NCI
NCI Aktuell Archiv September 2007
>> Themen           >> Stichwortverzeichnis           >> Suche
Freitag, 28.9.2007
NSN: Verstöße gegen Interessenausgleiche?
Kann es vielleicht sein, dass NSN uns in Zeiten des Stellenabbaus die Rückkehr zur Siemens AG erleichtern will, indem bestehende Interessenausgleiche nicht eingehalten werden und so ein Grund für einen späten Widerspruch gegen den Betriebsübergang von Siemens zu SN geliefert wird?
Soviel Freundlichkeit sollte man kaum erwarten können; andererseits: Wie die InWaChRo-News berichten, gibt es Hinweise, dass der Interessenausgleich zum der Ausgliederung nachfolgenden Personalabbau insofern verletzt werde, als Kollegen die für eine (bis vor kurzem noch verschwiegene) Folgeausgliederung zu einer kleinen IBM-Tochter vorgesehen sind, die Inanspruchnahme des IA verweigert werde. Was natürlich unzulässig wäre.
Auch sei darauf hingewiesen, dass zum Zeitpunkt der SN-Ausgliederung der Belegschaft gegenüber der Eindruck erweckt wurde, dass sie von Siemens zur ebenfalls noch recht großen Firma Nokia Siemens Networks wechseln würden (wenngleich mit zu erwartendem Stellenabbau nach dem JointVenture), nicht etwa zu einer kleinen IBM-Tochter -> unzureichende Unterrichtung.
Gleichzeitig gibt es Hinweise, dass die Überleitungsvereinbarung zur Ausgliederung von Siemens zu SN insofern verletzt werde, als Bewerbungen von NSN-Kollegen auf Siemens-Stellen neuerdings angeblich gezielt von der Siemens-PA abgeblockt werden. Was genauso unzulässig wäre.
Wir wollen nicht unterstellen, DASS diese Hinweise zutreffen, aber wir weisen darauf hin, dass FALLS sie zutreffen sollten, dies erhebliche arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen und den betroffenen Kollegen neue rechtliche Handlungsoptionen eröffnen könnte.
(cnn)
Mittwoch, 26.9.2007
Mch-P: Der Letzte macht das Licht aus?
Leider ist es mit der vielzitierten beabsichtigten Offenheit im Umgang mit der NSN-Belegschaft noch nicht so weit her, dass das Management uns offen über seine Pläne mit den Münchner NSN-Betrieben im allgemeinen und München-Perlach im besonderen informieren würde.
Daher sind wir weiterhin auf Gerüchte und Spekulationen angewiesen; denen zufolge sollen die Mietverträge für das Gebäude in der Charles-de-Gaulles-Straße zum Ende 2007, und für die Gebäude am Gustav-Heinemann-Ring zum Ende 2008 gekündigt worden sein. Die Charles-de-Gaulles-Kollegen sollen bereits im Oktober 2007 erstmal in die Cascada umziehen; gleichzeitig soll aber auch die Absicht bestehen, auch noch die Cascada bis September 2008 zu räumen; damit würde sich dann der Kreis schließen.
Wir gehen jedoch bisher nicht davon aus, dass es in Perlach eine mit Arbeitsplatzverlust verbundene Betriebsschließung geben wird, sondern nur einen Umzug in die Martinstraße (und Verschmelzung mit dem MchM-Betrieb), wo gerade mit einem Flächenverdichtungsprogramm Platz geschaffen wird.
Wäre schön wenn das NSN-Management endlich für Klarheit sorgen und Gerüchte durch Informationen ersetzen würde, das wäre ein fairer Umgang mit einer mündigen Belegschaft.
(cnn)
Mittwoch, 26.9.2007
Wir bedauern sehr, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Arbeitsplatz von diesen Restrukturierungsmaßnahmen betroffen sein wird
Zahlreiche NSN-Kollegen haben ein Brieflein mit diesem Satz bekommen, verbunden mit dem Angebot von beE oder Aufhebungsvertrag. Man möge sich das doch bitte von seinem Chef erläutern lassen und einen PA-Termin vereinbaren.
Die Formulierung „Ihr Arbeitsplatz ist betroffen“ ist natürlich missverständlich: Vielleicht ist Ihre aktuelle Arbeitsaufgabe betroffen, aber nicht Ihr Arbeitsverhältnis mit der Firma!
