Land Deutschland. Es geht dabei weniger um das Vertrauen in die Zukunft von NSN insgesamt, als um die Zukunft unserer deutschen FuE-Standorte bei NSN (und die hängt nicht zwingend nur vom Geschäftserfolg, sondern auch von strategischen Managemententscheidungen ab). Wen wundert’s, dass das auf die Motivation schlägt? Dabei wäre es kein Hexenwerk, daran etwas zu ändern.
Jedem ist klar, dass wir in Zukunft kleinere Brötchen backen müssen, und dass die Größe dieser Brötchen davon abhängt, wie erfolgreich wir am Markt sind. Es geht vielmehr um ein klares Bekenntnis, dass wir überhaupt noch Brötchen backen werden. Dass es auch in Zukunft noch FuE-Standorte bei NSN in Deutschland (und nicht nur in kleinen ausgegliederten GmbH’s und im Niedriglohn-Ausland) geben wird. Dazu gibt es bis dato kein klares Commitment der NSN-Leitung, noch nicht mal für die nächsten 3 Jahre. Genau das wäre jetzt aber dringend vonnöten!
Noch schöner wäre es freilich, wenn ein entsprechendes Bekenntnis auch durch Entwicklungs-Roadmaps untermauert wäre, in denen sich jeder wiederfindet; dass solche Roadmaps einen Datumsstempel tragen und sich morgen schon wieder ändern können, ist ja jedem bewusst.
Trotzdem: Motivierte Mitarbeiter brauchen eine nachvollziehbare Zukunftsperspektive!
(cnn)
Samstag, 1.12.2007
Teurer Führungswechsel bei Siemens.
Der Konzern zahlt an ex-Chef Kleinfeld und neu-Chef Löscher in Summe 14 Millionen Euro (Löscher 8.5 Mio, Kleinfeld 5.75 Mio); dem Fußvolk hingegen bleibt nur die Hoffnung auf den Lotto-Jackpot...
(cnn)
Samstag, 1.12.2007
Zeitarbeitnehmer: Billig, jung, gehorsam.
Der DGB stellte fest, dass Firmen Zeitarbeitnehmer überwiegend nicht wegen flexiblen Arbeitseinsatzes bei Auftragsspitzen, sondern schlicht wegen der niedrigeren Lohnkosten beschäftigen; Zeitarbeitnehmer verdienen bei gleicher Arbeit deutlich weniger als Festangestellte.
Die Zeitarbeitsproblematik betrifft in besonders hohem Maße junge Arbeitnehmer (unter 30); eine Umfrage in diesem Personenkreis ergab, dass mehr als die Hälfte der Befragten ihre Arbeit als belastend empfinden und sich ständig leer und ausgebrannt fühlen, und ein Drittel kann sich nicht vorstellen im momentanen Beruf gesund bis ins Rentenalter zu kommen.
(cnn)
Samstag, 1.12.2007
Deutsche Frauen besonders schlecht bezahlt.
Aus Seite 1 der gestrigen SZ: Die Differenz zwischen Frauen- und Männergehältern ist in Deutschland größer als in fast allen anderen Industriestaaten, nur in Japan und Korea sieht’s noch übler aus, wie eine OECD-Studie feststellte; mit ein Grund sei, dass hierzulande die dreijährige Elternzeit meist nicht gerade karriereförderlich wirke. Der Männlein-Weiblein-Verdienstunterschied beträgt demzufolge bei uns 25% (gegenüber einem EU-Durchschnitt von 15%).
(bt)
Samstag, 1.12.2007
BenQ Mobile kehrt zum Regeltarif zurück.
Für die Mitarbeiter der insolventen deutschen BenQ Mobile in Kamp-Lintfort und Bocholt gilt wieder der reguläre Flächentarifvertrag. Mit dem nun gekündigten Ergänzungstarifvertrag mit längeren Arbeitszeiten sowie einem Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld sollten ja die Arbeitsplätze und Standorte gesichert werden; was daraus wurde, wissen wir ja. Ob jetzt die Mitarbeiter aber ihr Weihnachtsgeld erhalten, ist noch nicht sicher. Die Angelegenheit klärt die Bundesagentur für Arbeit, da sie das Insolvenzgeld für die Betroffenen bezahlt.
www.handelsblatt.com
(bebe)
Samstag, 1.12.2007
CDU-Linke will Manager-Abfindungen deckeln.
Sie plädieren dafür, Managerabfindungen nur noch bis zu einer bestimmten Höhe, z.B. eine Million Euro, als Betriebsausgabe steuerlich absetzbar zu machen.
Gerade unsere Politiker wollen jetzt die Manager-Abfindungen deckeln, obwohl sie selber sich mal wieder die Diäten erhöht haben. Aber wie so oft auch wieder nur halbherzig, wie der Ausspruch "Generelle Lohnbegrenzungen für Manager seien allerdings zu dirigistisch" zeigt.
Es ist sowieso eine unglaubliche Frechheit, daß Manager für Ihre schlechten Leistungen auch noch mit fürstlichen Abfindungen belohnt werden, aber die wissen natürlich, wieso sie solche guten Verträge abschließen, die ihnen diese Abfindungen garantieren. So lange hier kein Riegel vorgeschoben wird, bleibt alles beim alten.
www.ftd.de
(bebe)
Samstag, 1.12.2007
Ein Stück von AEG bleibt.
Nach zähen Verhandlungen haben AEG, IG Metall und Betriebsrat für das Rothenburger Herdwerk eine bis 2013 laufende Standortvereinbarung erreicht, die alle 1100 Stellen dort sichert. Die Beschäftigten bringen hierfür aber auch ihre Opfer: Eine Stunde unbezahlte Mehrarbeit zur Aneignung des nötigen Know Hows für eine neue Technologie und eine Begrenzung künftiger Lohnerhöhungen.
Der lange und im Endeffekt vergebliche Kampf um das Nürnberger AEG-Werk (Produktionsverlagerung nach Polen) und die dadurch resultierende Nichtlieferbarkeit hat zu einem spürbaren Imageverlust von AEG in Deutschland geführt. Man kann nur hoffen, daß die 1100 Stellen auch über das Jahr 2013 gesichert sind und das Management vielleicht auch mal einsieht, daß es sich lohnt, trotz allem in Deutschland zu fertigen.
www.fr-online.de
(bebe)
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