Für Letzteres gilt bekanntlich auch eine Nicht-Kündigungs-Garantie bis 09/2009.
(cnn)
Mittwoch, 26.9.2007
Aus der Güteverhandlung mit ex-Siemens-Jurist Schäfer
Der war bekanntlich im Kontext mit der Korruptionsaffäre gefeuert worden und klagt dagegen. Die Verhandlung am Montag ergab erwartungsgemäß noch keine neuen Erkenntnisse, Siemens beharrte wie üblich auf der Kündigung und lehnte jeglichen Vergleich strikt ab, das frühere Vertrauensverhältnis sei ja nun auch so was von erschüttert, dass eine Weiterbeschäftigung nicht mehr zumutbar sei. Auch Schäfer nahm zur Korruptionsaffäre gegenüber Presse&Co wegen des laufenden Verfahrens nicht Stellung, behält sich aber vor noch im Detail darzulegen, wie er bei Siemens über systematische und planmäßige Verstöße informiert und welche Gegenmaßnahmen er gefordert habe.
Das Gericht vertagte sich auf 9.1.2008.
(cnn)
Mittwoch, 26.9.2007
NSN-Ausgliederung zu IBM-Tochter
Die Firma IBM könnte, wenn sie wollte, unsere misstrauischen Vorbehalte gegen den geplanten Betriebsübergang leicht ausräumen:
Durch eine freiwillige bindende Verpflichtungserklärung von Mutter IBM, im Falle von Insolvenz, Schließung oder Kündigung alle Mitarbeiter der besagten neuen Tochter-GmbH zu IBM Deutschland zu übernehmen. Der "kleine" Haken: So eine Verpflichtung wird IBM natürlich nicht eingehen, wenn unsere Befürchtungen, was dahinter stecken könnte, zutreffen sollten.
Andererseits - wenn nicht, dann wissen wir wenigstens Bescheid, woran wir sind.
(cnn)
Mittwoch, 26.9.2007
Das sind vielleicht Arbeitsbedingungen ....
Laut de.internet.com müssen bei der Telecom Italia die 650 Beschäftigten des Hansenet-Callcenters in Rostock "feiertagsneutrale Arbeitsverträge" unterschreiben, so dass die Feiertage auf den gesetzlichen Urlaubsanspruch von 24 Tagen angerechnet werden. Den Mitarbeitern bleibt so ein Jahresurlaub von nur noch 12 Tagen.
Selbstverständlich widerspricht diese Regelung in den Arbeitsverträgen den Vorschriften des Entgeltfortzahlungsgesetzes EntgFG und ist deshalb nicht gültig, da laut §12 nicht zuungunsten des Arbeitnehmers von diesen Vorschriften abgewichen werden darf.
(cy)
Sonntag, 23.9.2007
Stellt Euch vor, es ist IBM und keiner geht hin.
Im Zusammenhang mit der geplanten Ausgliederung zu einer IBM-Tochter können und wollen wir niemandem einen Rat geben, ob er diesem Betriebsübergang widersprechen sollte (das Recht habt Ihr nach §613a BGB) oder nicht, das muss natürlich jeder für sich entscheiden.
Wir wollen nur darauf hinweisen, dass es für die künftige Arbeitsplatzsicherheit einen riesigen Unterschied macht, ob man vom NSN-Mitarbeiter zu einem Mitarbeiter der großen Firma IBM mutiert (schließlich sind unsere NSN-Jobs ja auch nicht gerade so wahnsinnig sicher), oder aber nur Mitarbeiter einer eigenen kleinen GmbH wird, die lediglich eine IBM-Tochter mit sehr fraglicher Zukunft ist.
Unseres Wissens ist derzeit Letzteres beabsichtigt. Dieser kleine aber feine Unterschied "IBM selbst oder nur eine kleine IBM-Tochter" kann für eine Entscheidung für oder gegen einen Betriebsübergangs-Widerspruch absolut ausschlaggebend sein.
Weitere Details auf der InWaChRo-Homepage.
(cnn)
Freitag, 21.9.2007
NSN-beE: Arbeitgeber verlängert die Entscheidungsfrist.
Vorbehaltlich einer Genehmigung durch den GBR wird die beE-Entscheidungsfrist vom 28.9. auf den 26.10.07 verlängert.
(cnn)
Freitag, 21.9.2007
Na dann…
Paris (Reuters) - Der angeschlagene Netzwerkausrüster Alcatel Lucent erwägt weitere Stellenkürzungen.
Sowohl für Frankreich als auch andere Regionen sei es aber noch zu früh, um Einzelheiten bekannt zu geben, sagte Firmen-Chefin Patricia Russo dem "Figaro" vom Mittwoch. Ihr Job als Chefin sei aber sicher.
Na dann – dann ist ja alles in Butter, oder? Für sie zumindest. Offen zur Schau getragene Egozentrik. Hauptsache ihr Job ist sicher – dass über 12.500 Kollegen „Fußvolk“ dran glauben müssen – scheißegal! Kanonenfutter nannte man sowas früher mal.
(cnn)
Donnerstag, 20.9.2007
NSN: Erste Ausgliederungen nun auch in München und Berlin.
Kurz nach der Schlagzeile über die Ausgliederung in Herentals/Belgien erreicht uns die Nachricht, dass auch bei uns SCA-Teile zu einer 100%igen IBM-Tochter ausgegliedert werden sollen, mit einem TietoEnator-ähnlichen Konstrukt.
Einem "letter of intent" zufolge sollen 235 Mitarbeiter des COO Development Centres per Betriebsübergang schon Ende November zu IBM ausgegliedert werden.
Betroffene SCA-Bereiche: NGVM, CBVoIP, MIC, MGW, Technical Support.
Davon 66 betroffene Mitarbeiter in Mch-M, 4 in Mch-H und 165 in Berlin. Die Arbeitsorte der Mitarbeiter sollen sich nicht verändern; auch die Beibehaltung des Kündigungsschutzes bis September 2009, Gehaltshöhenbeibehaltung (fragt sich nur für wie lange) und Pensionsabsicherung seien bereits zugesichert.
Der GBR fordert nun Anrechnung der Ausgliederungen auf unsere Abbauzahlen: Guten Morgen! Das ist zwar eine sehr berechtigte und wichtige Forderung, hat aber trotzdem ein Geschmäckle: Das hätte der GBR, wie vom NCI vehement gefordert, bereits beim Interessenausgleich zum Stellenabbau festklopfen müssen, bevor er ihn unterschrieb!
Leider folgte damals der GBR unter Führung von Georg Nassauer nicht unseren Forderungen. Und JETZT erst kommen sie selbst mit denselben Forderungen? Reichlich spät!
À propos "zu spät", wichtiger Hinweis für die Betroffenen:
Die 4-wöchige Frist für Betriebsübergangs-Widersprüche nicht verschlafen, wer bei NSN bleiben will!
(bt)
Mittwoch, 19.9.2007
Führungsmodell nach der Korruptionsaffäre.
Der Tagesspiegel rechnet in der aktuellen Siemens-Korruptionsaffäre mit der baldigen ersten Anklage. Die Firma selbst betrachtet offiziell 420 Millionen € als Umfang der kritischen Geldströme, „es war aber schon von bis zu drei Milliarden Euro die Rede.“
Nach der Affäre erwartet de.internet.com eine Umorganisation des Unternehmens nach dem Modell, das bis 1988 galt und nur wenige größere Einheiten vorwies. Dadurch wird der Vorstand wesentlich verkleinert. „Unklar ist bislang noch, was aus Eduardo Montes wird.“
(Zaki)
Mittwoch, 19.9.2007
Offene Information der NSN-Belegschaft.
In einer Rundmail an die NSN-Mitarbeiter schreibt Simon Beresford-Wylie zum Thema "Communications":
Er verstehe, dass wir uns mehr Informationen wünschen – "point taken, we need to improve".
Darauf sind wir gespannt; die nächste Bewährungsprobe dafür ist die Kommunikation der NSN-Pläne bezüglich der Münchner Betriebe; im Kontext mit Flächenverdichtung am Hauptstandort Mch-M kursieren Gerüchte, dass die derzeit 3 Münchner NSN-Betriebe zu nur noch 1 oder 2 Betrieben zusammengefasst werden sollen; wieviele Sekunden vorher erfährt es die Belegschaft, und wieviele Minuten vorher ihr Betriebsrat, oder aus welcher Zeitung erfahren wir es als erstes? Wenn entsprechende Pläne existieren, wäre es schön, wenn das NSN-Management seine Belegschaft diesmal wirklich einmal zeitig und umfassend darüber informieren würde; daran werden wir messen können, ob das mit dem "improvement" ernst gemeint ist!
(cnn)
Mittwoch, 19.9.2007
JP Morgan empfiehlt Siemens, seine NSN-Beteiligung abzustoßen.
Wohin auch immer… Wirklich überraschend ist dieser Rat aus Unternehmensberatungs-Mund nicht, genauso wenig würde es überraschen, wenn das Siemens-Management ihn eines Tages auch umsetzen sollte.
Nach den Vorstellungen von JP Morgan soll Siemens seine Anteile an Nokia Siemens Networks (verharmlosend formuliert als „zweiter Schritt nach der Gründung des JointVenture mit Nokia“), aber auch SEN (Enterprise), BSH (Bosch) und FSC (Fujitsu) abstossen.
Irgendwie inkonsequent: Vielleicht könnte man ja auch gleich ganz Siemens in Teilstückchen verkaufen und den Aktionären den Erlös bar auszahlen? Vom Gewinn können die sich dann ja vielleicht wieder Ericsson-Aktien kaufen. Bis JP Morgan, McKinsey & Co auch Ericsson für sich entdecken…
(cnn)
Mittwoch, 19.9.2007
Nokia Siemens Networks: Halbgarer beE-Beschluss.
Heute kam wie erwartet die PA-Rundmail zur beE, aber nur mit einer halben Entscheidung:
Ja, die beE kommt, aber nein, einen „endgültigen“ Beschluss der Bundesagentur für Arbeit, diese beE wieder mit Transferkurzarbeitergeld zu sponsern, gibt es angeblich noch immer nicht (was vielleicht auch nur heißt, dass NSN sich mit ihrem „nein“ noch nicht abfinden will?). Von daher wissen wir also nicht viel mehr als zuvor, lediglich wird das, was wir zuvor schon auf der Tonspur kommuniziert bekamen, nun auch noch per EMail offizialisiert: Dass die beE unabhängig von der Transferkurzarbeitergeld-Entscheidung in jedem Fall wie geplant kommt, es also nicht nur bei Aufhebungsverträgen bleibt.
Die (ohnehin nicht mehr große) Unsicherheit, ob die beE wirklich kommt, ist damit genommen, nicht aber die Unsicherheit über ihre Randbedingungen: Ob mit oder ohne Zutun der Arbeitsagentur ändert zwar nichts daran dass bis zu 2 Jahre lang (1.11.07-31.10.09) in der beE 85% des Bruttomonatsgehalts fließen werden, aber die offene Frage wirkt sich noch auf die Themen „private Krankenversicherung“ und „Sperr/Ruhenszeiten“ (=Geld!) aus, wie schon berichtet. Wir stellen uns nun auf eine beE ohne Transferkurzarbeitergeld ein (was einen Verbleib in der PKV bedeutet, sowie Sperr/Ruhenszeiten wenn man sich nach der beE arbeitslos meldet), aber wirkliche Sicherheit worauf genau man sich mit der beE einlässt (und damit eine saubere Entscheidungsgrundlage für eine Entscheidung für oder gegen die beE) stellt auch diese EMail leider noch immer nicht her.
By the way: Behauptete bisherige Vermittlungsquoten der beE:
Knapp 50% habe nach 1 Jahr einen Job gefunden, und nach 2 Jahren (beE-Ende) rund 80%; mit deutlicher Altersabhängigkeit allerdings (ab 45 wird’s bekanntlich richtig eng; ein Ausweg mag der Wechsel in die Selbständigkeit sein, aber diese birgt natürlich auch ganz erhebliche Risiken).
Rund 50% der Vermittelten verdienten in ihrem neuen Job angeblich etwa so viel wie zuvor, und bei der anderen Hälfte betrug die Gehaltseinbuße meist so an die 20%; wichtig: Wer „mal was ganz anderes“ machen will, und somit nicht seine Berufserfahrung in Anrechnung bringen kann, muss erfahrungsgemäss mit deutlich größeren Einkommenseinbußen rechnen!
(cnn)
Dienstag, 18.9.2007
Siemens: Korruptionsaffäre und kein Ende.
Nach Feldmayer gerät nun auch noch Neubürger in Verdacht, in die AUB-Affäre verstrickt gewesen zu sein; seine Münchner Privatwohnung wurde durchsucht.
Haben wir sie langsam alle durch?
Wen wundert’s, dass gleichzeitig festgestellt wird, dass in kleineren Unternehmen mehr Wert auf die Befolgung eines Corporate Governance Kodex gelegt wird als bei den großen; um das festzustellen, muss man gar nicht erst so weit gehen an Korruption zu denken, das beginnt schon damit, dass 12 von 22 scheidenden DAX-Gesellschafts-Chefs nahtlos zu Aufsichtsrats-Vorsitzenden mutierten (beim MDax hingegen machten das nur 5 von 28); auch hier gab Siemens ein unrühmliches Beispiel.
wiwo.de
(cnn)
Dienstag, 18.9.2007
Jobverlagerung bei NSN: Es geht weiter.
Wie wir erfahren haben, soll auf Anordnung aus Finnland die komplette Buchhaltung (betroffen ist eine Abteilung in Mch-H mit 43 Münchner Kollegen) nach Finnland verlagert werden. Das ist dann mal wieder genau der richtige Zeitpunkt sich daran zu erinnern, dass wir glücklicherweise keinen Arbeitsvertrag mit der Abteilung, sondern mit der ganzen Firma haben, zuzüglich einer Nicht-Kündigungs-Verpflichtung bis 09/2009.
Zu befürchten steht aber natürlich, dass die Resistenz der Kollegen gegen freiwillige Trennungen sowohl mit Überredungskunst als auch mit Arbeitsentzug getestet wird. Dass die Firma ihrer arbeitsvertraglichen Verpflichtung, nicht nur pünktlich das Gehalt zu überweisen sondern auch für eine angemessene Beschäftigung zu sorgen, nicht immer schnell und freiwillig nachkommt, mussten ja schon die PCE-Kollegen leidvoll erfahren.
Unser Rat: Vernetzt Euch, redet miteinander, tauscht Euch untereinander aus, unternehmt etwas gemeinsam, lasst Euch nicht isolieren! So eine Situation muss man nicht nur juristisch sondern auch psychisch durchstehen, und gemeinsam ist das wesentlich einfacher als alleine im stillen Kämmerlein, 8 Stunden täglich alleine mit sich und der Frage „wie soll das alles nur weiter gehen?“.
(cnn)
Donnerstag, 13.9.2007
Teilbetriebsschließung.
Anlässlich aktueller Flur-Diskussionen: Eine Teilbetriebsschließung bedeutet NICHT automatisch, dass die Mitarbeiter dieses Teilbetriebs gekündigt werden! Der Arbeitgeber könnte sie ja in andere Teilbetriebe versetzen und dort weiterbeschäftigen. Tut er dies nicht sondern will im Zusammenhang mit der Teilbetriebsschließung kündigen, muss er daher auch noch "betriebsbedingt kündigen", und dabei muss er KSchG §1.3 beachten, das dafür eine betriebsweite (also nicht nur teilbetriebsweite) Sozialauswahl vorschreibt. Das Ergebnis einer solchen Auswahl wäre also nicht das vom Arbeitgeber Gewünschte.
(cnn)
Samstag, 8.9.2007
Arbeitskosten in Finnland teurer als in Deutschland.
In Deutschland wachsen die Arbeitskosten langsamer als im EU-Durchschnitt. Das zeigt eine neue Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung auf Basis der aktuellen europäischen Daten.
Die teuersten Arbeitsstunden in Europa bezahlt man in Dänemark, Schweden und Luxemburg. Die billigsten Länder sind Tschechien, Ungarn und Polen. Die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde lagen in der Privatwirtschaft in Deutschland im Jahr 2006 mit 26,72 Euro im Mittelfeld. Finnland lag mit 27,21 vor Deutschland und Osterreich mit 26,74 Euro. Demnach ist eine deutsche Spitzenstellung bei den Arbeitskosten, wie bisweilen behauptet wird, nicht zu erkennen.
Quelle: www.boeckler.de
(wl)
Freitag, 7.9.2007
Engpässe, aber noch kein allgemeiner Ingenieurmangel.
Der Ingenieurarbeitsmarkt ist noch nicht leergefegt. Nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kommt es trotz Engpässen in einigen Ingenieurszweigen noch nicht zu flächendeckendem Ingenieurmangel.
Während die Arbeitslosigkeit bei Architektur und Bergbau unverändert hoch ist, liegen die Arbeitslosenquoten bei Maschinenbau, Elektro- und Wirtschaftsingenieuren bei unter 4 Prozent. Allerdings nicht für Ingenieurinnen: Für Ingenieurinnen sind die Arbeitslosenquoten mehr als doppelt so hoch, selbst in den Sparten, in denen Engpässe herrschen, haben die Bewerberinnen noch immer schlechtere Karten.
Quelle: www.iab.de
(wl)
Donnerstag, 6.9.2007
NSN auf Shoppingtour?
Und das während NSN gleichzeitig wegen schlechter Geschäfte Personal abbaut: Dafür haben wir also wieder Geld? Oder ist es vielmehr so, dass wir Personal abbauen sollen, um eben Geld für solche Einkäufe frei zu kriegen?
Die deutsche Telekom steht angeblich kurz vor Verkauf von Tochter VTS (Vivento Technical Services) mit rund 2.000 Mitarbeitern an Nokia Siemens Networks, sagen noch unbestätigte Gerüchte. Demnach wolle NSN damit seine Position vor allem in Deutschland stärken; die im Jahr 2004 gegründete VTS baut und wartet Fest- und Mobilfunknetze vor allem für die Deutsche Telekom und ist Teil der konzerneigenen Personalagentur Vivento, die als eine Art Arbeitsamt für Betroffene neue Jobs sucht oder selbst schafft (klingt ganz nach einem Pendant zu unserer beE).
Das erinnert an einen anderen Telekom-Deal, den mit Ericsson zum Richtfunk; in beiden Fällen heißt das Konzept "Du kannst von uns Aufträge übernehmen wenn Du uns dafür auch überzähliges Personal abnimmst". Dagegen wäre im Grundsatz nichts einzuwenden, wenn nicht die Käuferfirma gleichzeitig selber massiv Personal abbauen würde: Von den eigenen Mitarbeitern trennt man sich per beE, und dafür kauft man sich eine Telekom-beE mit deren überzähligen Mitarbeitern ein? Das wäre wirklich abenteuerlich.
www.ftd.de
(cnn)
Montag, 3.9.2007
Stellenabbau: NSN greift in Finnland hart durch
Auch wenn (noch) nicht in großem Umfang.
Nach Abzug der zu TietoEnator Ausgegliederten sollten in diesem Jahr noch 281 Stellen in Finnland abgebaut werden; nach natürlicher Fluktuation und freiwilligen Abgängen („den betroffenen Angestellten wurde ein freiwilliges Trennungspaket angeboten“) wurden schließlich doch noch 16 finnische Kollegen gekündigt.
Wie ist das nun zu werten, dass NSN doch noch kündigt, obwohl das diesjährige Abbauziel für Finnland schon nahezu erreicht war? Eine Differenz von 16 ist ja nicht gerade riesig. Siemens hätte in solchen Fällen mal Fünfe gerade sein lassen, bevor man sich wegen einer so kleinen Differenz wieder öffentlichkeitswirksam vor dem Arbeitsgericht prügeln muss; nicht so aber NSN in Finnland.
Egal ob das nun kleinliche Genauigkeit ist, oder Konsequenz demonstrierendes Säbelrasseln (ein abschreckendes Vorführen „wir machen wirklich ernst wenn nicht genügend Leute freiwillig gehen“), eines ist jedenfalls klar: NSN schreckt nicht vor Kündigungen zurück. Ende 2009 können wir uns warm anziehen, denn in Deutschland dürfte die Differenz nicht nur 16 betragen.
(cnn)
Links auf Zeitungsartikel bestehen meistens nur für kurze Zeit. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir diese "toten Links" nicht entfernen.